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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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sprach eine andere Sprache. Minuten vergingen, indem wir nichts anderes taten, als zu warten. Amy hatte ihre Angst so weit im Griff und lief zur Küche.
    »Gibt es hier etwas zu trinken?« Terry öffnete für sie den Kühlschrank, der mit Wasserflaschen gefüllt war. »Will noch jemand etwas?«, fragte sie, worauf ihr niemand eine Antwort gab. Weitere Minuten vergingen. Nichts hatte sich getan, das Funkgerät blieb still und auch von außen drangen keine Geräusche zu uns.
    Unruhig tigerte Onkel Finley durch den Raum. Ich wusste genau, woran er dachte. Er hielt es genauso wenig hier aus wie ich und wollte unbedingt wissen, wie es oben aussah. Ein paar Mal sah er mich an, als wollte er etwas sagen, beließ es aber beim Schweigen.
    »Was meinst du, wann wird Clive uns hier rausholen?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber ich glaube, ich werde es riskieren und nachsehen.«
    »Was? Nein, Fin, bitte bleib hier!«, rief Alegra panisch und lief sofort zu ihm. Sie weinte wieder und er hielt sie einige Sekunden fest an sich gedrückt.
    »Keine Sorge, mir geschieht nichts. Ich will nur nachsehen und werde euch sofort holen, sobald die Luft rein ist.«
    »Aber was ist, wenn der Taluri nur darauf wartet, dass du rauskommst?«, fragte Amy ängstlich.
    »Schatz, er ist nicht an mir interessiert.« Mehr brauchte er nicht zu sagen, um sie zum Schweigen zu bringen, was jedoch die Stirn von Tom runzeln ließ. Ich mied seinen Blick. Für Erklärungen würde vielleicht später noch Zeit sein.
     
    Onkel Finley gab Terry ein Zeichen, sofort die Tür hinter ihm wieder elektronisch schließen zu lassen, sobald er draußen war. Er küsste Alegra und uns Mädchen, während wir direkt hinter der Tür stehen blieben und ihm nachsahen, wie er verschwand.
    Mein Herz klopfte. Meine Gedanken waren bei Luca. Ich betete, dass er nicht Recht behielt. Ich wünschte mir so sehr, dass er der gleiche, nette, wenn auch geheimnisvolle Mann war und unserem Onkel nichts geschehen würde.
    Niemand sprach, alle hielten wir die Luft an und versuchten, jedes Geräusch zu deuten. Doch es war aussichtslos. Was, wenn es gar nicht Luca war, der hier war? Vielleicht hatten sie einen anderen geschickt? Vielleicht war die Polizei schon hier. Die Sirene hatte jemand schon lange abgeschaltet. Diese Warterei machte mich verrückt. Nachdenklich ging ich ein paar Schritte auf und ab. Mr. Chang meinte, ich wäre stark genug. Er hatte mich trainiert und schon einmal konnte ich mich gegen Matteo kurz zur Wehr setzen. Warum also auch nicht jetzt? Amy wäre in Sicherheit.
    »Denk noch nicht einmal daran«, ermahnte mich Tom, der von seinem Platz aufgestanden war und mich nicht aus den Augen gelassen hatte.
    Abrupt blieb ich stehen und sah ihn ernst an. »Du hast keine Ahnung, was hier vor sich geht. Du weißt nicht, zu was ich fähig bin, Tom.«
    »Du wirst nicht nach oben gehen. Das lasse ich nicht zu. Und es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was genau hier los ist.«
    Kurz musste ich grinsen. Noch nie hatte Tom einen solchen Ausdruck benutzt. Aber es machte mir deutlich, wozu er bereit war. So leicht würde er mich nicht gehen lassen.
    »Es ist die einzige Möglichkeit. Sie wollen Amy und verwechseln mich mit ihr. Ich kann sie ...«, schlagartig spürte ich ein Kribbeln auf meiner Haut und es strahlte weiß aus mir. Es würde nicht lange dauern, bis sich die Ornamente auf meiner Haut bilden würden. Ein Taluri musste hier sein. Ich wusste es, spürte es immer deutlicher. Und mit einem Mal war das Kribbeln wieder verschwunden. Der Gedanke an Luca drängte mich. Er hatte mir das Leben gerettet, ich lag in seiner Schuld, auch wenn er sich vielleicht nicht mehr daran erinnern konnte. Doch ich musste wissen, ob er da ist. Ich sollte mich beeilen.
    »Terry, öffne die Tür«, befahl ich. Doch auch er zögerte.
    »Jade, das darf ich nicht. Dein Onkel wird mich umbringen, wenn dir etwas zustößt.«
    »Verdammt, lass mich raus. Sie wollen doch Amy und nicht mich, aber vielleicht kann ich Mr. Chang helfen«, rief ich wütend. Amy mischte sich ein und diskutierte mit mir und Alegra wild durcheinander. Ich hatte alle gegen mich. Sie wollten mich nicht gehen lassen.
    »Das ist einfach zu gefährlich«, meinte Amy einstimmig mit Tom und Alegra.
    »Das darf doch nicht wahr sein. Amy, du weißt ganz genau, dass ich das kann. Hast du vergessen, was damals bei dem Kampf mit Matteo passierte? Ich kann das, vertrau mir.«
    Endlich hatte ich sie zum Schweigen gebracht und Amy starrte mich

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