Sei gut zu dir, wir brauchen dich
hatte, kann ich gezielt gegensteuern.
Am besten, Sie stecken Ihren Vertrag nach dem Ausfüllen in einen Briefumschlag und legen ihn für einige Wochen zur Seite.
Jedoch nicht, ohne sich zuvor im Terminkalender zu notieren, wann Sie wieder hineinschauen wollen: So kommt eines Morgens
plötzlich wieder auf den Tisch, was man vor Wochen im Moment der Erkenntnis für sich selbst entwarf. Und jeder muss selbst
entscheiden, inwieweit er dem entsprechen konnte und inwieweit er nachbessern möchte.
Stellen Sie fest, dass Sie an Fixpunkten vorbeigerauscht sind, die Sie mit sich vereinbart hatten, sollten Sie am gleichen
Tag umdrehen und wieder zurückgehen.
Und nun gilt: Feiern Sie Ihre Vereinbarung mit sich selbst! Warum nicht mit einem Glas Sekt oder etwas ähnlich Feierlichem.
Füllen Sie dazu zwei Gläser, nehmen Sie eins in die linke und eins in die rechte Hand, und stoßen Sie mit sich selbst an.
Oder füllen Sie wie gewöhnlich nur ein Glas, und prosten Sie sich vor dem Spiegel zu. Die Hauptsache ist, Sie halten für einen
Augenblick inne und machen die Besiegelung Ihres Freundschaftsvertrages zu einer besonderen Gelegenheit. Denn was Sie sich
vorgenommen haben, soll sich ja in Ihrem Bewusstsein verankern und nicht gleich wieder vom Alltag in |243| alle Winde zerstreut werden. Daher darf und sollte dieser Moment ruhig etwas ausgefallen und ungewöhnlich gestaltet sein.
Vielleicht nehmen Sie sich sogar extra einen Tag frei, um diesen Neubeginn so richtig feiern zu können. Am besten mit den
Menschen gemeinsam, die Ihnen lieb und teuer sind. Wie auch immer, lassen Sie die Gläser klingen. Ich proste Ihnen von hier
aus zu und wünsche Ihnen für alles, was Sie sich nun auf die Fahnen geschrieben haben, gutes Gelingen.
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Nachwort
Vielleicht denken Sie jetzt: »Das sind aber viele Dinge, an die ich von nun an denken muss.« Vielleicht fürchten Sie auch,
im Stress des Tagesgeschäftes Probleme zu bekommen, all das zu koordinieren, was Sie sich im Anschluss an die Kapitel vorgenommen
haben. Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass Sie diese Dinge nur regelmäßig Stück für Stück üben müssen, damit es in Fleisch
und Blut übergeht, denn dann ist es auch im größten Stress gut lebbar.
Die Position, an der Sie jetzt stehen, lässt sich in etwa damit vergleichen, als Sie Ihre erste Fahrstunde hatten. (Alle Leser
ohne Führerschein mögen den Vergleich verzeihen, doch werden Sie sicherlich über adäquate Lern- und Lebenserfahrungen verfügen.)
Wissen Sie noch? Damals schien das, was Sie sich vorgenommen hatten, auch nicht einfach. Und einige von Ihnen mögen sich zum
damaligen Zeitpunkt auch gesagt haben: »Ob ich das jemals hinkriegen werde: Gang einlegen, Kupplung ganz langsam kommen lassen,
sanft Gas geben, ein Gefühl für die Maße des Autos entwickeln, sich in den Verkehr einfädeln, auf Hinweisschilder achten und
für jene mitdenken, die mal wieder achtlos rasen, drängeln oder schlafen.«
Heute ist all das für Sie völlig selbstverständlich. Sie werden fast ein wenig Mühe haben, sich an die gemischten Gefühle
Ihrer ersten Fahrstunden zu erinnern. Vielleicht ist Ihnen lediglich noch präsent, dass es Spaß gemacht hat und ein vollkommen
neues Gefühl war, ein Auto zu bewegen und eigenständig durch den Verkehr zu steuern. Deshalb möchte ich Sie zum Schluss dieses
Buches noch einmal |245| beruhigen und zugleich ermuntern: Irgendwo in Ihnen, da bin ich mir sicher, haben Sie längst eine Vorstellung davon entwickelt,
wie Sie sich als Mensch in Zukunft weniger selbstschädigend, sondern glücklicher, gesünder und erfolgreicher durch das Leben
bewegen.
Machen Sie es sich zur Lebensaufgabe, jeden Tag ein bisschen besser mit sich selbst umzugehen als am Tag zuvor. Eine Aufgabe,
die gar nicht so schwer umzusetzen ist, wie es zuerst scheint.
Und eine Aufgabe, für die es sich zu leben lohnt. In diesem Sinne: Seien Sie gut zu sich, wir brauchen Sie!
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Danksagung
Sich selbst nicht schonen, immer alles geben, manchmal bis an den Rand der Überforderung – es gab eine Zeit, da habe auch
ich gedacht, das müsse so sein. Damals stellte ich mir nicht die Frage, wie es besser gehen könnte. Bis ich Menschen begegnet
bin, die mir vorgelebt haben, dass ein freundlicherer Umgang mit sich selbst keine Schwäche oder gar Faulheit, sondern Klugheit
bedeutet, und dass ein »Schongang« manchmal bessere
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