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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Tucker, sondern zur Gemeinschaft in Innocence. Für eine Weile zumindest war Innocence ihre Heimat.
    »Also gut!« Caroline preßte die Hände gegen die Schläfen.
    »Ich werde mit ihm reden. Von Yankee zu Yankee.«
    Sie schnappte sich die Handtasche und stürmte zur Tür. Just in diesem Moment fuhr Matthew Burns vor dem Haus vor.
    »Das muß mein Schicksal sein«, seufzte sie.
    »Sie sind am Gehen?« rief Burns beim Aussteigen.
    »Nein, das heißt, ja.« Caroline disponierte blitzschnell um.
    »Aber ein paar Minuten habe ich schon noch Zeit. Möchten Sie reinkommen?«
    »Mit dem größten Vergnügen!« Kaum trat er auf die Veranda, fing Useless hinter der Tür an zu knurren.
    »Ach, der ist noch ganz klein«, beruhigte ihn Caroline.
    »Fremden gegenüber ist er sehr mißtrauisch.« Sie öffnete die Tür und ließ Useless hinaus.
    »Süß!« rief Burns. Caroline hörte freilich das Wort ›Köter‹ nur zu deutlich heraus.
    »Was darf ich Ihnen anbieten? Eistee? Kaffee?«
    »Eistee wäre ideal. An die Hitze hier werde ich mich wohl nie gewöhnen.«
    »Hitze?« rief Caroline in demselben belustigten Tonfall, der ihr bei so vielen Einheimischen aufgefallen war. »So richtig heiß wird es erst im August. Setzen Sie sich bitte. Ich bin gleich wieder da.« Um ihre Schadenfreude zu verbergen schäkerte Caroline auf dem Weg in die Küche mit dem Hund. Als sie mit den Getränken zurückkam, stand Burns immer noch mitten im Zimmer. Mit nachdenklicher Miene betrachtete er das beschädigte Sofa.
    »Ein wunderschönes Gesprächsthema, nicht wahr? Ich bin inzwischen soweit, daß ich es nicht restaur ieren lasse.«
    »Es ist eine Schande!« rief Burns. »Dieser Hatinger hätte ja auch Sie treffen können. Dabei kannte er Sie nicht einmal.«
    »Zum Glück hat Tucker blitzschnell reagiert.«
    »Wenn er klug gewesen wäre, hätte er Sie nie in eine so gefährliche Lage gebracht.«
    Caroline setzte sich. Ihr war klar, daß ein so steifer Mensch wie Burns nie als erster Platz nehmen würde. »Meiner Meinung nach wußte Tucker nicht, daß Austin hinter ihm her war. Er war zumindest genauso überrascht wie ich. Möchten Sie Zitrone oder Zucker?«
    »Einen kleinen Spritzer Zitrone, danke.« Burns setzte sich nun auch auf die Couch. »Caroline, da ich Ihre Musik seit Jahren bewundere, kommen Sie mir vor wie eine gute alte Bekannte.«
    Caroline setzte ein freundliches Lächeln auf. »Komisch, daß so viele Menschen immer denselben Fehler machen. Die Musik, die ich spiele, stammt doch von allen möglichen Komponisten und ist in keinster Weise ein Teil von mir.«
    Bums räusperte sich. »Ich meine, als Bewunderer Ihrer Talente fühle ich mich tief mit Ihnen verbunden. Ich darf doch offen mit Ihnen sprechen?«
    »Ich doch hoffentlich auch.« Sie nippte an ihrem Glas.
    »Ich bin besorgt, Caroline. Zutiefst besorgt. In der Stadt gehen Gerüchte über Sie und Tucker Longstreet um…«
    »Ist das nicht das Tolle an diesen Kleinstädten? Kaum sitzt man irgendwo fünf Minuten, weiß man schon über alles und jeden Bescheid.«
    Burns richtete sich auf, als habe er einen Stock verschluckt.
    »Ich persönlich gebe ja nichts auf Gerüchte, Klatsch, Andeu…«
    Das letzte Wort blieb ihm im Halse stecken, weil Caroline ihm ins Gesicht lachte.
    »Seien Sie mir nicht böse, aber Sie haben sich gerade wie ein Politiker bei einer Rede angehört.« Caroline wurde wieder ernst.
    Wenn sie etwas für Susie und Burke erreichen wollte, durfte sie es sich nicht mit ihm verscherzen. »Orte wie dieser hier sind ohne Klatsch nicht denkbar, Matthew. Ich meine sogar, er könnte auch Ihnen nützen.«
    »In der Tat. So sehr ich solche Gepflogenheiten auch verabscheue, in meinem Beruf sind sie leider von unschätzbarem Wert. Das sollten auch Sie bedenken. Tucker Longstreet wird immerhin dreier auf bestialische Weise verübter Morde verdächtigt.«
    Caroline spielte nervös mit dem Glas, schaffte es aber, Burns gelassen in die Augen zu sehen. »Soviel ich verstehe, wird nicht nur er verdächtigt. Die Polizei interessiert sich ja auch für mich.«
    »Sie sind doch nur eine Unbeteiligte, die lediglich durch Zufall eine der Leichen gefunden hat.«
    »Was heißt ›lediglich‹ Matthew? Ich habe die Leiche nun mal gefunden, und ich bin Mitglied der Gemeinschaft. Ich habe…« – ein Lächeln spielte auf ihren Lippen, denn sie erkannte in diesem Moment die Wahrheit ihrer Worte – »… hier Freunde und eine Reihe weitläufiger Verwandter.«
    »Und Sie betrachten Tucker

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