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Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Titel: Sei gut zu dir, wir brauchen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Conen
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dreimal in der Woche eine halbe Stunde langsam |63| joggen bringt mehr, als sich am Wochenende bei einem Marathonlauf zu überanstrengen. Schaffen Sie sich den aufgestauten Druck
     auf sanfte Art vom Hals. Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen und Wandern bieten sich genauso an wie häufiges Spazieren
     gehen, Gartenarbeit oder Thai Chi, um Dampf abzulassen und mentale Gelassen- und Gelöstheit zu erreichen.
    Maßhalten bei der Ernährung
    Nicht nur bei sportlichen Aktivitäten, auch beim Essen und Trinken tun wir gut daran, Druck herauszunehmen. Denn so seltsam
     es klingen mag, auch hier folgen wir oft dem gedanklichen »ich muss« statt auf den eigenen Körper zu hören.
    Ich denke, beim Essen schießen wir alle schon mal gern übers Ziel hinaus. Essen gehört zu den schönsten Ritualen des Tages
     und hat etwas mit Lust zu tun. Trotzdem ist auch hier Maßhalten angezeigt. Denn auch wenn wir als Kind nie gezwungen wurden,
     die Portion wegzuputzen – oft essen wir schon deshalb zu viel, zu fett, zu ungesund, weil wir nicht daran denken, wann es
     genug ist und was uns gut bekommt. Oder weil wir uns wiederum irgendeinem anerzogenen Glaubenssatz unterwerfen – wie etwa
     »In der dritten Welt herrscht Hungersnot, also darf ich nichts umkommen lassen« oder »Es ist ja bezahlt«. Ein Beispiel: Beobachten
     Sie beim nächsten Hotelaufenthalt einmal das Verhalten der Gäste am Frühstücksbüfett oder beim Abendessen. Sie werden feststellen:
     Es gibt Leute, die Berge vertilgen. Und manchmal ist man geneigt, es ihnen gleichzutun. Schließlich ist ja alles nett angerichtet,
     man hat Zeit, die anderen langen ja auch kräftig zu, und es ist bereits bezahlt. Doch lässt man sich verleiten, deshalb eine
     übergroße Portion zu nehmen, geht es einem schlecht und der Tag ist gelaufen.
    Deshalb tun Sie sich das nicht an – nicht auf Partys, Familienfeiern und auch nicht auf Kosten der Firma. Lassen Sie Ihre
     inneren |64| Sensoren beim Essen angeschaltet, und unterbrechen Sie auch hier wieder den sich selbst steuernden unbewussten Ablauf. Sagen
     Sie innerlich »Stopp!«. Gewöhnen Sie sich an, aufzuhören, wenn Sie satt sind, und lassen Sie den Rest auf dem Teller. Das
     gilt natürlich auch für das Trinken oder andere Genussmittel. Achten Sie darauf, das zweite Glas zu verweigern, wenn Sie wissen,
     dass es Ihnen nicht bekommt oder Sie dann Gefahr laufen, Unsinn zu reden. Und lassen Sie sich nicht von anderen unter Druck
     setzen. Nehmen Sie es hin, dass Sie dafür von eingefleischten »Kampftrinkern« schräg angesehen werden. Denn was zählt ist,
     dass Sie nicht über Ihr persönliches Maß hinausgehen. Nur das hält Sie gesund und fit und beschert Ihnen zugleich ein gutes
     Lebensgefühl.
    Natürlich gilt das auch umgekehrt für das übertriebene Befolgen immer neuer Diät- und Fitnesstrends und ständigem Hungern,
     um sein Traumgewicht zu erreichen. Auch hier ist maßvoller Umgang mit dem Thema Ernährung und Diät angesagt – sich in diesem
     Bereich übermäßig unter Druck zu setzen, ist häufig kontraproduktiv.
    Maßhalten bei der Arbeit
    Auch im Job sollten Sie es nicht zu sehr »voll stopfen«. Denn ein besserer Umgang mit sich selbst darf beim Betreten des Büros
     nicht aufhören. Fragen Sie sich daher auch bei jeder Verpflichtung, die Sie sich auflasten, bei Planungen und Versprechungen,
     die Sie machen, wie viel Sie realistisch bewältigen können. Seien Sie kein stiller Dulder, der den anderen stets alles zusichert,
     nur um ihnen einen Gefallen zu tun. Lernen Sie »nein« zu sagen, auch wenn es manchmal schwierig ist.
    Ich weiß wohl, wie schwer das fällt. Gerade, wenn Ihnen Ihr Beruf viel Spaß macht, und Sie mit Enthusiasmus dabei sind. Oft
     kommt noch hinzu, dass wir es uns nicht immer aussuchen können. Da gibt es Phasen, in denen man nur Däumchen dreht und kein
     Auftrag in Sicht |65| ist. Und plötzlich kommt es von allen Seiten. Von einem Tag auf den anderen flattern gleich so viele Jobs ins Haus, dass man
     zehn Arme bräuchte, um sie zu bewältigen. Wie soll man dann ablehnen, werden Sie denken. Als Selbstständiger kenne ich diese
     abrupten Gezeitenwechsel allzu gut. Und ich weiß auch, wie leicht man dann geneigt ist, mit der Haltung »Geht nicht, gibt’s
     nicht« ans Werk zu gehen.
    Allerdings habe ich auch schon erlebt, was alles passiert, wenn man bis zur Erschöpfung arbeitet. Wie rasch der Punkt erreicht
     sein kann, wo Menschen sich tagtäglich nur noch mit

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