Sei gut zu dir, wir brauchen dich
aufscheinen. In der Arbeitswelt sollte es zum Repertoire unserer Reaktions- und Handlungsmuster gehören, denn Lachen
im Job macht Sie stressresistenter, leistungsfähiger und attraktiver. Sie erzeugen dort mehr Sinnlichkeit, wo Zeitdruck und
Erfolgszwang herrschen. Sie signalisieren sich selbst aktive Selbstbestimmung, anstatt fremdbestimmt unter Druck zu stehen.
Nutzen Sie die Ressource Humor also ganzheitlich, und nehmen Sie nicht nur im Privatleben jede Gelegenheit wahr. Geben Sie
Ihrem Lächeln und Lachen auch im Job so viel Raum wie möglich.
|236| Vorsicht: Vertrottelung! oder: Wer nicht lacht, wird dumm
Neben der allgegenwärtigen besseren Laune hat das Lachen noch einen weiteren Nutzen: Es hält die Intelligenz wach. Mal abgesehen
davon, dass es lebensverlängernd wirkt, Stress abbaut und Seelenbalsam bedeutet, die Ausstrahlung verbessert und leistungsfähiger
macht, unternehmen Sie mit jedem Lachen auch etwas gegen die Erlahmung der grauen Zellen. Handlungsbedarf besteht vor allem
dann, wenn Ihr Alltag in äußerst geregelten Bahnen verläuft. Gerade die tägliche Wiederholung des Ewigselben, der Alltagstrott
birgt die Gefahr, dass unser Denkvermögen einrostet.
Natürlich können wir nicht auf einmal jeden Tag etwas völlig anderes machen, schließlich gibt es ja auch feste tägliche Verpflichtungen.
Was also können wir tun, wenn wir uns einerseits von der täglichen Routine nicht ganz befreien können, andererseits aber geistig
beweglich bleiben möchten? Die einfachste Lösung: Halten Sie sich selbst dazu an, täglich ein Humortraining zu absolvieren.
Ausgehend von Ergebnissen der Lachforschung, die besagen, dass eine Minute Lachen für Körper und Geist ebenso anregend und
befreiend sein kann wie zwölf Minuten Dauerlauf oder 45 Minuten Entspannungsübungen, empfehle ich Ihnen pro Tag mindestens
fünf Minuten zu scherzen und zu witzeln. Denn das bringt Abwechslung in den Alltag, und die Wirkung kommt kleinen Denkübungen
gleich. Wer sich beim humorvollen Schlagabtausch möglichst spritzige Retourkutschen einfallen lässt, löst den Geist aus den
gewohnten Bahnen, erhöht so die Kreativität und Denkgeschwindigkeit und trainiert auf diese Weise sein Gehirn.
Sammeln Sie deshalb tagsüber und abends fleißig Lachgelegenheiten. Gönnen Sie sich Unterbrechungen, bei denen Sie die Humorareale
im Hirn ansprechen und mal richtig laut lachen. Und versuchen Sie, täglich Ihre fünf Minuten voll zu bekommen. Das Schöne
daran: Sie bestimmen, worüber Sie lachen. Sie steuern, mit wem Sie |237| sich schlagfertig die Bälle zuwerfen. Sie halten den Schalthebel in Händen, mit dem Sie dem täglichen Trott immer wieder davonjagen
können.
Werden Sie ansteckend!
Starten Sie einfach den Versuch, sich selbst und die eigene kleine Welt vermehrt mit Humor und Lachen zu infizieren. Fakt
ist: Wer lacht, lebt besser. Und selbst kleine Portionen können große Effekte haben.
Aber auch die große Welt gilt es als Versuchsfeld zu betrachten. Auch wenn alles um einen herum nicht sehr spaßig aussieht,
ist das kein Grund, nur noch düster dreinzublicken. Es mag uns manchmal schwer fallen, angesichts gewisser Missstände eine
Lachoffensive in die Welt hinauszutragen. Dennoch sehe ich darin eine bessere Möglichkeit, die bestehenden Probleme anzupacken,
als die Eintrübung der Aussichten zum Lieblingssport zu machen. Denn in einer Atmosphäre, in der wir nur noch die gegenwärtigen
Entwicklungen beklagen, kann nichts Gutes entstehen.
Was wir benötigen, sind Menschen, die sich dagegen verwahren, dass die Aussichten nur noch trübe sind. Wenn Sie es nicht schon
längst sind, so schlagen Sie sich auf deren Seite. Werden auch Sie eine oder einer von denen, die sich harten Zeiten nicht
freudlos beugen. Machen Sie mit, und setzen Sie positive Zeichen! Ob privat oder beruflich unterwegs – nutzen Sie jede sich
bietende Gelegenheit, einem anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Natürlich reicht dieses Lächeln allein noch nicht, aber es kann der Anfang für eine bessere Stimmung sein. Denn in vielen
Bereichen des Lebens haben wir es allein in der Hand, ob sich etwas zum Positiven verändert oder nicht. Wir entscheiden, ob
wir stumm nach unten schauen oder den Kopf heben, anderen freundlich ins Gesicht lächeln und mit einem Scherz das erste Eis
brechen.
|238| »Lebe gut, lache gut, mache deine Sache gut«, heißt es in einem Gedicht von Joachim Ringelnatz. Diese
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