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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Sie verzog ihr geschminktes Gesicht zu einer wirklich lustigen Fratze, sodass ich laut loslachen musste. Tom grinste und sah verlegen auf seinen Teller, während Amy ihre Show weiter genoss.
    »Mochtest du dein Steak nicht lieber blutig, Tom?« Tom warf ihr einen warnenden Blick zu, da sie es nun wirklich übertrieb.
    »Jetzt ist es genug, Amy!«, ermahnte Onkel Finley sie und sogleich wurde sie wieder ernster.
    Alegra funkelte sie giftig an und ich hätte schwören können, dass sie meine Schwester innerlich verfluchte. Schließlich beruhigten wir uns alle wieder. Wir bestellten jeder unsere Gerichte, nur Alegra nicht. Sie bestand auf ihren einfachen Salat. Sie vergaß auch nicht zu betonen, dass dieser ja nicht fett mache, und grinste dabei Amy überfreundlich an. Wieder verzog Amy ihr Gesicht zu einer unschönen Grimasse und ich konnte spüren, wie sie sich schon die nächste Gemeinheit ausdachte. Der Kellner kam und brachte uns die kleinen Salate, die wir vor unseren Hauptspeisen aßen.
    »Hey, da fällt mir ein, warum schreien Vegetarierinnen nicht beim Orgasmus?«, fragend sah sie in die Runde. Alle Augen waren auf Amy gerichtet.
    »Weil sie auf keinen Fall zugeben wollen, dass ihnen ein Stück Fleisch so viel Freude bereitet.« Amy, Tom und ich fielen in schallendes Gelächter. Selbst Onkel Finley grinste, bevor Alegra ihn mit einem strengen Blick bedachte.
    »Du hast deinen Spaß gehabt, Amy. Jetzt lasst uns essen«, war alles, was er zu ihr sagte, während Alegra sicher innerlich kochte. Wir fingen an zu essen, nur Amy kämpfte noch immer mit ihrem Lachflash, was Onkel Finley sauer werden ließ. Sie konnte sich nicht beruhigen, es trieb ihr sogar Tränen in die Augen. Sie musste so lachen, dass sie ganz rot im Gesicht wurde und sie sich ihren Bauch hielt.
    Ich fand den Witz auch ganz lustig, verstand aber nicht, warum meine Schwester sich nicht mehr beruhigte. Irgendwann musste sie damit aufhören. Um sie daran zu erinnern, dass es jetzt genug war, schlug ich leicht an ihren Hinterkopf, damit sie endlich verstand, dass nur noch sie lachte und sie sich endlich beruhigen sollte. Doch dies hätte ich lieber lassen sollen. Amy verschluckte sich und der Salat, den sie im Mund hatte, preschte aus ihrem Mund und landete direkt auf Alegras Dekolleté.
    Einige Sekunden verschlug es uns schockiert die Sprache, bis Amy noch lauter prustete, so dass die anderen Gäste des Restaurants schon auf uns aufmerksam wurden. Das angekaute Grünzeug rutschte halb auf Alegras Busen. Sie schrie auf vor Wut.
    Onkel Finley blickte die Übeltäterin finster an und Tom und ich mussten uns so fürchterlich zusammenreißen, dass wir nicht genauso lachten wie Amy. Alegra ließ ihr Besteck klirrend fallen, stand wütend auf und verließ unseren Tisch.
    »Es tut mir leid, Onkel Finley. Das war wirklich keine Absicht. Es ist einfach so passiert«, versuchte Amy, sich zu entschuldigen.
    »Ich frage mich wirklich, was in dich gefahren ist. Ich dachte, wir könnten einen schönen Abend miteinander verbringen. Ich war schließlich mehr als zwei Wochen nicht mehr zu Hause. Und was machst du?«
    Beschämt ließ Amy ihren Kopf hängen. »Es tut mir leid, aber sie macht es mit ihrer Laune auch nicht besser«, verteidigte sich Amy kleinlaut.
    »Du entschuldigst dich bei ihr, oder wir fahren sofort nach Hause«, verlangte er und widmete sich seinem Salat. Es blieb still an unserem Tisch, bis Alegra wieder kam. Die Spuren von Amys Spukattacke waren verschwunden. Stumm setzte sie sich zu uns an den Tisch und sah stur auf ihren Teller. Erwartungsvoll wartete Onkel Finley, dass Amy sich entschuldigte und sah sie auffordernd an. Ich konnte mir schon vorstellen, dass Amy alles andere als Lust dazu hatte, doch letztlich blieb ihr des lieben Friedens willen nichts anderes übrig.
    Sie verdrehte ihre Augen, als Onkel Finleys stumme Aufforderung intensiver wurde. »Es ... tut mir leid, Alegra. Ich wollte nicht, dass das passiert«, sagte sie und für mich klang es ehrlich. Alegra würdigte Amy keines Blickes, nickte aber. Damit hatte Alegra die Entschuldigung angenommen und für Onkel Finley war die Sache erledigt.
    Die Stimmung war natürlich dahin, doch Onkel Finley versuchte sie zu retten, indem er uns geschickt in ein Gespräch verwickelte. Wir unterhielten uns über die Schule, über den Sommer, der nun endlich einer werden sollte. Das Restaurant war nicht sehr groß, dafür gut besucht. Vor allem die Außenterrasse wurde im Sommer von den Gästen

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