Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
über den Fluss zu schwimmen. Natürlich glaubte man ihm. Er gehörte zu den Reichen, ich dagegen zu den Armen. Wer hätte Mary Rose Costellos unehelichen Sohn schon in Schutz genommen? Und ich hätte damals geschworen, die Welt müsste untergehen, ehe du dich Martyn Prescott hingeben würdest!“
    â€žVielleicht geschah es nicht ganz freiwillig. Hast du darüber einmal nachgedacht?“
    â€žWie bitte?“
    Charlotte schüttelte den Kopf. „Vergiss, was ich gesagt habe. Wie konnte ich ahnen, dass wir uns wiederbegegnen würden?“
    â€žBlödsinn!“, fuhr Rohan auf. „Du wusstest, dass ein Wiedersehen unvermeidlich war. Ich wollte dir nach Martyns Tod nur etwas Zeit lassen.“
    â€žAnscheinend war es nicht genug.“ Charlottes grüne Augen schimmerten feucht. „Was erhoffst du dir von mir? Soll ich sagen: ‚Willkommen zu Hause, Rohan‘?“
    Rohan konnte sich kaum noch beherrschen. Alles hatte er erwartet – nur dies nicht. Die Kunde von Charlottes und Martyns Sohn war natürlich auch bis zu ihm gedrungen. Kummer und Verzweiflung hatten ihn fast umgebracht. Tag und Nacht, Monat für Monat, Jahr für Jahr hatte er mit seinen Dämonen gekämpft, um jetzt mit der niederschmetternden Wahrheit konfrontiert zu werden. Christopher war nicht Martyns, sondern sein Sohn.
    Dabei hatte Charlotte behauptet, die Pille zu nehmen! „Du bist eine Lügnerin und Betrügerin“, hielt er ihr grausam vor. „Das werde ich beweisen. Du hast gesagt, du würdest mich lieben und auf mich warten. Warum auch nicht? Wir hätten genug Zeit gehabt. Du warst erst achtzehn … ich noch nicht mal einundzwanzig. Wende dich nicht ab. Jetzt ist Schluss mit diesem Theater. Ich bin Christophers Vater und werde es beweisen.“
    â€žDrohst du mir?“
    â€žAllerdings.“ Rohan erschrak vor sich selbst. Er gab sich unversöhnlich, und doch quälte ihn das alte Verlangen, dessen er nicht Herr wurde. Würde das niemals aufhören? Charlotte war noch schöner geworden – seine Charlotte, die ihn und sich selbst betrogen hatte.
    â€žBitte, Rohan“, begann sie von Neuem. Ihr Gesicht und ihre Stimme verrieten, wie sehr sie litt. „Ich ertrage das nicht. Lass mich allein nach Hause gehen.“
    â€žDas kommt nicht infrage. Ich fahre dich.“ Rohan zog sie von ihrem Stuhl hoch, verließ mit ihr die Bibliothek und wandte sich zur Rückseite des Hauses, wo in einer angebauten Garage ein Auto für ihn bereitstand. „Ahnt dein Vater etwas, oder verfolgt er immer noch die alte Vogel-Strauß-Politik?“
    â€žDad liebt Christopher sehr“, beteuerte Charlotte.
    â€žDas wollte ich nicht wissen“, erwiderte er grimmig.
    Draußen schien hell die Sonne. Die weißen Rosen, die sich an der Giebeltür und der Mauer emporrankten, verströmten ihren lieblichen, Sehnsucht erweckenden Duft. Auf den Beeten jenseits der Terrasse blühten andere Sorten, vermischt mit schwerköpfigen Päonien, die Charlotte besonders liebte.
    â€žAnfangs sah Chris meinem Bruder tatsächlich sehr ähnlich“, sagte sie leise, ohne sich damit entschuldigen zu wollen. Es wäre sinnlos gewesen, Rohan weiter zu täuschen. Christopher glich ihm jetzt viel mehr als Mattie, und das würde sich noch verstärken. Hatte sie das nicht immer insgeheim gefürchtet? „Jetzt verliert er allmählich sein süßes Kindergesicht, aber das blonde Haar ist geblieben.“
    â€žNa, großartig!“, rief Rohan aus. „Er hat also das blonde Haar der Marsdons! Nicht auszudenken, wenn es rabenschwarz wäre wie meins. Oder noch schlimmer … rot, wie das meiner Mutter.“
    â€žIch habe dich geliebt!“, begehrte Charlotte auf.
    Er stieß einen verächtlichen Laut aus. „Du musst dir die Tränen aus dem Kopf geweint haben, als du mich los warst. Aber ich bin reich … das ist ein ungeheurer Vorteil. Dein Vater war ein absoluter Verlierer, wie sich herausstellte, und ich hatte auch nichts. Ich war noch zu jung. Martyn dagegen verfügte über ein großes Vermögen. Sein Verlust muss sehr schmerzlich für dich gewesen sein. Warum lebst du bei deinem Vater? Hat Martyn dich nicht als wohlhabende Witwe zurückgelassen?“
    â€žLeider nein, aber das geht dich nichts an.“
    â€žEntschuldige, wenn ich widerspreche. Es geht mich sehr wohl etwas an. Martyns Vater war zu

Weitere Kostenlose Bücher