Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
grinste Tucker frech an. Zwischen den Lippen hatte er lässig einen Zahnstocher hängen. Innerlich kochte er freilich. Nicht nur sein Kopf, auch sein Stolz hatte einen gewaltigen Schlag abbekommen.
    Die Hände in den Taschen, schlenderte Tucker auf den anderen zu. »Tag, Billy T. Du hattest heute morgen einen kleinen Unfall, wie ich gehört habe.«
    »Was geht dich das an?«
    »Ach, ich frage nur interessehalber. Weißt du, zufälligerweise habe ich gerade auf dich gewartet.«
    »Was du nicht sagst!«
    »Doch, doch.« Zu seinem Verdruß registrierte Tucker aus den Augenwinkeln, daß Caroline ihm folgte. »Da wäre so eine Kleinigkeit, die ich gerne geklärt hätte. Falls du Zeit hast…« Ehe Billy T. richtig begriff, war Tucker nach vorne gesprungen und hatte den Zündschlüssel an sich gerissen. »Und die Zeit wirst du dir nehmen.«
    »Mir auch recht«, knurrte Billy T. und stieg aus. »Ein blaues Auge reicht dir wohl nicht.«
    »Darüber unterhalten wir uns gleich. Caroline, wenn du nicht Abstand hältst, bin ich dir ernstlich böse.«
    Billy musterte Caroline mit einem lüsternen Blick von oben bis unten. »Laß sie doch, Tuck. Wenn wir miteinander fertig sind, wird sie vielleicht mal mit einem richtigen Mann ein Bier trinken wollen.«
    Caroline reckte wütend das Kinn. »Ein Mann? Ich sehe nur zwei dumme Schuljungen. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, Tucker, aber ich möchte, daß du mich nach Hause bringst.«
    Billy T. schnippte grinsend den Zahnstocher davon. »Na, was haben wir denn da? Läßt dich von ihr blasen, weil es anders nicht mehr geht, was?«
    Caroline trat aufgebracht nach vorne, wurde aber von Tucker zurückgehalten.
    »So spricht man doch nicht von einer Dame, Billy T. Aber dazu kommen wir gleich. Zunächst sollten wir uns über mein Auto unterhalten.«
    »Das ist zum Geradebügeln in Jackson, habe ich gehört.«
    »Da hast du dich nicht verhört. Wir zwei waren ja noch nie Freunde und werden es wohl auch nicht mehr. Das würde mich auch nicht weiter stören, aber ich kann dir nicht durchgehen lassen, was du mit meinem Wagen angestellt hast.«
    »Warum? Soviel ich weiß, hast du ihn zu Schrott gefahren.«
    »Richtig, aber erst nachdem du heimlich, still und leise daran herumgefummelt hast. Darleen hat mir erzählt, daß du ein paar Löcher in die Bremsleitung gebohrt hast. Nett war das ja nicht von ihr, zumal du ihr Josies Lippenstift geschenkt hast.« Das war natürlich ein Bluff, doch weil Billy T. nicht der Hellste war, rechnete Tucker sich gute Chancen aus.
    »Die Schlampe ist eine miese, kleine Lügnerin!«
    »Das mag schon stimmen, aber diesmal dürfte sie ausnahmsweise die Wahrheit gesagt haben.«
    »Und wenn schon«, feixte Billy T.
    »Beweisen kannst du mir nichts. Selbst wenn ich dir sage, daß ich es war. Jawohl, Darleen war dir böse, weil du Edda Lou so mies behandelt hast. Da bin ich eben eure protzige Auffahrt runtergegangen und hab ein paar Löcher in deinen Luxusschlitten gebohrt. Dich hab ich ja noch nie ausstehen können. Aber geh doch vor Gericht und beweis es mir!«
    Als müsse er nachdenken, zog Tucker eine Zigarette aus der Tasche. »Da magst du durchaus recht haben, aber ungeschoren kommst du mir trotzdem nicht davon.« Er brach bedächtig die Spitze ab und zündete die Kippe an. »Es hätte ja durchaus jemand aus meiner Familie den Wagen nehmen können.
    Jemand, der nicht ganz so gut mit dem Lenkrad umgehen kann wie ich. Und so was bringt mich gewaltig auf die Palme, Billy.«
    »Und du meinst, du hast was gegen mich in der Hand?«
    »In der Hand nicht, aber im Fuß.« Und er versetzte dem immer noch grinsenden Billy einen Tritt in den Unterleib.
    Billy sackte mit einem Grunzen zu Boden. Tucker kniete sich über den sich vor Schmerzen krümmenden Mann und packte ihn an den Genitalien.
    »Fall mir nicht in Ohnmacht, mein Junge. Erst muß ich dir was sagen, und darüber solltest du in aller Ruhe nachdenken, wenn deine Eier wieder da sind, wo sie hingehören. Hörst du mir auch zu?«
    Billy brachte nur ein ›Jaa‹ zustande.
    »Sehr schön. Weißt du, wem das Land gehört, das du gepachtet hast? Du bist seit drei Monaten in Zahlungsrückstand.
    Es wäre zu traurig, wenn ich dir kündigen müßte. Zufällig gehört mir übrigens auch die Fabrik, in der du dein Einkommen aufbesserst. Du kannst mich gerne vor Gericht zerren, aber dann bist du den Job und das Land los. Und bei der Gelegenheit mache ich einen Sopran aus dir.« Wie um seinen Worten Nachdruck zu

Weitere Kostenlose Bücher