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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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den Keller, dort werde ich die Verriegelung aufheben«, sagte Onkel Finley. Ich sah noch, wie er in die Überwachungszentrale ging, um die Bildschirme zu überprüfen, bevor Terry die Kellertür hinter mir schloss.
    Kühle Luft strich über meine Haut. Unten angekommen, ging Terry vor und schloss eine Eisentür auf, die ich all die Jahre für den Eingang zu einem Heizraum oder so etwas Ähnlichem gehalten hatte. Wie viele Jahre hatte ich schon hier gelebt und ich war immer davon ausgegangen, dass ich jeden Winkel und jede Nische kannte?
    Auch von hier unten konnten wir die Schüsse hören, doch deutlicher waren die Geräusche, die von einem Kampf kamen. Während Terry die Eisentür öffnete, kamen Onkel Finley, Mr. Chang und Clive die Treppen herunter.
    »Fin, ich habe Angst!«, rief Alegra panisch und warf sich meinem Onkel gleich an den Hals, als er bei uns unten ankam. Clive ging zur Tür, die Mr. Chang hinauslassen würde. Offenbar wollten sie diese erst öffnen, wenn wir alle hinter der Stahltür in Sicherheit waren.
    »Wir müssen uns beeilen. Die Zeitschranke schließt die Tür in wenigen Sekunden wieder«, rief Clive.
    Onkel Finley trieb uns zusammen mit Terry in den dunklen Raum, der sofort mit Licht durchflutet wurde. Eine weitere Tür befand sich in dem kleinen Vorraum, den ich bisher noch nie gesehen hatte. Gleich daneben befand sich ein Tastenfeld, auf dem Onkel Finley eine Zahlenkombination eingab. Mit einem lauten Klicken öffnete sich auch diese Tür. Schnell traten wir alle hinein, während Clive die Tür von außen wieder verriegelte.
    Der Raum war hell erleuchtet. Zu unser aller Erstaunen war er gut möbliert und verfügte über alles, was man zum Leben brauchen würde. Eine kleine Küchenzeile befand sich direkt gegenüber der Wand. Links entdeckte ich eine weitere Tür.
    »Mein Gott, wie lange gibt es das hier schon?«, wollte Amy wissen. Neugierig sahen wir uns um. Alles wirkte wie in einer Wohnung. Irgendjemand hatte sogar Bilder aufgehängt. Exakt das gleiche Duplikat unseres Familienporträts hing an der gegenüberliegenden Wand. Es war größer als das, welches in der Bibliothek hing. Ein goldener, prunkvoller Rahmen mit edlen Verzierungen schmückte das Bild. Alte Fotos von Amy und mir hingen an den Wänden und ein bunt gemusterter Teppich lag in der Mitte des Raumes.
    »Macht euch keine Sorgen«, sagte Onkel Finley, ging zu einem großen Tisch hinüber und legte seine Waffe darauf. »Wir werden bestimmt nicht lange hier unten bleiben.«
    Ich öffnete die linke Tür und warf einen Blick hinein. Ein großer Schlafraum mit mehreren Betten verbarg sich dahinter und hinter einer weiteren Tür ein komplett eingerichtetes Badezimmer mit Dusche und WC. Ein Vorratsraum, der vollgepackt mit allen möglichen Lebensmitteln war, eröffnete sich in einem weiteren Raum. Ich hatte genug gesehen, um zu wissen, dass mein Onkel wohl noch mehr Geheimnisse vor uns hatte.
    Niemand sprach, aber Alegra weinte. Amy hatte sich zusammen mit Tom aufs Sofa gesetzt. Die Luft war kühl und eigentlich recht angenehm, hier konnte man es aushalten. Onkel Finley hatte dies alles erbauen lassen für den Notfall, der schneller eingetroffen war, als ich geahnt hatte.
    Ich wurde unruhig, je länger die Ungewissheit andauerte. Wir hatten keine Ahnung, was genau dort oben vor sich ging, bis es ganz plötzlich völlig still war. Angestrengt versuchte ich, Stimmen oder Geräusche auszumachen, und als das Funkgerät in Onkel Finleys Hand laut und unverständlich rauschte, zuckten wir alle erschrocken zusammen.
    »… krrrrrr, ... niemand, … Pool, …, wir … krrrrr ...« Dann war es wieder still.
    »Leider ist der Empfang sehr schlecht hier unten«, meinte Terry. Er streckte den Arm aus und hoffte, ein besseres Signal zu bekommen. Es war mucksmäuschenstill, nur Alegras ängstlicher Atem war zu hören.
    »Mr. Lewis, … kein Taluri, … gefunden. Wir werden alles weiter absuchen, krrrrrrr … zwei Leichen«, hörten wir leise, und den Inhalt verstanden wir alle.
    Ich hatte die ganze Zeit über darauf gewartet, dass meine Haut reagieren würde. Entweder war wirklich kein Taluri in der Nähe, oder er war zu weit von mir entfernt, als dass ich ihn hätte spüren können. Inständig konnte ich nur hoffen, dass wir die Sache mit den beiden Leichen falsch verstanden hatte. Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter. Onkel Finley kannte meine Gedanken.
    »Es dauert bestimmt nicht lange, dann können wir hier raus.« Doch sein Gesicht

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