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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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dann fielen ihm die spitzen Kanten an den Vorderzähnen auf. Bei einem der vielen Stürze musste Peter einen gewaltigen Teil von seinen Kauwerkzeugen eingebüßt haben. Immerhin verspürte er an dieser Stelle keine Schmerzen.
    »Tut nicht weh«, gab er schulterzuckend zurück.
    »Gut. In einer halben Stunde werden wir weitergehen. Zumindest die, die noch übrig sind.«
    Peter blickte auf die vorderen Wallanlagen, die mittlerweile von den Granaten völlig zerstört waren. Überall lagen leblose Körper im Schnee. Es sah gespenstisch aus.
    »Wie viele hat es erwischt?«
    »Zwölf. Und mindestens ebenso viele sind verletzt worden.«
    »Einschließlich uns«, grinste Peter traurig. »Bald müssen wir uns gegenseitig stützen.« Er zögerte einen Augenblick. »Es klingt vielleicht dämlich, aber ich habe deinen Namen vergessen.«
    Zwirbelbart klopfte sich lachend auf die Knie. Eine Geste, die bei seiner schwerwiegenden Verletzung furchtbar ungelenk aussah.
    »Ja, das gibt es. Ich sage immer, die Granaten rauben einem den Verstand. Oder zumindest Teile davon. Ich bin der Dieter.«
    Peter hob grüßend die Hand an die Stirn. »Freut mich, Dieter. Ich bin Peter.«
    Dieter brach in schallendes Gelächter aus.
    »Du hast deinen Humor ja schon wieder. Peter. So was Albernes. Dieser Name passt nicht zu dir. Da möchte ich mich lieber an unseren alten Kaiser erinnern.«
    Dieter drehte sich grinsend um und verschwand hinter einem Baum.
    Noch während Peter seinem Freund hinterhersah, überfiel ihn eine Kälte, die anders war als die raue Luft der Umgebung. Die Kälte kam von innen und breitete sich aus, als würden Eiskristalle durch die Venen seines Körpers transportiert.
    Seine Augen wurden schwer und fielen zu. Doch ihm war jetzt nicht nach Schlafen zumute. Schon gar nicht bei dieser Witterung. Als Peter die Lider mit einer unglaublichen Willensanstrengung wieder hob, blickte er in Marens erschrockenes Gesicht.
    »Sag was«, befahl seine Freundin und wischte mit einem furchtbar klammen Handtuch über seine Stirn.
    »Was ist passiert?«
    Als Maren seine Stimme hörte, umspielte ein erleichtertes Lächeln ihre Lippen.
    »Gott sei Dank, Peter. Du bist einfach umgekippt. Hätte ich nicht rechtzeitig losgelassen, wärst du jetzt kein richtiger Mann mehr.«
    Peter richtete sich grinsend auf und schaute an sich herunter.
    »Alles noch dran. Steht sogar noch.«
    »Du warst auch höchstens ’ne Minute weg.« Maren strich ihm kopfschüttelnd über die Wange. »Was machst du bloß für Sachen?«
    »Es war genauso wie das letzte Mal. Ich habe erneut im Krieg gekämpft. Und dann war da noch dieser diabolische Hauptmann.«
    Plötzlich wurden Marens Augen groß.
    »Du blutest aus dem Mund.«
    Peter fuhr sich mit der Zunge über das Zahnfleisch, und sofort verteilte sich der metallische Geschmack im Gaumen. Als er aufstehen wollte, gaben seine Beine nach, denn seine Kniescheiben brannten wie Feuer. Maren stützte ihn, und Peter hinkte einen Schritt auf den Spiegel zu. Das Zahnfleisch über seinen Vorderzähnen war dick angeschwollen, helles Blut sickerte in schmalen, länglichen Linien an den Zähnen herunter.

5
    Der menschliche Brustkorb knackte wie ein zerberstender Baumstamm. Eine helle Dampfwolke stieg der Kreatur entgegen. In der Höhle war es bitterkalt, und die Eingeweide waren wunderbar warm. Es hatte seine Vorteile, frische Opfer auszunehmen. Die glühenden Augen des Wesens schauten auf das saftige Herz. Fast könnte man glauben, dass es noch schlagen würde. Dünnes Blut verteilte sich im Körper und legte sich auf jedes Organ. Es war ebenfalls wohltemperiert und schmeckte außerordentlich süß. Dabei mochte die Kreatur eigentlich überhaupt kein Blut. Als sie sich noch frei in den Wäldern bewegen konnte, hatte sie sich nie für das rote, klebrige Zeug interessiert. Der Kopf war wichtig. Dort befand sich die meiste Energie. Die Eingeweide sorgten für einen angenehmen Kontrast, aber das Blut war mehr oder weniger langweilig.
    Doch die Dinge änderten sich. Wenn man seit Generationen an einem Ort festsaß und nur alle Jubeljahre ein Mensch so unvorsichtig war, sich hierher zu verirren, schmeckten auf einmal sämtliche Bestandteile eines Organismus köstlich.
    Die Kreatur knackte mit den Scherenwerkzeugen die einzelnen Knochen des Brustkorbes ab und warf die störenden Dinger im hohen Bogen an die gegenüberliegende Felswand. Dann tauchte sie ihr Gesicht tief in den Körper hinein und begann, den Magen und den Darm zu

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