Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
dankend ein Glas Eistee an. »Ich wollte schon viel früher kommen. Aber du hast keine Ahnung, wie hektisch es bei uns seit Marvellas Verlobung zugeht.« Sie schniefte. »Seitdem die beiden es uns gesagt haben, tropft es aus mir wie aus einem undichten Wasserhahn. Ich muß nur dran denken, und schon heule ich wieder los. Andererseits hatte ich es natürlich kommen sehen. Seit zwei Jahren turteln sie nun schon miteinander rum.
    Und wenn sie nicht turteln, zanken sie sich – ein untrügliches Anzeichen.«
    »Aber sie ist dein Mädche n.«
    Susie wischte sich eine Träne aus dem Auge. »Mein erstes noch dazu. Solange ich mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt bin, geht es ja noch, aber kaum finde ich Zeit zum Nachdenken, heule ich schon wieder los.«
    »Steht der Termin schon fest?« wollte Caroline wissen.
    »Marvella will im September heiraten, wegen der Chrysanthemen. Sie will die ganze Kirche damit schmücken.
    Und ihre fünf Brautjungfern sollen ein Kleid in den Herbstfarben tragen: Rostbraun und Gold. Rostbraun paßt doch nicht in eine Kirche, habe ich ihr gesagt, aber sie läßt sich nicht dreinreden. Jetzt schau mich doch nicht so an. Ich weiß ja selber, daß die Farben total nebensächlich sind. Aber ich bin ganz froh um die Hektik. Sie lenkt wenigstens ab.«
    »Ich bin überzeugt, daß Marvella euch trotzdem nicht verlorengeht«, tröstete sie Caroline.
    »Hoffentlich kann ich ihr noch klarmachen, daß Rosa besser paßt als Rostrot. Am Wochenende gehen wir in Jackson einkaufen. Du kannst gerne mitkommen, wenn du Lust hast.«
    »Danke, aber im Moment brauche ich nichts.«
    »Wenn eine Frau nicht ans Einkaufen denkt, dann liegt ihr bestimmt etwas auf dem Herzen.«
    »Nicht nur mir, fürchte ich.«
    »Seit der Sache mit Austin sehe ich Burke kaum noch. Er kommt nur noch zum Schlafen nach Hause. Du wirst dir doch wegen diesem Austin keine Sorgen machen?«
    »Ich weiß auch nicht… Die Sache geht mir nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn ich mir zehnmal sage, daß er von mir überhaupt nichts wollen kann. Er hat ja keinen vernünftigen Grund dazu.« Caroline trat mit hastigen Schritten ans Fenster.
    Das Wäldchen bannte ihren Blick, und es war unweigerlich mit dieser schlimmen Erinnerung verbunden. »Es steckt mehr dahinter, Susie. Weißt du, die Fahndung nach Austin Hatinger drängt das alles nur in den Hintergrund. Ich kann einfach nicht vergessen, daß ich vor zwei Wochen seine Tochter dort hinten am Teich gefunden habe.«
    »Keiner hat das vergessen. Und Francie und Arnette gehen uns auch im Kopf um. Nur sollte man nicht zuviel daran denken – man macht sich sonst noch verrückt. Dieser Agent Burns« – sie senkte ihre Stimme – »hat heute morgen Darleen verhört. Happy hat’s mir erzählt. Das Schlimme ist, daß er Burke nicht miteinbezieht. Er hält wohl einzig das FBI für kompetent. Aber das ist ein Riesenfehler. Burke kennt doch hier jeden. Und zu ihm haben die Leute auch Vertrauen, aber nicht zu diesem Lackaffen aus dem Norden.«
    »Ich bin doch auch aus dem Norden«, meinte Caroline lächelnd.
    »Mit dir ist das was anderes. Deine Verwandten stammen ja aus unserer Gegend. Du hast höchstens einen besseren Draht zu Burns als unsereins.«
    »Überhaupt nicht!« protestierte Caroline.
    »Zumindest scheint er sehr viel von dir zu halten.«
    »Von der Musikerin Caroline Waverly vielleicht. Die ist aber nicht zu verwechseln mit mir.« Seufzend ließ sich Caroline auf den nächsten Stuhl plumpsen. »Willst du mir nicht verraten, worauf du hinaus willst, Susie?«
    »Ich dachte mir nur, weil du und Burns euch doch in denselben Kreisen bewegt, ob du ihm vielleicht eine Anregung geben könntest.«
    »Inwiefern?«
    »Er kann Burke doch nicht so ohne weiteres schneiden. Das sage ich jetzt nicht, weil ich ihn liebe und es mir weh tut, wie die Sache an ihm nagt. Ich sage es als Mitglied der Gemeinschaft. Der Mörder muß endlich gefaßt werden. Und wenn Burke mit den Leuten spricht, bringen sie bestimmt eher den Mund auf.«
    »Da gebe ich dir voll und ganz recht, Susie. Aber mir ist nicht klar, wie ich da helfen kann.«
    »Ich dachte mir, du könntest das Thema so ganz nebenbei ansprechen.«
    »Na gut, wenn die Möglichkeit sich bietet, will ich es gern versuchen.«
    »Ansonsten tut sich nichts zwischen euch?« wollte Susie wissen.
    Caroline schüttelte lachend den Kopf. »Absolut nichts. Und es wird auch nie etwas geben zwischen mir und einem Mann, der erst die Musik sieht und danach mich.«
    Susie beugte

Weitere Kostenlose Bücher