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Sehen Sie, so stirbt man also

Sehen Sie, so stirbt man also

Titel: Sehen Sie, so stirbt man also Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Hartz
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letzten Worte habe sie zu einem Mann gesagt, der neben ihrem Bett saß. Allerdings war dieser Mann kein Freund oder Vertrauter: Sie bezahlte ihn dafür, nachts an ihrem Bett zu sitzen und über ihren Schlaf zu wachen. Anders fand sie keine Ruhe mehr. Am späten Abend des 10. Januar 1971, einem Sonntag, war sie wieder unruhig. Man wolle sie töten, vertraute sie dem Mann an, jemand würde sie ermorden wollen. Wer das sei, konnte sie nicht sagen, aber sie hatte Todesangst. Dann schloss sie zum letzten Mal die Augen und sagte: „Sehen Sie, so stirbt man also.“ Es hat schon etwas Tragisches, wenn ein Mensch, der so viel geleistet und ein so langes Leben hinter sich hat, am Ende ganz allein stirbt, ohne Familie oder Freunde, nicht einmal jemanden an seiner Seite, den man duzen kann, nur einen Angestellten.
    Ebenso traurig freilich ist es, wenn jemand während des Sterbens keinen Frieden hat, sondern stattdessen quälende Wahnvorstellungen. Immerhin spricht aus Coco Chanels allerletzten Worten noch ein Aufleuchten des Verstandes, ein klarer letzter Blick sozusagen. Ob sie wirklich aktiv gespürt hat, was es bedeutet, zu sterben? Immerhin scheint es so, dass sie im letzten Moment ihres Lebens die schrecklichen Wahnbilder noch einmal abschütteln und rational denken konnte, was doch wiederum ein Trost ist. Und 87 Jahre sind ja selbst heute noch ein gesegnetes Alter.

|131| Groucho Marx
„Sterben, meine Liebe? Also, das ist das Letzte, was ich tun werde.“
    Wahrheitsgehalt: 60 %
    Voller Name: Julius Henry Marx
    Tätigkeit: Schauspieler
    Gestorben: 19. August 1977 in Los Angeles
    Im Alter von: 86 Jahren
    Todesursache: Lungenentzündung
    Letzte Worte im Original: „Die, my dear? Why, that’s the last thing I’ll do!“
    Quelle: Erin Fleming
    Zitiert nach: Jamie Frater: Listverse.com’s Ultimate Book of Bizarre Lists, Berkeley 2010, S. 64
     
    Er war der unbestrittene Anführer der Marx Brothers und hatte als einziger der fünf später eine Solokarriere. Seine visuellen Markenzeichen (die buschigen Augenbrauen, die Zigarre und der aufgemalte Schnauzbart) sind ebenso legendär wie sein anarchischer Humor, mit dem er und seine Brüder im Alleingang die Filmkomödie revolutionierten.
    Wie starb er?
    Vor dem Zweiten Weltkrieg war Groucho Marx der unumstrittene König des schrägen, anarchischen Humors in den USA. Mit seinen Brüdern drehte er als Marx Brothers von den späten 20er bis in die 40er Jahre eine Reihe erfolgreicher Filme, die heute zu den zentralen Klassikern der Filmkomödie zählen, wie „Duck Soup“ oder „A Night at the Opera“. Der Humor der Brüder zeichnete sich in erster Linie durch ein hohes Maß an Respektlosigkeit aus – gegenüber Obrigkeiten, Konventionen und immer wieder gegenüber dem „guten Geschmack“.
    Nach dem Krieg war damit Schluss, „saubere“ Komödianten wie Bob Hope oder Danny Kaye bestimmten nun den Mainstream. Dennoch wendete sich für Groucho das Blatt noch einmal: 1947 gewann ihn ABC dazu, das Radioquiz „You Bet Your Life“ zu moderieren. Die Sendung war von Anfang |132| an ein Riesenerfolg und wurde so populär, dass sie ab 1951 von NBC im Fernsehen ausgestrahlt wurde und bis 1961 auf Sendung blieb. Anfang der siebziger Jahre trat Groucho Marx mit mehreren Fernsehsendungen und mit einer One-Man-Show, u. a. in der Carnegie Hall, dann noch einmal ins Rampenlicht. 1974 nahm er für sein Lebenswerk und stellvertretend für das seiner Brüder einen Ehren-Oscar entgegen. Es war sein letzter öffentlicher Auftritt.
    Groucho und Elvis
    Groucho Marx starb nur drei Tage nach Elvis Presley, und dessen Tod stellte den des genialen Künstlers in den Medien bei weitem in den Schatten. Ironischerweise trat Ende der Fünfziger einmal die Präsidentin des Elvis-Presley-Fanclubs als Kandidatin bei „You Bet Your Life“ auf. Groucho war davon ganz unbeeindruckt und erwähnte den Fanclub gar nicht, worauf sich folgender Dialog ergab:
     
    Groucho: „Was haben Sie denn noch für Interessen?“
    Kandidatin: „Sie haben Elvis Presley gar nicht erwähnt.“
    Groucho: „Das tue ich selten, außer ich habe mir den Zeh gestoßen.“
     
    Seine letzten Jahre verbrachte Groucho Marx zurückgezogen. Er erkrankte an Demenz und wurde zudem in die Erbschaftsstreitigkeiten zwischen seinen Verwandten und seiner Lebensgefährtin, der 50 Jahre jüngeren Schauspielerin Erin Fleming, hineingezogen. Gemäß den Aussagen verschiedener Personen strapazierte Fleming die Gesundheit des 86-Jährigen dabei

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