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SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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auf einen oder zwei Longdrinks losziehen. Lust, uns zu begleiten?«
    »Was ist mit Anne?«
    »Keine Ahnung, ich habe sie noch nicht erreicht.« Emma wandte sich zum Gehen. »Überleg es dir und gib mir Bescheid!«
    Mit einem Grinsen auf den Lippen blickte Muriel der Freundin nach. Als sei es eine Kunst, schwang sie den wohlgeformten Hintern und warf den Jungs vom Sport, die noch mit Ferreras beschäftigt waren, einen lockeren Spruch an die rauchenden Köpfe. Sobald Emma verschwunden war, vertiefte Muriel sich abermals in den Text auf dem Bildschirm, tippte und grübelte, fluchte mal leise vor sich hin und griente dann wieder über eine gute Formulierung. Als sie endlich aufblickte, bot sich ihr das übliche Bild: Ein dunkles Büro. Ihr Arbeitsplatz sowie der Glaskasten waren die einzigen Lichtquellen.
    Gegen zwanzig Uhr fuhr Leander seinen Rechner herunter und verließ den Glaskasten. Den üblichen Bis-morgen-Gruß bereits auf den Lippen habend, war Muriel überrascht, als er bei ihr stehen blieb.
    »Hast du eine Minute Zeit oder störe ich?«
    »Nein, schon okay«. Sie lehnte sich im Stuhl zurück. Einem Impuls folgend, wollte sie die Arme verschränken, doch verbat sich diese unkommunikative Geste.
    »Geht’s dir gut?«, fragte er.
    Bei diesen Worten wurde der Wunsch, die Arme zu verschränken lediglich dringender und mehr Willenskraft war gefragt. Hatte sie sich verhört oder hatte Leander sich tatsächlich nach ihrem Befinden erkundigt? Statt einer Antwort hob sie fragend die Brauen.
    »Bei mir, meine ich«, wurde er daraufhin deutlicher.
    Er ging zu Paulas Arbeitsplatz und schob ihren Stuhl in den Gang, um darauf Platz zu nehmen. Die Ellenbogen auf den Lehnen abgestützt, die Fingerspitzen aneinander gelegt, musterte er sie. »Fühlst du dich wohl hier?«
    Muriel hasste Lügen. Nichtsdestotrotz war sie gehemmt, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie entschied sich, lediglich auf die letzte Frage zu reagieren. Die war unverfänglich.
    »Ich fühle mich hier wohl, ja. Ich liebe meine Arbeit. Ich habe nette Kollegen.«
    »Aber ... ?«
    Aber du bist ein echter Arsch!, schoss es ihr durch den Kopf.
    »Aber deine Art zu kommunizieren ist gewöhnungsbedürftig«, sprudelte es dann doch aus ihr heraus. »Genau genommen bezweifle ich, dass ich mich je daran gewöhnen werde.«
    »Und was ist deine Konsequenz daraus?«
    »Ich weiß noch nicht genau. Wahrscheinlich werde ich meine Möglichkeiten bei anderen Zeitschriften ausloten.«
    Wie gewohnt war Leanders Miene unlesbar. Weder Überraschung noch Verärgerung, weder Enttäuschung noch Besorgnis waren darin zu erkennen. Ohne Muriel aus den Augen zu lassen, schwang er im Stuhl hin und her.
    »Es ist deine Entscheidung«, sagte er. »Du solltest jedoch vorsichtig sein mit deiner Einschätzung und bestimmte Geschehnisse oder Reaktionen nicht überbewerten.« Schließlich lehnte er sich vor, stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und verschränkte die Finger. »Anerkennung spreche ich äußerst selten aus, wie du bemerkt hast. Daran wird sich nichts ändern. Ich werde mich nämlich nicht ändern, so wenig wie du oder sonst jemand hier sich ändern wird. Wenn ich Kritik anbringe, möchte ich, dass Korrekturen vorgenommen werden. Wenn ich nichts sage, gefällt mir das Geschriebene.«
    Der Verlauf dieses Gespräches missfiel Muriel. Er schien zu glauben, dass sie ein Problem damit hatte, dass er sich nicht lobend zu ihren Texten äußerte. Was nicht zutraf. Sie wollte keinen Honig um den Bart geschmiert haben, sondern lediglich behandelt werden, wie alle anderen, und nicht der Sündenbock für seine miserable Laune sein.
    Einen Moment lang schien Leander auf eine Reaktion ihrerseits zu warten. Als die ausblieb, sprach er weiter. »Ich mag deine Art zu schreiben und bin mir bewusst, wie gut sie bei den Lesern ankommt. Du bist ein wichtiger Part des Teams, und es wäre bedauerlich, würdest du dich entscheiden, es zu verlassen.«
    Du meine Güte!, ächzte Muriel im Stillen. Was sollte sie hierauf entgegnen? Sie konnte ihn schlecht damit konfrontieren, dass sie das Gefühl hatte, er wolle sie provozieren – denn das würde sich mit seiner Aufforderung beißen, sie solle nichts überbewerten. Da sie seinem Blick nicht länger standhielt, wandte sie ihn ab und starrte auf den Monitor.
    Leander stand auf. »Mach nicht mehr so lange«, hörte sie ihn sagen. »Bis morgen.«
    »Bis morgen«, entgegnete sie und klimperte die nächstbeste Phrase, welche ihr in den Sinn kam, in die

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