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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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stören, hätten Sie früher kommen müssen.
    Was können wir für Sie tun?«
    »Sie bilden sich ja unheimlich viel darauf ein, Longstreet!«
    Tucker zog eine Augenbraue hoch. »Worauf?«
    »Auf Ihre Eroberungen.«
    »Sind Sie etwa deswegen gekommen, weil Sie Nachhilfe brauchen? Aber in diesem Fall könnte ich Ihnen nicht helfen. Da müßten Sie zuallererst an sich arbeiten.«
    Burns biß die Zähne zusammen. »Ihr sogenannter… Stil ist absolut lächerlich.«
    »Wenn Sie Streit suchen, können Sie sich die Mühe sparen.
    Sie interessieren mich nicht.«
    »Hilflose Frauen liegen wohl eher in Ihrer Richtung.«
    »Wissen Sie…« setzte Tucker an und rieb sich über die Bartstoppeln. »… Ich habe noch nie etwas mit einer Frau angefangen, die ich als hilflos bezeichnen würde. Bei Caroline ist es nicht anders, darauf können Sie Gift nehmen. Im Augenblick mag sie vielleicht ein bißchen durcheinander sein.
    Vielleicht braucht sie für eine Weile eine Schulter zum Anlehnen. Ich stehe ihr zur Verfügung, solange sie mich will.
    Würden Sie das bitte zur Kenntnis nehmen.«
    »Ich habe zur Kenntnis genommen, daß Sie keinerlei Skrupel kennen, die Verletzlichkeit einer Frau für Ihre Zwecke auszunützen. Sie sind ein Schmarotzer, Longstreet. Sie haben die Frauen ausgesaugt und fallenlassen. Edda Lou Hatinger war bislang die letzte in einer langen Reihe. Und was Caroline be…«
    »Die kann durchaus für sich selbst sprechen.« Caroline war neben Tucker getreten und hängte sich bei ihm ein. »Sie wollten mich sprechen, Matthew?«
    Schwarze, sinnlose Wut schwappte in dem FBI-Mann hoch.
    Caroline war mit nichts als einem leichten Morgenrock bekleidet. Die Art und Weise, wie sie sich an Tucker schmiegte, verriet nur zu eindeutig Intimität. Er hatte verloren, und das gegen einen erbärmlichen Banausen. Wie konnte eine so hochbegabte, so aufregend schöne Frau sich derart verschwenden? Matthew schluckte.
    »Ich wollte Ihnen den beschwerlichen Weg in die Stadt ersparen und Sie bei sich zu Hause vernehmen.«
    »Eine gute Idee. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet. Wenn Sie bitte mit in die Küche kommen. Wir frühstücken gerade.«
    »Ich hatte nicht vor, Mr. Longstreets Aussage schon heute morgen zu Protokoll zu nehmen«, erklärte Burns steif.
    »Sehen Sie, so können Sie sich Zeit sparen.« Auf dem Weg in die Küche ließ Caroline die zwei Streithähne nicht aus dem Auge. »Darf ich Ihnen etwas anbieten, Matthew?«
    »Danke, ich habe bereits gefrühstückt. Aber eine Tasse Kaffee nehme ich gerne an, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Komisch, dachte Caroline beim Servieren, sie hatte seit gestern nicht mehr daran gedacht, wie sie schreiend den Revolver an sich gerissen hatte, während der Wahnsinnige sich gegen die Tür geworfen hatte. Vom zerborstenen Holz war bis auf ein paar Splitter auf dem Boden nichts mehr zu sehen.
    Anscheinend hatte Tucker es stillschweigend weggeschafft.
    »Sie möchten eine Aussage über die Ereignisse gestern, nehme ich an. Die habe ich Sheriff Burke allerdings bereits in aller Ausführlichkeit geschildert.«
    »Ja, das habe ich gelesen.«
    Tucker fiel auf, daß Carolines Hände gar nicht zitterten. Aber ihre Blicke flackerten hin und her. Er rieb ihr sanft die Schulter.
    »Ich kenne mich mit den Gesetzen ja nicht besonders aus. Aber ist das nicht ein Fall für die örtlichen Behörden?«
    »In der Regel, ja. Aber wenn Sie es mir nachsehen, ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre persönliche Stellungnahme.« Burns schaltete seinen Kassettenrecorder ein.
    Die Antworten fielen Caroline sonderbarerweise gar nicht schwer. Sie konnte die Ereignisse nach Belieben wachrufen, als spule sie ein Band im Kopf zurück.
    Burns hörte ihr aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen.
    »Ist das nicht seltsam, daß Hatinger die Pistolen nicht benutzte?« fragte er am Ende und schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein. »Sie waren ja beide geladen, und er galt als ein vorzüglicher Schütze. Haben Sie eine Ahnung, warum er nicht schoß?«
    »Er hatte ja das Messer«, sagte Caroline. Ihre Stimme wurde nun doch schrill, was Tucker nicht entging.
    »Was soll denn das, Burns? Er war doch übergeschnappt. Was weiß ich, vielleicht hatte er die zwei Pistolen ganz vergessen.«
    »Vielleicht. Aber versuchen wir doch mal, die letzten Augenblicke zu rekonstruieren, als Sie sich umdrehten und schossen. Merkte er Ihrer Meinung nach, daß Sie bewaffnet waren? Und machte er Anstalten, auf Sie zu schießen?«
    »Das alles passierte ja

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