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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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nehmt«, erklärte das Wesen. »Ich möchte, dass ihr einen Haufen Menschen in diese Höhle lockt. Deutsche, Finnen oder Russen. Das ist mir völlig egal.«
    Karl Gustav schluckte.
    »Was … was soll …«, stotterte er.
    Wilhelm stand, geschmeidig und ohne die geringsten Anzeichen von Schmerzen, auf und legte ihm den Arm auf die Schulter.
    »Der Hauptmann braucht die Kraft der Menschen«, erklärte er wie selbstverständlich.
    »Was??«
    »Die Energie. Der Hauptmann saugt sie ihnen aus.«
    Karl Gustav schaute mit völlig verwirrtem Blick zwischen Wilhelm und dem Wesen hin und her.
    »Aber …«
    »Kein Aber«, unterbrach sein Kamerad. »Der Hauptmann hat Hunger. Es gab in letzter Zeit nur ein paar niedere Tiere für ihn. Nichts, was ihn auf Dauer lebendig halten könnte. Der Hauptmann muss sich satt essen. Er braucht dringend menschliche Energie.«
    »Und die sollen wir ihm liefern?«
    »Ja. Dafür schenkt er uns ein neues Leben.«
    Karl Gustav fuhr sich durch die Haare. Die Worte seines Kameraden hatte er zwar gehört, aber dennoch überkam ihn das Gefühl, als würde ihn die Situation jeden Moment über den Kopf wachsen. Eigentlich verstand er rein gar nichts. Das Wesen besaß die Fähigkeit, ihre Seelen zu verpflanzen, ernährte sich von Menschen und war doch nicht in der Lage, genug zu essen zu besorgen?
    »Warum lockt es nicht selber ein paar Menschen hierher?«, fragte Karl Gustav seinen Kameraden flüsternd.
    »Weil ich mich bedauerlicherweise nicht weit von dieser Höhle entfernen kann«, antwortete der Hauptmann mit bekümmerter Stimme. »Vor Jahrhunderten wurde ich durch Magie an diese Höhle gebannt. Eine ärgerliche Sache.«
    »Ihr Vorschlag klingt sehr fair«, schaltete sich Wilhelm ein. »Ich bin bereit, dieses Geschäft einzugehen.«
    Der Hauptmann klatschte in die Hände.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte er lächelnd und wandte sich anschließend direkt an Karl Gustav. »Und du?«
    Karl Gustav senkte den Kopf und schaute unbehaglich auf seine Hände. Es fiel ihm zunehmend schwerer, der Gestalt in die Augen zu blicken. Was sollte er sagen? War das Wesen gefährlich? Konnte es tatsächlich die Energie der Menschen absorbieren? Irgendwie kam ihm das gar nicht mehr so unwahrscheinlich vor. Zu viele merkwürdige Dinge waren geschehen, seit sie in dieser verdammten Höhle hockten.
    Und was wäre, wenn er Nein sagen würde? Würde das Hauptmann-Ding ihn gehen lassen? Karl Gustav glaubte es nicht. Wahrscheinlich würde er gleich als Erster zu spüren bekommen, wie es sich anfühlte, wenn einem sämtliche Kräfte ausgesogen wurden.
    »Klingt verlockend. Ein neues Leben«, sagte Karl Gustav heiser.
    Der Hauptmann lachte.
    »Eine weise Entscheidung. Nun brauchst du keine Angst mehr zu haben. Du wirst unbehelligt aus dieser Höhle kommen.«
    »Wie gelangen wir zu unserer Einheit?«, fragte Wilhelm. »Ich habe da nämlich schon einen Plan.«
    »Gut«, zischelte der Hauptmann. »Sehr gut.«
    Er streckte den rechten Arm aus. Ein schwarzes Etwas kam aus der oberen Höhle geflogen. Karl Gustav atmete erschrocken ein. Erst als sich das Ding auf den Arm des Hauptmannes setzte, erkannte er, dass es sich um einen Vogel handelte. Eine Krähe oder ein Raabe, jedenfalls ziemlich groß und mit Augen, die die beiden Besucher ausgiebig zu mustern schienen.
    »Mein Freund«, stellte der Hauptmann lapidar fest. »Er wird euch den Weg zeigen.«
    Wilhelm ging erstaunlich geschmeidig und kraftvoll auf den Ausgang zu.
    »Dann wollen wir keine Zeit verlieren«, sagte sein Kamerad fröhlich.
    Der Vogel krächzte und schlug mit seinen gewaltigen Flügeln. Seine Federn glänzten in dem gleichen Schwarz wie die Höhlenwände.
    »Solltet ihr eines Tages genug von euren verschlissenen Körpern haben, kommt wieder in diese Höhle. Ihr seid frei, den Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Die Krähe wird euch auch in vielen Jahren noch den Weg zu mir weisen.«
    Wilhelm fuhr sich mit dem Zeigefinger über den Hals und grunzte. Zum ersten Mal erkannte Karl Gustav auf dem Gesicht seines Kameraden den Anflug eines Zweifels.
    »In was für einen jüngeren Körper kommen wir denn eigentlich?«, fragte er argwöhnisch.
    Der Hauptmann zeigte mit der freien Hand auf ihn. »Das liegt an euch. Bringt zwei Kinder mit. Je jünger, desto besser. Am besten Babys. Ich werde eure Seelen mit ihren tauschen. So habt ihr ein komplettes, neues Leben vor euch. Der alte, ausgediente Körper wird kurz nach dem Eingriff sterben. Er verkraftet die Babyseele nicht. Alle

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