Sei gut zu dir, wir brauchen dich
und lächeln Sie sich zu. Sagen Sie jetzt nicht: »Dazu habe ich morgens keine Zeit.« Denn
wenige Minuten reichen schon. Der Trick ist nicht neu, und doch ist er immer noch ein einfaches und wirksames Rezept. Denn
ähnlich wie beim Lachyoga wird dem Gehirn ein Lachgefühl suggeriert. Das hat in der Regel zur Folge, dass Glückshormone ausgeschüttet
werden, auch wenn die Situation künstlich ist. Aus diesen Minuten vor dem Spiegel entsteht kein überschwängliches Lachen,
aber mit Sicherheit gehen Sie Ihren Tagespflichten weniger zähneknirschend entgegen.
Kinderquatsch Wer oben nichts Fröhliches einfüllt, bekommt unten nichts Fröhliches heraus. Deshalb tun Sie sich einen Gefallen und spielen
Sie öfter mal mit Kindern – den eigenen, denen Ihrer Freunde oder Geschwister. Denn wenn es darum geht, ein Lachen zu erzeugen,
sind Kinder wahre Spezialisten. Ihr Humor wirkt so ansteckend wie das Streichholz an einer Zigarette – Sie können nicht |234| anders als mitlachen. Kinder überbieten hoch bezahlte Pausenclowns, weil sie direkt und ohne Umwege denken, handeln und sprechen
und dabei unfreiwillig süß und drollig sind.
Sollten Sie also mal eine Lachsperre haben, weil der Tag extrem grau und die Stimmung extrem düster ist, geben Sie Kindern
das Witzkommando. Rutschen Sie auf Knien, blödeln Sie herum – gehen Sie bei Kindern in die Lachschule. Wenn Sie vorher gar
nichts Fröhliches vor sich sahen, so finden Sie plötzlich tausend gute Gründe, Zeit und Raum zu vergessen und sich lachend
zu ergeben.
Lachen bei der Arbeit
Zuerst läuft alles nach Plan. Sie haben Ihre Präsentation gut vorbereitet, sämtliche Unterlagen in den neuen Alukoffer Ihrer
Frau gepackt – denn der sieht schicker aus als Ihrer – und wollen loslegen. Ihre Zuhörer folgen erwartungsvoll Ihren Gesten,
Sie sagen noch selbstsicher »Guten Morgen, meine Damen und Herren, an diesen Tag werden Sie sich noch lange erinnern.« Und
dann passiert es: Der Koffer lässt sich nicht öffnen. Sie stellen erstmalig fest, dass sich daran ein Zahlenschloss befindet,
das hat sich verstellt, und Sie kennen die Nummer nicht. Sie greifen zum Handy, stottern nervös, dass Sie mal kurz Ihre Frau
anrufen müssen, und spätestens bei »Hallo Schatz, ich stehe hier und kriege den Koffer nicht auf!« beginnt auch der Letzte
im Saal zu lachen. Sie haben Glück, Ihr Publikum verfügt über Humor. Und Sie sorgen ungewollt für gute Laune und einen Einstieg
von hohem Erinnerungswert.
Alles wird leichter, wenn wir uns angewöhnen, häufiger zu lachen – das gilt natürlich auch für den Berufsalltag. Ein Lachen
kann zusammenhalten, was auseinander zu driften droht und schwierige Situationen entkrampfen. Es hilft, Fehler viel leichter
zu verzeihen und sprachliche Barrieren zu überbrücken. Es wirkt motivierend, fördert die Kreativität und Produktivität. Letzteres
hat einige fortschrittliche |235| Unternehmen wie zum Beispiel Daimler-Chrysler dazu bewegt, eigens Humortrainer anzustellen. Der Fokus ihrer Lachseminare liegt
darauf, Druck abzubauen, Auflockerung zu erreichen, das Klima zu verbessern und den Teamgeist zu stärken. Denn Führungskräfte
und Mitarbeiter, die täglich den rauen Wind hoher Leistungsziele zu spüren bekommen, benötigen hin und wieder neuen Schub
für ihre Motivation und mentale Techniken, die den Arbeitsalltag weniger hart erscheinen lassen. Ein Lachen wärmt, vor allem
aber erleichtert es die Leistungserfüllung und macht handlungsfähiger, wenn Probleme auftauchen.
Es gibt also gute Gründe, auch am Arbeitsplatz öfter dafür zu sorgen, dass es etwas zu lachen gibt. Und zwar nicht, indem
man sich einfach nur Witze erzählt und so die Zeit totschlägt, sondern um effektiver und lieber zu arbeiten. Und falls Sie
nicht von eigens dafür engagierten Animateuren aufgeheitert werden, können und sollten Sie die Sache selbst in die Hand nehmen.
Sie müssen dazu keine Stimmungskanone sein, Sie müssen auch nicht zu jenen Personen gehören, die bei jeder Kleinigkeit laut
losgackern. Es reicht schon, wenn Sie die tägliche Kommunikation in Büro und Betrieb mit ein bisschen mehr Humor anreichern
– wenn Sie Gefühle der Überforderung, schlechte Stimmung oder zu viel Versachlichung mit einem Scherz zu beruhigen und zu
entspannen versuchen.
Denn Ihr Lachen nur am Feierabend zu kultivieren, ist zu wenig. Gerade inmitten einer stressgeprägten Atmosphäre muss es hin
und wieder
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