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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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einschätze, wird er es Amy deutlich spüren lassen, dass sie sich an seine Regeln halten muss.«
    Tom kannte meinen Onkel genauso gut wie ich und wusste, dass Amy sich dadurch alle Bonusse bei ihm verspielte.
    »Das mache ich. Und Tom …?«
    »Ja?«
    »Danke, dass du mir geholfen hast, sie zu suchen.«
    »Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin. Ich bin nur froh, dass Amy in dem Club war. Wenn sie woanders hingegangen wäre, dann hätten wir sie die ganze Nacht über suchen können.«
    »Ja, wahrscheinlich«, pflichtete ich ihm bei und betrat das Badezimmer.
    »Was machst du jetzt?«, fragte er.
    Ich grinste. »Ich geh jetzt erst mal unter die Dusche. Mr. Chang hat mich mal wieder durch das C.O.B gescheucht und ich bin total verschwitzt. Sehen wir uns später?«, fragte ich noch, als ich meine frische Kleidung auf die hölzerne Wäschetruhe legte.
    »Ja, ich denke schon. Meine Eltern sprachen davon, dass Finley essen gehen wollte. Vielleicht gehe ich mit. Außerdem habe ich dir auch noch etwas zu sagen«, meinte er. Sein Ton war leiser geworden. »Also, bis später«, verabschiedete er sich.
    »Ja, bis bald«, sagte ich und legte dann auf.
     
    Frisch geduscht und mit glänzendem Haar betrat ich einige Zeit später unser großes Wohnzimmer.
    »Jade, da bist du ja endlich. Lass dich ansehen!«, rief Onkel Finley fröhlich. Er hatte es sich in seinem ledernen Ohrensessel bequem gemacht. Alegra saß auf dem großen Sofa und blickte gelangweilt zu mir. Wie immer hatte sie sich herausgeputzt, als würde sie gleich zu einer Party gehen. Ihr Make-up saß perfekt und ihre Frisur sah aus, als wäre sie gerade vom Friseur gekommen. Ich war es gewöhnt, von ihr nicht überschwänglich begrüßt zu werden. Doch ich zwang mich zu einem kurzen Nicken. Ich hatte schließlich Anstand.
    Onkel Finley stand auf und schloss mich herzlich in seine Arme. Sein Aftershave kitzelte mich in der Nase, trotzdem genoss ich den vertrauten Geruch, den ich schon seit meiner Kindheit kannte. Ich hatte ihn vermisst. Zwei Wochen war er auf Geschäftsreise gewesen und endlich war er wieder zu Hause.
    »Onkel Finley! Ich freue mich!«, lachte ich ihn an.
    »Geht es dir gut?«, flüsterte er mir ins Ohr. »Du siehst geschafft aus!«
    »Nein, … nein, es geht mir gut! Ich komme gerade vom C.O.B. Das ist alles!« Seine braunen Augen musterten mich aufmerksam. »Und? Was gibt es für Neuigkeiten? Was läuft in der Schule so? Komm, setz dich zu uns und erzähl mir alles!« Er zog mich zur Sitzgruppe. Darauf bedacht, dass ich den größten Abstand zu Alegra auswählte, zog ich meine Knie an und machte es mir bequem. Nach dem Training hatte ich es mir verdient.
    »Eigentlich gibt es nicht viel Neues. In der Schule läuft es wie immer. Amy und ich trainieren hart, so wie Mr. Chang es von uns erwartet.« Mehr wollte ich ihm nicht verraten.
    »Wo ist Amy? Schläft sie noch?«, fragte ich verwundert, da sie ihm normalerweise, wenn er von einer Reise nach Hause kam, die ersten Stunden nicht von der Seite wich.
    »Ich hab sie schon gesehen, jedoch nicht lange. Sie wollte wieder in ihr Zimmer und ihre Hausaufgaben erledigen.« Hausaufgaben? Soweit ich wusste, hatten wir so kurz vor den Ferien keine mehr auf. Doch ich wollte mir nichts anmerken lassen. Onkel Finley streckte sich in seinem Sessel, sodass sich sein dicker Bauch hervor schob.
    »Was meinst du, Jade? Soll ich auch mal Trainingsstunden bei Chang ausprobieren?« Onkel Finley fing an, seine Arme wie ein Karatekämpfer wild durch die Luft zu wirbeln, während er schreckliche Laute von sich gab, die eine Katze schreiend aus dem Haus gejagt hätten. Ich prustete vor Lachen laut los, da es wirklich komisch aussah. Es tat so gut, ihn zu sehen.
    »Und? Wie waren deine Geschäfte?«, wollte ich wissen, auch wenn ich wusste, dass er mir darüber keine Auskunft geben würde. Das Leuchten in seinen Augen und sein Lächeln verschwand. »Hm ... die Geschäfte liefen gut, aber es war sehr anstrengend und ich bin froh, wieder Zuhause zu sein.«
    Kurz dachte ich daran, dass er Sorgen hatte, doch als er wieder zu mir sah, meinte er: »In den nächsten Tagen werden wir Besuch von Vico Tramonti bekommen. Er ist ein alter Freund. Ich kenne ihn schon seit Jahren und freue mich sehr, dass er einen Umweg nach Bayville macht. Außerdem möchte ich euch heute Abend ausführen. Habt ihr Lust, mitzugehen?«
    »Da fragst du noch? Natürlich!«, sagte ich freudestrahlend.
    »Ich geh gleich und sage es Amy. Die wird sich

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