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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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sagen?“
    â€žFür wen hältst du mich? Er wird unser kleines Geheimnis erfahren, wenn ich … wenn wir sicher sind, dass er dafür alt genug ist.“
    â€žDanke, Rohan.“
    Das Gewissen quälte Charlotte am meisten. Wie konnte Rohan ihr jemals verzeihen? Dass sie anfangs geglaubt hatte, Martyns Kind zu erwarten, war keine Entschuldigung.
    Während des ersten, gemeinsam mit Rohan verbrachten Jahres an der Universität in Sydney hatte sie regelmäßig die Pille genommen. Sie wollte nicht schwanger werden, und Rohan hatte sie inständig gebeten zu warten, bis er genug erreicht haben würde, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Seine soziale Herkunft, vor allem das Stigma des unehelichen Sohns lasteten schwer auf ihm. Er wollte alles richtig machen, um endlich von der Gesellschaft anerkannt zu werden.
    Trotzdem war Charlotte schwanger geworden. Von Rohan. Ein plötzlicher Anfall von Übelkeit, verbunden mit heftigem Erbrechen, hatte die Wirkung der Antibabypille offenbar neutralisiert. Ein verdorbenes Hühnersandwich, das sie sich mit einer Freundin bei einem Picknick geteilt hatte, war die Ursache gewesen. Vierundzwanzig Stunden hatten sie unter den üblen Folgen gelitten.
    Und Martyn? Noch heute versagte ihre Erinnerung, wenn sie an den schlimmen Abend dachte, an dem er völlig die Kontrolle verloren hatte. Die körperlichen Verletzungen, die er ihr zugefügt hatte, waren schnell geheilt. Die seelischen spürte sie immer noch.
    Martyn, der gute Freund aus Kindertagen, hatte gegen ihren Willen mit ihr geschlafen. Es gab ein bestimmtes Wort dafür, aber sie scheute sich, es zu benutzen. Nie würde sie vergessen, wie sie um sich geschlagen hatte, um ihn aufzuhalten. Ihre Gegenwehr hatte ihn jedoch noch mehr erregt, als wäre alles nur ein Spiel. Anschließend hatte er sie zerknirscht um Verzeihung gebeten und erklärt, er wäre betrunken gewesen.
    Später, als sie schon verheiratet waren, konnte er nicht oft genug wiederholen, wie stolz er sei, dass er Rohan durch das Kind bei ihr ausgestochen habe.
    â€žRohan wird es nie zu etwas bringen. Ihm fehlt einfach das Geld. Alles Abstrampeln wird ihm nicht helfen, vorwärts zu kommen. Vielleicht in zwanzig Jahren, aber was wäre dann aus dir geworden? Du hast jemanden wie mich gebraucht, der dir das Leben bieten kann, das du gewohnt bist.“
    Ein schlechter Beginn für eine Ehe, die nie hätte geschlossen werden dürfen! Aber sie war jung und verängstigt gewesen und hätte alles getan, um ihren leidgeprüften Eltern neuen Kummer zu ersparen. Außerdem ließ sich an den Tatsachen nichts ändern. Die Schwangerschaft war nicht zu leugnen, und Martyn gab zu, der Vater zu sein. Hatte er sie nicht schon als kleiner Junge verehrt? Wenn jemanden die Schuld traf, dann sie.
    Ihr Vater richtete eine prächtige Hochzeit aus und bezahlte ein Vermögen dafür. Die Prescotts schätzten sich glücklich. Eine Verbindung der beiden Nachbarsfamilien war schon immer ihr Wunsch gewesen. Außerdem hofften sie, Charlotte würde mäßigend auf Martyn einwirken. Sein Leichtsinn und seine Unberechenbarkeit waren für alle zum Problem geworden.
    Immer wieder hatte sie sich geschworen, die Wahrheit über jene schreckliche Nacht bis an ihr Lebensende für sich zu behalten. Sie hatte Martyn vertraut, während er nur von dem Wunsch besessen war, ihren Körper zu besitzen. Und jetzt? Was sollte nun werden?
    Rohan war wieder da und forderte sein Recht ein. Christopher würde bald dahinterkommen, wer in Wahrheit sein Vater war. Die Neuigkeit würde sich im ganzen Tal herumsprechen. Christopher war blond, wie alle Marsdons. Hätte er Rohans schwarze Haare geerbt, wäre alles längst ans Licht gekommen.
    Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis man den Vater im Sohn wiedererkannte.

5. KAPITEL
    Charlottes Vater stürmte ins Haus, kurz nachdem Rohan sie vor der Seitentür abgesetzt hatte. Es war eine kurze Fahrt gewesen, die sie schweigend und in höchster Spannung zurückgelegt hatten. Charlotte war nicht einmal fähig gewesen, nach Rohans Mutter zu fragen. Die gute Mary Rose! Sie hatten sich unter Tränen umarmt, als die Costellos Silver Valley verlassen mussten, weil man sie dort nicht länger duldete.
    â€žEs ist nicht deine Schuld, Charlotte. Du kannst nichts dafür.“
    Durch die Heirat mit Martyn war sie dann doch schuldig geworden. Sie hatte ihre

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