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Sehen Sie, so stirbt man also

Sehen Sie, so stirbt man also

Titel: Sehen Sie, so stirbt man also Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Hartz
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außerordentlich. Am 19. August 1977 erlag er einer Lungenentzündung. Von allen fünf Marx Brothers wurde Groucho am ältesten. Nur sein jüngerer Bruder Zeppo überlebte ihn und starb zwei Jahre später. In einem Interview ein paar Jahre vor seinem Tod witzelte Groucho noch, auf seinem Grabstein solle dereinst stehen: „Verzeihen Sie, dass ich nicht aufstehe.“ Seine Erben haben ihm diesen Wunsch nicht erfüllt.
    |133| Die letzten Worte
    „Sterben, meine Liebe? Also, das ist das Letzte, was ich tun werde“, soll er zu Erin Fleming auf dem Totenbett gesagt haben. Auch wenn der hintersinnige, doppeldeutige Ausspruch als letzte Worte des bedeutendsten der Marx Brothers berühmt wurde, so war es doch ein Zitat – und zwar des britischen Staatsmannes Henry J. Temple, der 1865 vor seinem Ableben gesagt haben soll: „Die, my dear doctor? That’s the last thing I shall do.“
    Erin Fleming war es gewesen, die Marx noch in späten Jahren immer wieder ins Fernsehen und in die Presse brachte. Er hat es wahrscheinlich ihr zu verdanken, dass er den Oscar erhielt. Insofern ist es schwierig zu ermessen, ob dieses wirklich Groucho Marx’ letzte Worte waren – oder ein cleverer posthumer PR-Gag, zumal wenn man seine Demenzerkrankung bedenkt. Andererseits wäre es ihm durchaus zuzutrauen gewesen, sich (ganz im Sinne Mark Twains) seine letzten Worte vorher zurechtzulegen und aufzuschreiben – wenn jemandem, dann ihm.

|134| Terry Kath
„Keine Angst. Die ist nicht geladen.“
    Wahrheitsgehalt: 100 %
    Voller Name: Terry Alan Kath
    Tätigkeit: Gitarrist
    Gestorben: 23. Januar 1978 in Los Angeles
    Im Alter von: 31 Jahren
    Todesursache: Erschossen
    Letzte Worte im Original: „Don’t worry. It’s not loaded.“
    Quelle: Don Johnson
    Zitiert nach: Indianapolis Monthly, Juli 2003, S. 54
     
    Der Gitarrist Terry Kath war Gründungsmitglied der Band Chicago, die in der Statistik der meistverkauften Musikacts noch über Bruce Springsteen oder Depeche Mode steht. Eineinhalb Jahre vor seinem tragischen Unfalltod hatte die Band mit „If You Leave Me Now“ ihren ersten weltweiten Nummer-eins-Hit gehabt. Doch glücklich war Kath damit nicht geworden.
    Wie starb er?
    Selbstmord war es wohl nicht. Eher ein tragischer Unfall. Ob auch Drogen mit im Spiel waren, ist nicht sicher; zumindest war Terry Kath immer wieder durch exzessives Trinken und Kokainkonsum aufgefallen, oft nach den Auftritten mit seiner Band Chicago. Als sie 1976 das erste Mal einen weltweiten Nummer-eins-Hit hatten, war er bereits ziemlich aufgedunsen und hatte mit dem schlanken jungen Mann, der neun Jahre zuvor die Band mitgegründet hatte, äußerlich nicht mehr viel zu tun. Dabei ging es mit der Karriere der Band steil bergauf, seit sie nicht nur in den USA, wo sie fünf Alben an der Spitze der Billboard-Charts gehabt hatten, sondern auch im Rest der Welt immer bekannter wurden.
    Am 23. Januar befand sich Kath nach einer Party um fünf Uhr nachmittags (!) in Los Angeles im Haus von Don Johnson, einem Techniker, der mit der Band zusammenarbeitete. Kath saß in einem Sessel, nahm einen herumliegenden .38er Revolver, der nicht geladen war, hielt ihn sich an die Schläfe und drückte mehrmals ab. Johnson, der dabeisaß, gab später an, mehrmals zu Kath gesagt zu haben, er solle vorsichtig sein. Dieser aber fand offenbar |135| Gefallen an dem Spielchen und nahm eine weitere Schusswaffe zur Hand, die sich im Zimmer befand, eine 9-mm-Pistole. Er nahm das Magazin heraus, das leer zu sein schien, zeigte es Johnson, steckte das Magazin zurück in die Waffe, hielt sie sich an die Schläfe und drückte ab. Genau eine Patrone befand sich im Magazin, und sie tötete Kath auf der Stelle. Er hatte sie offenbar nicht gesehen.
    Kath hinterließ seine Frau Camelia, mit der er seit 1974 verheiratet gewesen war, und ihre gemeinsame zweijährige Tochter Michelle. Er wurde auf dem Privatfriedhof Forest Lawn Memorial Park Cemetery in Glendale beigesetzt, wo u. a. Humphrey Bogart und Michael Jackson liegen.
    Die letzten Worte
    „Keine Angst. Die ist nicht geladen“, sagte Terry Kath noch, als er Johnson das scheinbar leere 9-mm-Magazin präsentierte. Er wird wohl angenommen haben, dass das stimmte. Dennoch haftet dem Geschehen nicht nur etwas äußerst Tragisches an, sondern auch eine Ahnung, dass es vielleicht mehr war als nur ein Unfall. Kath war schon lange unzufrieden, vielleicht sogar unglücklich gewesen. Chicago-Frontmann Peter Cetera sagte später, er habe in den Wochen vor Kaths

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