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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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japste sie dumpf.
    Dann verlor sie das Bewusstsein. Wieder einmal.

    ~*~
     
    Melica hasste dieses Geräusch. Dieses…Brummen machte sie einfach verrückt. Was war das? Wo war sie? Und wer war sie überhaupt? Die Fragen wirbelten durch ihren Kopf und vernebelten ihren Verstand. Antworten fand sie jedoch keine.
    „Bist du wach?“ Das Wispern drang an ihre Ohren und riss sie aus einer Welt, in der alles so schwer und so wunderbar leicht zugleich war. Melicas Kopf fühlte sich an wie ein Blumentopf voller Erde. Oder auch nicht. Wie fühlte man sich überhaupt, wenn man voller Erde war? Lustiger Gedanke. Naja…irgendwie jedenfalls. Sie spürte, dass sich ein amüsiertes Glucksen in ihrer Kehle bildete und tat ihr Bestes, um es herunterzuschlucken.
    Musste eigentlich noch erwähnt werden, dass sie es nicht schaffte? Laut und kehlig brach das Lachen aus ihrem Mund und machte ihr selber Angst.
    „Melica? Kannst du bitte endlich aufwachen? Es ist langweilig, auf eine Ohnmächtige aufzupassen. Und dein Lachen macht mir auch irgendwie Angst.“
    „Das tut mir echt Leid für dich.“ Melica schlug ihre Augen auf – nur, um sie einen Augenblick später wieder zusammenzukneifen. „Gott, ich das hell!“
    Ein lautes Lachen erfüllte den Raum, doch es klang nur wenig amüsiert.
    Melica öffnete ihre Augen erneut, langsamer diesmal, vorsichtiger. Nun erkannte sie sogar, wo genau sie sich gerade befand. Sie war zurück in Jonathans Wohnung, direkt in den Räumen, in denen sie zum ersten Mal gehört hatte, zu was sie geworden war. Und sie lag auf seinem Bett. In dem Bett, das sie zum letzten Mal bei ihrer zugegebenermaßen recht amateurhaften Spionagetour gesehen hatte. In dem Bett, in dem der Dämon gelegen hatte, den sie ohnmächtig geschlagen hatte.
    Entsetzt richtete sie sich auf, die Zähne hart zusammengepresst.
    „Hey!“ Tizians besorgtes Gesicht erschien in ihrem Blickfeld. „Was ist los mit dir?“
    Melica starrte ihn verwirrt an. Gute Frage! „Nichts“, murmelte sie verstört. „Ich…warum liege ich in Jonathans Bett? Und warum zur Hölle liegst du neben mir?“
    Tizian entspannte sich sichtlich. Er lächelte sogar leicht, während er sich erleichtert zurück ins Kissen sinken ließ. „Du bist ohnmächtig geworden. Ich konnte dich da ja schlecht liegen lassen. Und Jonathan hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir sein Schlafzimmer benutzen.“
    „Er weiß nicht, dass wir hier sind?“
    „Nö. Kein Stück. Der verfluchte Workaholic ist arbeiten.“ Nachdenklich legte er die Stirn in Falten. „Ich weiß echt nicht, ob ich deshalb sauer auf ihn sein soll. Immerhin weiß er ja, dass ich heute mit dir zusammen bei ihm auftauchen wollte. Aber er war schon immer total karrieregeil.“
    „Aber…wenn er nicht da ist – wie konnten wir dann in seine Wohnung? Ich konnte Häuser bisher nur betreten, wenn ich hereingebeten worden bin“, murmelte Melica verwirrt.
    „Wenn Jonathan ein Mensch wäre, hätte er uns hereinbitten müssen. Da er aber schon tot ist, hält uns diese Sperre nicht auf.“
    „Aha“, murmelte Melica in Ermangelung eines besseren Wortes. Sie schwieg und versuchte verwirrt, ihre Gedanken zu ordnen. Es gelang ihr nicht. Mit einem leisen Seufzen schloss sie die Augen. „Warum muss das alles eigentlich immer mir passieren?“
    „Ich weiß zwar nicht, wovon du redest, aber ich schätze, du hast einfach nur Pech“, erwiderte Tizian hilfsbereit. „Aber Kopf hoch! Irgendwann wird alles besser!“
    „Wie soll das alles denn bitte besser werden? Diese Verwandlung hat mein ganzes Leben zerstört! Ich war glücklich! Klar, ich hatte damals auch ein paar Probleme, aber….das war nichts Ernstes! Ich wollte nie etwas Besonderes sein. Und jetzt? Jetzt bin ich ein Dämon und auf der Flucht vor meinem eigenen Großvater! Der mich umbringen will! Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich dir sagen will, aber ich versuche es trotzdem: das alles ist verrückt. Absolut, vollkommen verrückt.“
    „Du wirst dich noch daran gewöhnen, dass du eine der Auserwählten bist.“
    „Siehst du?“, fragte Melica verbittert. „Genau das meine ich! Diese ganze Prophezeiung ist Unsinn! Warum seht ihr nicht einfach ein, dass ihr euch irrt?“
    „Wir irren uns nie, Melica.“
    Sie riss die Augen auf, als sie die Stimme hörte. Die Stimme, die nicht zu Tizian gehörte. Was unter anderem daran liegen könnte, dass es nicht Tizian war, der dort gesprochen hatte.
    Jonathan stand in der Tür, die Hände in den Taschen seiner

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