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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Beamte, der beweisen wollte, daß sein Vater drei Frauen aufgeschlitzt hatte. Zwischen ihnen spritzte das Wasser sinnlos auf den Boden.
    Burns setzte ein freundliches Lächeln auf, was Cy nur noch mehr verunsicherte.
    »Ich würde mich gern ein bißchen mit dir unterhalten.«
    »Ich muß die Blumen da gießen.«
    »Die ertrinken eh bald, wenn du so weitermachst.«
    »Ich muß noch tausend andere Sachen erledigen.«
    Burns bückte sich und drehte das Wasser ab. »Es dauert nicht lange. Wollen wir nicht reingehen? Diese Hitze ist ja unerträglich.«
    »Das geht nicht, Sir. Sehen Sie sich nur meine Schuhe an. Wir können doch den Küchenboden nicht schmutzig machen.«
    »Tja, da hast du wohl recht. Aber da ist ja noch die Terrasse.«
    Ehe Cy widersprechen konnte, packte Burns ihn am Arm und führte ihn mit sich. »Gefällt dir die Arbeit auf Sweetwater?«
    »Sehr! Darum möchte ich auch nicht, daß Mr. Tucker mich für einen Faulpelz und Schwätzer hält und mich rausschmeißt.«
    Sie traten auf die Terrasse, und Burns wies dem Jungen einen Gartenstuhl unter einem Sonnenschirm. »Ist Mr. Longstreet denn so streng?«
    »Im Gegenteil, Sir!« Cy setzte sich widerstrebend. »Er gibt mir eher zuwenig zu tun. Und er sagt mir immer, ich soll mir ruhig Zeit lassen. Er ist richtig besorgt um mich. Manchmal bringt er mir am Nachmittag eine Cola raus.«
    Burns zog seinen Kassettenrecorder aus der Tasche. »Ein großzügiger Chef also. Da wird er sicher nichts dagegen haben, wenn ich dich für ein paar Minuten vo n der Arbeit abhalte.«
    »Sie könnten den Chef ruhig persönlich fragen.« Mit diesen Worten trat Tucker auf die Terrasse. Er stellte eine eisgekühlte Coca Cola vor Cy auf den Tisch. »Da, befeuchte dir anständig die Kehle, Junge.«
    »Ich wollte gar nicht mit der Arbeit aufhören!« rief Cy entschuldigend. »Aber Mr. Burns hat mich hierhergeschleift!«
    Tucker zog einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen. »Das geht schon in Ordnung, Cy. Von dir hat heute ohnehin keiner erwartet, daß du arbeitest.«
    Cy senkte den Kopf. »Ich hätte sonst nicht gewußt, was ich tun soll«, murmelte er.
    »In den nächsten Tagen tust du einfach, worauf du gerade Lust hast, einverstanden?« Tucker zog eine Zigarette aus der Tasche und brach die Hälfte ab. Beim Anzünden warf er dem FBI-Beamten einen scharfen Blick zu. »Tja, unser Agent Burns hat sich für heute einiges vorgenommen. Sag ihm einfach alles, was du weißt. Und danach gehen wir ein bißchen angeln, einverstanden?«
    Burns kräuselte angewidert die Lippen. »Wenn wir fertig sind, sage ich Ihnen Bescheid. Bis dahin können Sie ja schon mal Würmer suchen, wenn Sie Lust haben.«
    »Nichts da! Da der Junge bei mir arbeitet, bin ich so eine Art Vormund. Ich bleibe hier, es sei denn, Cy will mich nicht dabeihaben.«
    »Bitte gehen Sie nicht, Mr. Tucker!« rief Cy bestürzt. »Ich habe Angst, daß ich vielleicht was Falsches sage.«
    »Du brauchst nichts als die Wahrheit zu sagen. Habe ich nicht recht, Agent Burns?«
    »Sehr richtig. Können wir anfangen?«
    »Na, dann schalten Sie mal Ihren Recorder ein«, brummte Tucker und drückte die Kippe aus.
    Burns bedachte ihn mit einem giftigen Blick. »Die Fragen stelle ich, verstanden? Gegen Ihre Anwesenheit habe ich nichts einzuwenden, aber Sie unterlassen gefälligst jeden Versuch, ihm Stichworte zu geben.«
    Statt einer Antwort zeigte Tucker ihm als Zeichen seiner Friedfertigkeit beide Handflächen und lehnte sich zurück.
    Schließlich drückte Burns auf den Aufnahmeknopf. Zunächst sprach er den Anlaß, die Namen, das Datum und die Uhrzeit auf Band. Dann wandte er sich mit einem würdevollen Lächeln an Cy. »Ich weiß, daß dieser Schlag dich schwer getroffen haben muß, Cy, und möchte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.«
    Cy wollte sich schon bedanken, da begriff er, daß gar nicht von Edda Lou die Rede war, sondern von seinem Vater. Er starrte hilfesuchend die Tischplatte an.
    »Sheriff Truesdale hat sich ja gestern schon mit dir unterhalten, und deine Hinweise waren sehr wertvoll. Wir müssen später noch einmal darauf zurückkommen, aber vorher möchte ich dich etwas anderes fragen. Hat dein Vater jemals etwas über Caroline Waverly gesagt?«
    »Er kannte sie so gut wie gar nicht.«
    »Also ließ er in deiner Gegenwart nie eine Bemerkung über sie fallen?«
    Cy sah verlegen zu Tucker auf. »Kann schon sein, daß er mal was gesagt hat, als ich ihm das Frühstück gebracht habe. Wenn er in Fahrt kam, sagte er ja

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