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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Hose vergraben und mit frostiger Miene. „Ich kann mich übrigens nicht daran erinnern, euch erlaubt zu haben, mein Bett zu benutzen.“
    „Verklag‘ uns doch!“, erwiderte Tizian gut gelaunt und schwang seine Beine aus dem Bett. „Lange nicht gesehen, Bruder.“
    „Tizian.“ Jonathans Stimme schien mit einem Mal noch kälter zu werden. „Neue Frisur?“
    „Melica war der Meinung, ich bräuchte etwas Abwechslung. Gefällt sie dir?“
    „Nein. Aber ich muss ja auch nicht so herumlaufen.“
    Tizian verdrehte die Augen. „Ich verstehe echt nicht, warum du mich immer beleidigen musst.“
    „Dann bist du sogar noch dümmer, als ich gedacht hatte.“ Jonathan wandte sich mit einem kühlen Lächeln ab und verließ das Zimmer.
    Irritiert sah Melica ihm nach. Sie fühlte sich seltsam fehl am Platz. „Und jetzt?“
    „Jetzt? Jetzt werden wir reden müssen“, entgegnete Tizian. „Und es gibt wirklich nichts, was ich mehr hasse als Unterhaltungen mit meinem Bruder.“
    Aus irgendeinem Grund konnte Melica das nachvollziehen. Auch sie könnte sich Schöneres vorstellen, als mit Jonathan zu reden. Sie konnte ihn einfach nicht leiden, warum auch immer. Sogar Tizian mochte sie lieber und der hatte sie schließlich angegriffen!
    „Ich habe auch Besseres zu tun, als auf euch zu warten!“
    Melica schnaubte kurz und erntete einen verständnisvollen Blick von Tizian. „Dann lass uns mal leiden gehen.“
     
     
    Knapp 15 Minuten später wusste Melica, dass Tizian Unrecht gehabt hatte. Sie litten nicht – sie starben Tausende von kleinen Toden. Melica schaffte es kaum noch, die Augen offen zu halten. Und dabei hatte Jonathan erst vor wenigen Minuten angefangen zu reden.
    „Es gehört sich einfach nicht, sich ohne zu fragen in fremde Schlafzimmer zu schleichen“, schloss er lange Zeit später seine Rede und blickte Melica und Tizian abschätzend an.
    Melica nickte hastig, doch Tizian erwiderte seinen Blick mit einer derart frostigen Herausforderung, dass es Melica eiskalt den Rücken hinunterlief. Sie durfte einfach nicht vergessen, dass die beiden Brüder gefährlich waren! Beide waren Mörder! Das verdrängte sie einfach viel zu oft. Doch hatte sie überhaupt das Recht, so über die beiden zu denken? Schließlich hatte auch sie jemanden getötet…
    „Du willst uns einen Vortrag über menschliches Zusammenleben halten?“, fragte Tizian und riss Melica aus ihren Selbstvorwürfen. „Gerade du? Du solltest dir wirklich angewöhnen, nicht auszurasten, wenn dich jemand besucht. Das ist nämlich auch eine Regel des sozialen Miteinanders, die du dir einprägen solltest. Dämonen und Menschen machen das nun einmal so, wenn sie jemandem einen Besuch abstatten. Man erwartet Gastfreundschaft – keinen zweistündigen Vortrag!“
    Jonathan achtete nicht auf Tizians Worte. Er ließ sich nicht einmal anmerken, ob er überhaupt irgendetwas davon gehört hatte. Stattdessen fixierte er Melica mit nachdenklichem Blick. „Ich hatte Recht gehabt, als ich dich von Tizian zum Friseur bringen ließ. Sean Parker hat der Polizei bereits erzählt, dass du schon wieder entführt worden bist.“
    „Es würde wohl nichts bringen, wenn ich der Polizei sagen würde, dass ich ganz freiwillig mitgekommen bin, oder?“
    Jonathan starrte sie derart fassungslos an, dass sie mit einem Mal das Gefühl bekam, etwas ganz Dummes gesagt zu haben.
    „Du möchtest zur Polizei? Ist dir eigentlich klar, was da in letzter Zeit alles passiert ist? Die Polizei ist beinahe vollständig infiltriert worden. Von Menschen, die uns am liebsten tot sehen wollen. Menschen wie deinem Vater und deiner Schwester.“
    Erschüttert blickte sie Tizian an.
    Dieser nickte leicht. „Jonathan hat Recht, Kleine. Sie sind Dämonenjäger. Es liegt in deiner Familie. Auch dein Großvater war einer, dein Urgroßvater, dein Ururgroßvater, dein Urururgroßvater-“
    „Danke Tizian, ich glaube, sie hat das Prinzip verstanden!“
    „Und dein Ururururgroßvater auch. Es wird immer der Erstgeborene ausgebildet. Wenn dieser stirbt, wird das nächste Kind eingeweiht“, fuhr Tizian fort, ohne seinen Bruder zu beachten. „Dein Onkel ist übrigens auch einer gewesen.“
    „Aber das-“ Melica brach ab. Was hätte sie auch sagen sollen? Es ergab irgendwie Sinn. Ihre Schwester, die vollkommen entsetzt von der Wärme ihrer Haut gewesen war. Das Gerede ihres Großvaters, dass sie zu einer Kreatur geworden war. Die Waffe ihres Vaters, die keinerlei Ähnlichkeiten mit den Waffen aufwies, mit

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