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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sonst war nichts.«
    »Mensch, Tuck!«
    »Es stimmt aber. Edda Lou und ich haben uns ein paarmal getroffen, hatten Spaß miteinander und haben ein paar Laken zerwühlt. Vor kurzem habe ich die Beziehung abgebrochen, weil sie mir plötzlich mit Heiratsabsichten daherkam.«
    »Haben Sie sich in aller Freundschaft getrennt?«
    Tuckers Augen nahmen einen harten Ausdruck an. »Das kann ich nicht behaupten. Sie werden ja schon gehört haben, was für eine Szene sie mir im Restaurant gemacht hat. Mit einigem Recht kann ich davon ausgehen, daß Edda Lou die Schnauze voll hatte.«
    »Das haben Sie so gesagt, Mr. Longstreet.« Burns deutete auf den Recorder. »Sie war also hochgradig erregt.«
    »Stinksauer.«
    »Sie behauptete, Sie hätten ihr Versprechungen gemacht…«
    Tucker setzte träge die Füße auf den Boden. »Das wäre nicht meine Art. Ich mache nie Versprechungen, weil ich sie sowieso nicht halten würde.«
    »Sie hat in aller Öffentlichkeit erklärt, sie sei schwanger.«
    »Richtig, ja.«
    »Und danach haben Sie das… Chat ‘N Chew abrupt verlassen?
    Könnte man nicht auch mit einigem Recht davon ausgehen«, – er musterte Tucker mit einem verkniffenen Lächeln – »daß Sie…
    die Schnauze voll hatten, Mr. Longstreet?«
    »So wie die auf mich losgegangen ist und mir eröffnet hat – und das vor einem guten Dutzend Unbeteiligter –, daß sie schwanger ist, und mir mit Konsequenzen gedroht hat?
    Unbedingt.« Und mit einem trägen Nicken fügte er hinzu:
    »Davon kann man mit einigem Recht ausgehen.«
    »Aber Sie hegten nicht die Absicht, sie zu ehelichen?«
    »Absolut nicht.«
    »Und weil Sie über die Demütigung empört waren und sich in einer Falle wähnten, hatten Sie ein Mordmotiv.«
    Tucker benetzte sich hastig die Zunge. »Nicht solange ich ein Scheckheft habe. Lassen Sie mich eins bitte klarstellen, mein Bester. Edda Lou war geldgierig und durchtrieben. Vielleicht bildete sie sich tatsächlich ein, sie könnte mich mit ihrer Strategie zum Ringetauschen bringen, aber am Ende hätte sie sich garantiert mit einem Scheck zufriedengegeben.
    Vorausgesetzt, es hätten genügend Nullen draufgestanden. Ich hatte sie gern. Vielleicht nicht mehr so wie am Anfang, aber immerhin. Ich schlafe nicht heute mit einer Frau und schlitze sie morgen auf.«
    »Das ist aber geschehen.«
    Tuckers Augen blitzten gefährlich auf. »Aber nicht durch meine Hand.«
    »Sie waren auch mit Arnette Gantrey und Frances Alice Logan bekannt.«
    »Wie praktisch ganz Innocence.«
    »Unterhielten Sie auch eine Beziehung mit ihnen?«
    »Ich bin mit beiden ausgegangen. Aber im Bett war ich mit keiner. Wobei es bei Arnette allerdings nicht an Versuchen meinerseits gefehlt hat.«
    »Sie hat sie abblitzen lassen?«
    »Verflucht noch mal! Wir waren Freunde. Sie hatte eigentlich ein Auge auf meinen Bruder Dwayne geworfen, aber der hat das nie mitgekriegt. Die Francie war schon eine tolle Frau… Aber ich will nicht über sie sprechen.«
    »Ach so?«
    »Finden Sie mal die Leiche einer Freundin!« brauste Tucker auf. »Sie möge n so was ja gewohnt sein, ich bin es jedenfalls nicht.«
    »Interessanterweise pflegten Sie Beziehungen zu allen drei Opfern«, bemerkte Burns in einem sanften Ton. »Wurde Miss Logan nicht in Spook Hollow gefunden? Das ist immerhin in der Nähe Ihrer Farm. Und den Teich auf dem Grundstück der McNairs haben Sie am Tag der Ermordung von Miss Hatinger aufgesucht.«
    »Richtig. Und zigmal davor auch schon.«
    »Laut Miss Waverlys Aussage wirkten sie angespannt, um nicht zu sagen erregt.«
    »Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, daß ich die Schnauze voll hatte? Darum bin ich auch an den Teich gegangen. Dort ist es so friedlich.«
    »Und eine abgelegene Stelle ist es auch. Können Sie mir sagen, was Sie an diesem Abend sonst noch getan haben, Mr.
    Longstreet?«
    Tucker log, ohne mit der Wimper zu zucken: »Ich habe mit meiner Schwester Karten gespielt. Da ich nicht ganz bei der Sache war, hat sie mir so dreißig, vierzig Dollar abgeknöpft.
    Zum Schluß haben wir noch ein Gläschen getrunken und sind ins Bett gegangen.«
    »Um wieviel Uhr war das?«
    »So gegen zwei, halb drei.«
    »Agent Burns«, schaltete Burke sich ein. »Ich möchte hinzufügen, daß Tucker am Tag nach dem Mord zu mir kam und sich besorgt nach Miss Hatinger erkundigte. Er hatte sie weder bei ihren Eltern noch in ihrer Unterkunft erreicht.«
    Burns zog ironisch eine Augenbraue hoch. »Alles notiert, Sheriff. Wie kommen Sie denn zu diesem blauen Auge,

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