Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen
wunderschöne, ungetreue Charlotte. âIch will dich und unseren Sohn. Er darf nicht von seiner Mutter getrennt werden.â
Verschiedenartigste Empfindungen durchfluteten Charlotte. âWillst du es so machen wie mit Riverbend?â, fragte sie trotzig.
âIch konnte nicht mehr mit ansehen, wie der schöne Besitz verkamâ, antwortete er schroff. âIch habe groÃe Pläne für Riverbend, Charlotte. Sie umfassen die Weinberge und die Olivenhaine. Ich möchte eine Weinhandlung eröffnen.â
Charlotte zweifelte keinen Moment daran, dass er voller Ideen steckte. âDann bist du der alleinige Besitzer?â, fragte sie. âNicht âVortexâ?â
âIch bin âVortexâ, und Riverbend ist bis zum letzten Quadratmeter mein Eigentum. Vivian hat das Gut nach dem Tod deines GroÃvaters buchstäblich verkommen lassen. Ich habe nichts gegen ihn ⦠heute so wenig wie damals. Deine Mutter hat sich schwer an uns versündigt. Barbara Prescott ⦠die hoch geachtete Lady.â Hass funkelte in seinen blauen Augen.
âDas Leben verläuft nicht geradlinig, Rohanâ, sagte Charlotte traurig. âFür niemanden. Nach Matties Tod war Mum eine gebrochene Frau. Hab Mitleid mit ihr ⦠wie ich es habe. Sie konnte den Verlust ihres einzigen Sohns einfach nicht ertragen. Gott weiÃ, was aus mir würde, wenn ⦠wenn â¦â Die Stimme versagte ihr.
âAch, hör schon aufâ, fuhr er ihr über den Mund. âChristopher ist nicht in Gefahr.â
âDas hoffe ich. Ich habe ihn in all den Jahren beschützt und für ihn gesorgt, so gut ich es konnte.â
âUnd wie war Martyn dabei zumute?â Trotz aller gerechten Empörung klang seine Stimme ratlos. âWahrscheinlich konntest du ihn wie eh und je um den Finger wickeln.â
Charlotte blickte starr auf die weiÃen und zartrosa Petunien, die zwei ganze Beete füllten. âIch kann jetzt nicht über ihn sprechen, Rohan.â
âSeine Enttäuschung war wahrscheinlich kaum gröÃer als meine. Hatte er denn gar keinen Verdacht?â
âHast du nicht gehört? Ich kann nicht darüber reden.â
âJetzt vielleicht nicht, aber das wird sich ändern. Du hast Christopher und mich beobachtet. Er hat mich auf den ersten Blick akzeptiert. Ich gebe ihn nicht mehr her ⦠und dich auch nicht.â
Charlotte drehte sich zu ihm um. Da stand er â ihr Rohan, mit dem Gesicht, das sie so gut kannte und das ihr heute noch markanter erschien.
âWillst du mich bestrafen?â, fragte sie.
âJeden Tagâ, gab er mit einem bösen Lächeln zu. âAls meine Gefangene ⦠meinen blonden Engel.â Die höhnischen Worte schnitten ihr ins Herz. âDoch deswegen brauchst du nicht zu erschrecken. Wir beide haben heute einen Schock bekommen. Von jetzt an nehme ich die Dinge in die Hand. Ich werde öfter auf Riverbend erscheinen ⦠das gibt uns Gelegenheit, unsere alte Beziehung fortzusetzen. Ganz Silver Valley weiÃ, wie nah wir uns einmal gestanden haben. Jetzt bekommen wir eine zweite Chance. Ist das nicht wunderbar? Ich glaube nicht, dass du dumm genug bist, dich zu widersetzen.â
Für Charlotte wurde es langsam Zeit, sich zu wehren. âUnd Diane Rodgers?â, fragte sie sarkastisch. âWas wird aus ihr? Behältst du sie weiter als Geliebte?â
âSei nicht albern.â Rohan schüttelte unwillig den Kopf. âDiane ist eine Topkraft in meiner PR-Abteilung, sonst nichts.â
âVielleicht hat sie das nicht ganz begriffen.â
Rohan hörte nicht mehr zu. âMein Gott!â, schwärmte er im Ton höchster Begeisterung. Jedes Theater hätte ihn dafür engagiert. âWas für ein Glück, wieder in Silver Valley zu sein! Komm, ich bringe dich nach Hause. Du musst über vieles nachdenken, nicht wahr? Mach dir über unseren Sohn keine Sorgen. Ich bürge dafür, dass er sicher nach Hause kommt.â
Daran zweifelte Charlotte nicht. Bei aller Feindseligkeit vertraute sie Rohan. âIch will nur, dass Christopher glücklich ist.â
âDarauf gebe ich dir mein Wort.â Wie anders hatte er früher gelächelt! âUnd was uns beide betrifft â¦â Wieder dieses falsche Lächeln. âWir müssen versuchen, unsere verschiedenen Rollen möglichst gut zu spielen.â
âDu wirst Christopher doch nichts
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