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Sehen Sie, so stirbt man also

Sehen Sie, so stirbt man also

Titel: Sehen Sie, so stirbt man also Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Hartz
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erst postum veröffentlicht.
    Wie starb sie?
    1800 Gedichte hat Emily Dickinson in ihrem Leben verfasst, zu Lebzeiten veröffentlichte sie davon ganze acht Stück. Mit 20 Jahren hatte sie begonnen, zu dichten. Einem Verleger zeigte Dickinson einmal ein paar ihrer Gedichte, der riet ihr aber davon ab, sie zu veröffentlichen – sie waren sicherlich einfach zu progressiv. Oftmals orientierten sich z. B. Reimschemata oder Interpunktion eher an Stimmung und Gefühl als an starren Regeln. Für die 1890 erschienene Ausgabe einer Auswahl ihrer Gedichte wurden die Verse von den Herausgebern und Lektoren vollkommen überarbeitet und entstellt. Um ein Buch mit Lyrik zu verkaufen, durfte diese nicht allzu sehr von den Gewohnheiten des Publikums abweichen. Erst 1955 erschienen ihre Gedichte in der Urfassung – so wie ihre jüngere Schwester sie nach Emilys Tod in einem Versteck vorgefunden hatte. Dennoch ist es bisweilen schwierig, ihre Gedichte zu interpretieren, denn es liegt keine autorisierte Druckfassung vor und mitunter existieren mehrere Fassungen parallel.
    |68| Überhaupt mied Emily Dickinson Zeit ihres Lebens die Öffentlichkeit, auch wenn sie ein paar enge Freunde und Brieffreunde hatte. Besonders zum Ende hin wurden Phasen des Glücks in ihrem Leben immer wieder durch den Tod nahestehender Menschen und Verwandter überschattet – der Tod ist ein oft wiederkehrendes Thema in ihrer Lyrik. Im Sommer 1885 wurde sie eines Tages ohnmächtig und blieb bis spät in die Nacht ohne Bewusstsein. Wochenlang ging es ihr äußerst schlecht nach diesem Vorfall, eventuell war es ein Schlaganfall. Ende November war sie immer noch nicht vollständig genesen, und sie hütete weiterhin das Bett, war sehr schwach; erst im Frühjahr gelang es ihr wieder, ein paar Briefe zu schreiben. Ihr Gesamtzustand blieb kritisch. Am 15. Mai 1886 starb die scheue Poetin in ihrer Geburtsstadt Amherst, Massachusetts. Die Todesursache ist nicht ganz eindeutig. Offenbar litt sie zusätzlich zu den Folgen des Schlaganfalls an einem langwierigen Nierenleiden, das ihr Arzt als
Bright’s disease
bezeichnete – damals eine Sammelbezeichnung für entzündliche Nierenerkrankungen. Der Arzt gab zu Protokoll, sie habe zweieinhalb Jahre an dieser Krankheit gelitten.
    Die letzten Worte
    Auf ihrem Sterbebett schien es, als erinnere Emily Dickinson sich an frühere Begebenheiten und sei in ihren Gedanken ganz woanders als in ihrem Zimmer. Kurz darauf sprach sie ihre letzten Worte: „Ich muss hineingehen, der Nebel steigt auf.“ Ihre Nichte, Martha Dickinson Bianchi, verewigte diese Worte in ihrer Biographie der viel zu spät zu Ruhm und Ehren gekommenen Tante. Die Worte strahlen eine eigenartige Kraft aus, die sich in die teils kryptischen Gedichte und Verse Emily Dickinsons einzureihen scheint. War es eine Vision des viel zitierten Tunnels, an dessen Ende das Licht zu sehen ist? War es der erste Vers eines neuen, letzten Gedichts? Oder eine Kindheitserinnerung? Eine Vision? Es bleibt für immer ein Geheimnis.
     
    If I shouldn’t be alive
    When the Robins come,
    Give the one in Red Cravat,
    A Memorial crumb.
    If I couldn’t thank you,
    Being fast asleep,
    You will know I’m trying
    Why my Granite lip!
     
    Wenn ich schon tot sein sollte
    Wenn die Rotkehlchen kommen
    Gib dem mit dem roten Halstuch
    Einen Krümel zu meinem Gedenken.
    Wenn ich dir nicht danken konnte
    Weil ich schon eingeschlafen war
    Dann weißt du, ich versuche es doch,
    Meine Lippen aus Granit!
     
    (ca. 1860)

|69| Sitting Bull
„Ich gehe nicht. Macht mit mir, was ihr wollt. Ich gehe nicht. Kommt schon! Kommt schon! Nun mal los! Auf geht’s!“
    Wahrheitsgehalt: 90 %
    Voller Name: Thatháŋka Íyotake
    Tätigkeit: Anführer der Sioux
    Gestorben: 15. Dezember 1890 in North Dakota
    Im Alter von: ca. 60 Jahren
    Todesursache: Schussverletzung
    Letzte Worte im Original: „I am not going. Do with me what you like. I am not going. Come on! Come on! Take action! Let’s go!“
    Quelle: Mitglieder der Indian Constabulary von North Dakota
    Zitiert nach: Stanley Vestal: Sitting Bull, Champion of the Sioux. A Biography, Norman 1957, S. 300
     
    Sitting Bull wurde zum Symbol für den Freiheits- und Überlebenskampf der nordamerikanischen Indianer. Er war bekannt für seine kompromisslose Haltung den Weißen gegenüber, die die Indianer aus ihren angestammten Gebieten verdrängten. Und kompromisslos und standhaft blieb er bis zu seinem gewaltsamen Tod.
    Wie starb er?
    Als Sitting Bull erschossen

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