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SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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fand. In der Juli-Ausgabe hatte es beispielsweise ein Interview mit dem Designer gegeben. Wie sich jetzt herausstellte, war der Typ ein Bekannter von Leander.
    Muriels erster Gedanke ging dahin, dass Leander sie bei Nichtlieferung guter Ideen für ihre Kolumne in die Fashion-Abteilung versetzen würde – was sie tatsächlich als Strafe und endgültigen Kündigungsgrund empfinden würde.
    Doch Leander deutete nichts dergleichen an, und sollte er ihre Irritation gespürt haben, ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen redete er weiter von einer Presseveranstaltung, die Stooch am übernächsten Samstag ausrichtete. Wie zahlreiche andere Medienleute hatte er eine Einladung erhalten und würde hingehen.
    Bevor sich Muriel weiter in der Überlegung verstricken konnte, warum er all das mit ihr besprach, erklärte er, dass er davon ausging, dass sie ihn begleitete.
    Sie verschluckte sich – an Luft wahrscheinlich – und hustete, bis ihre Augen unter Tränen standen. Zwischendurch entschuldigte sie sich, nahm das von Leander angebotene Wasser entgegen und leerte das Glas in wenigen Zügen. Am Ende hustete sie noch ein wenig länger als nötig, um die Antwort hinauszuzögern und überhaupt erst einmal, eine zu formulieren. Das einzige, was ihr einfiel, war eine Frage: Warum?
    Und warum besaß er nicht den Anstand, sie höflich zu bitten? Er ging davon aus, dass sie Zeit hatte. An einem Samstag.
    Hatte sie nicht!, beschloss Muriel kurzerhand. Das war die einzige Antwort, die sie ihm präsentieren konnte, um sich vor dieser Verpflichtung zu drücken. Am übernächsten Samstag sollte sie unbedingt ... Was gab es Wichtiges zu tun?
    Sie musste dringend ... Lebensmittel für die Woche einkaufen. Das war super wichtig! Überlebensnotwendig.
    Sie musste ihre Wohnung aufräumen. Definitiv! Kein Aufschub möglich!
    Sie musste ... irgendeinen dringenden Termin ausmachen ... bei einem Arzt, beim Friseur, bei ... Ach, bei wem auch immer.
    Muriels Hirn ratterte auf Hochtouren. Sie wollte das nicht. Sie mochte nicht mit Leander verreisen. Doch vor allem wollte sie das nicht, wenn New Orleans das Ziel war. Nie im Leben würde sie in diese Stadt zurückkehren, auch nicht für wenige Stunden, denn das kam einer Selbstgeißelung gleich.
    Allein wie er den Namen der Stadt aussprach, ärgerte sie fürchterlich. Sie schluckte mehrmals, um ihn nicht zu korrigieren. Nur ein typischer, snobistischer Nordstaatler, wie er einer war, sprach New Orleans so grauselig falsch aus.
    »Hätte ich geahnt, wie sehr dich meine Bitte schockiert, hätte ich eine Ankündigung in einer E-Mail verfasst«, sagte Leander als Muriels Husten verstummte. Obwohl seine Aussage ironisch klang, blieb seine Miene ernst.
    »Wieso bittest du niemand anderen?«, fragte sie.
    »Warum sollte ich? Weil du schon anderweitig verpflichtet bist?«
    Allerdings!, war Muriel drauf und dran zu antworten. Sich selbst war sie verpflichtet. »Nein, ich denke nur, jemand aus der Fashionabteilung würde es eher schätzen, auf ein solches Event zu gehen.«
    »Irgendwann trifft es jeden einmal.« Nicht länger war es Ironie, die seiner Stimme Ausdruck verlieh, sondern Sarkasmus. »Offenbar hast du diesmal den schwarzen Peter gezogen.« Er schnaubte. »Betrachte es als einen Job, wenn du es nicht als Vergnügen sehen kannst.«
    Natürlich war es ein Job! Das war es doch für jeden, der, wie Leander sich ausgedrückt hatte, den schwarzen Peter zog. Für die männlichen Redakteure, die mit ihm zu Autorennen oder Segelregatten fuhren, wie für die wenigen Redakteurinnen, die ihm auf Charity-Galas, Presseveranstaltungen oder eben Modeevents zur Seite standen.
    »Es ist schon okay«, entgegnete Muriel seinem Tonfall angepasst. »Wir müssen es nicht weiter diskutieren. Ich kaufe mir ein tolles Kleid – oh, und lass mich wissen, was du tragen wirst, damit wir farblich aufeinander abgestimmt sind – und begleite dich nach New Orleans.«
    Leander betrachtete sie eine Weile aus diesen undurchdringlich grauen Augen und sagte dann: »Mir ist gleich, was du anziehst und welche Farbe es hat. Und jetzt ... husch, husch! Du hast keine Zeit zu verlieren. Wie ich annehme, stressen dich die Heiratsanträge ein bisschen.«
    Eine derartig arrogante Unterstellung konnte Muriel schließlich doch nicht überhören. »Wie kommst du darauf?«
    »Nun ja, seit vergangener Woche machst du einen äußerst schlecht gelaunten Eindruck auf mich.«
    Muriel stand auf. Wenn sie nicht gleich verschwand, würde sie platzen.

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