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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verschaffen, drückte er fester zu. Billy wand sich hilflos unter seinem Griff.
    »Den Wagen habe ich nun mal sehr gemocht«, fuhr Tucker fort. »Fast so gerne wie die Dame, die du vorhin beleidigt hast.
    Leg dich nicht noch mal mit mir an. Ich bin nicht mehr der dürre Zehnjährige von früher.«
    »Laß mich doch in Ruhe«, ächzte Billy. »Du hast mir die Eier zerquetscht.«
    »Mach dir deswegen keine Sorgen. Die heilen schon wieder.«
    Im Aufstehen bemerkte Tucker, daß Caroline den Hund abgesetzt hatte. Und Useless benutzte die Freiheit gleich dazu, an Billys Fuß sein Geschäft zu verrichten.
    Grinsend nahm Tucker den Welpen auf den Arm. »Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Komm mit, Honey. Jetzt fahre ich dich gerne heim.«
    »Willst du ihn etwa so am Straßenrand liegen lassen?«
    »Das habe ich vor. Sag mal, hättest du Lust, ins Kino zu gehen?«
    »Ins Kino?« wiederholte Caroline verblüfft. »Tucker, ich habe eben noch zugesehen, wie du den Mann in die…«
    »In guter Gesellschaft nennt man es die Leistengegend.
    Rutsch rüber, oder willst du fahren?«
    »Aber das war doch unfair, was du…«
    »Schlägereien sind grundsätzlich unfair, Caroline. Darum gehe ich ihnen für mein Leben gern aus dem Weg.« Tucker drückte ihr einen Kuß auf den Mund, dann ließ er den Motor an.
    Im Anfahren warf er ganz nebenbei Billys Autoschlüssel auf die Straße. »Also, was ist mit dem Kino, Honey?«
    Caroline stieß einen tiefen Seufzer aus. »Was läuft denn?«

16
    Während Toby und Jim fröhlich pfeifend die Terrasse strichen, zielte Caroline zum sie wußte nicht wievielten Mal auf eine Dose Hühnchensuppe mit Reis – und verfehlte wieder.
    »Du mußt etwas mehr nach rechts halten«, riet Susie. »Beim Abdrücken verziehst du nämlich automatisch nach links.«
    »Warum eigentlich?«
    »Weil du Angst hast. Halte das nächste Mal den Atem an.«
    Caroline folgte dem Rat und schoß wieder daneben. »Heute treffe ich noch eine!« stieß sie hervor. »Vorher gehe ich hier nicht weg!«
    »Vielleicht solltest du wieder an diesen Luis denken.«
    »Nein. Das Kapitel ist abgeschlossen.«
    »Schade. Ich hatte schon gehofft, du würdest mir in einem schwachen Augenblick ein paar gruselige Details erzählen.«
    »Da ist höchstens das Klischee zum Gruseln. Ich habe ihn mit einer vollbusigen Flötistin beim Ölwechsel erwischt.«
    »Oje! Hast du ihm wenigstens den Maßstab abgebrochen?«
    »Nein«, lachte Caroline. »Damals war ich noch nicht so abgehärtet wie jetzt.« Sie schoß und verfehlte wieder. »Einmal werde ich das verdammte Ding doch noch zum Singen bringen!« Wütend setzte Caroline gleich wieder an, und immerhin war nun ein Scheppern zu hören. »Na also!«
    Susie klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. »Prima!
    Diesmal hast du richtig gezielt. Jetzt hast du dir eine Pause redlich verdient.«
    »Ich glaube auch.« Mit ungeübten Griffen nahm Caroline die Patronen aus der Trommel. Anders als Susie waren ihr geladene Waffen unheimlich. »Gestern habe ich die erste Dose nach zwei Stunden getroffen. Heute war es…« – sie warf einen Blick auf die Uhr – »… nach ein drei Viertel Stunden so weit. Möchtest zu einem Drink reinkommen?« Weil Caroline nicht wußte, wohin damit, steckte sie die Patronen in ihre Hosentasche.
    »Aber gerne. Ich will doch auch sehen, was Toby und Jim alles geschafft haben. Du hältst sie ja ganz schön auf Trab. Aber das Blau ist wirklich entzückend. Das macht das Haus gleich viel fröhlicher.«
    »Das finde ich auch. Heute weißeln sie die Terrasse. Toby, können wir da durch?«
    »Aber klar. Sie dürfen nur nicht neben die Planke treten.
    Schönen Tag, Mrs. Truesdale.«
    »Hallo, Toby. Wenn du hier fertig bist, kannst du gleich bei uns weitermachen. Mein Mann spuckt nur immer große Töne.«
    »Ich hab ihm schon vor einem halben Jahr erklärt, wie’s geht«, meinte Toby grinsend. »Was machst du denn da, Jim? Du mußt die Planke richtig halten!«
    Während die zwei Schwarzen ihre Arbeit fortsetzten, traten Caroline und Susie in die Küche.
    »Ach, da ist ja dein neuer Hund!« rief Susie und kniete sich vor Useless, der beim ersten Schuß unter einen Stuhl gekrochen war und sich seitdem nicht mehr hervorgewagt hatte.
    »Ja, ja, mein scharfer Wachhund.« Caroline sah lächelnd zu, wie der immer noch am ganzen Leib zitternde Welpe Susie die Hand ableckte. »Ich muß einen Vogel gehabt haben.«
    »Das nicht, aber ein weiches Herz.« Susie erhob sich und nahm

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