Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Heizung
     beim Frühstück sitzt und sich dann noch eine Zahnkrone ausbeißt, kann ziemlich skurril sein. Sich selbst dann auch noch als
     übergossenen Pudel am Straßenrand stehen zu sehen, weil |229| der LKW einen anspritzte, nicht minder. Man denkt unweigerlich an bekannte Komiker und ihre Missgeschicke.
    Probieren Sie es aus. Lernen Sie, sich in Situationen zu erkennen, die Sie alle schon mal bei Loriot, Anke Engelke oder in
     Monty Python-Szenen, in Filmen mit Steve Martin oder Eddie Murphy gesehen haben. Selbst in einem hektischen Leben finden sich
     unzählige Möglichkeiten dazu. Und Sie werden feststellen: So ein ganz »normaler« Tag kann manchmal mehr Stoff zum Lachen bieten
     als alle Komödien und Comedy-Shows zusammen.
    Lernen Sie, über sich selbst zu lachen
    Über sich selbst lachen zu können ist eine Kunst. Die höchste Stufe aber ist, von anderen ausgelacht zu werden und damit kein
     Problem zu haben. Doch ist auch diese Stufe zu schaffen, wenn Sie lernen, mitzulachen.
    Stehen Sie zu sich selbst! Geben Sie sich so, wie Sie wirklich sind. Kümmern Sie sich nicht darum, schief angesehen zu werden,
     bloß weil Sie Angewohnheiten oder Eigenheiten haben, die andere zum Lachen reizen. Die Zeiten, in denen es immer hieß »bloß
     nicht auffallen«, sind ja zum Glück längst vorbei. Inzwischen ist Persönlichkeit gefragt – fragen Sie sich doch selbst: Wer
     will heute noch langweilige Menschen sehen, mit ihnen täglich zusammenarbeiten oder gar verheiratet sein? Sehen Sie! Und deshalb
     sollten Sie nichts kaschieren. Wenn Sie sich von Ihren Zeitgenossen in punkto Verhalten und Lebensphilosophie unterscheiden
     möchten – tun Sie es! Wenn Ihnen danach ist, zu zeigen, dass Sie ein spannendes Leben führen – zeigen Sie es! Auch wenn Ihre
     Art gelegentlich als lächerlich empfunden wird und andere hinter Ihrem Rücken zu feixen beginnen. Freuen Sie sich, dass diese
     Menschen etwas zum Lachen haben. Finden Sie es lustig, dass die Sie lustig finden.
    Nehmen Sie den Alltag nicht zu tragisch! Fühlen Sie sich nicht bis |230| ins Mark getroffen, wenn Sie dachten, eine Spitzenidee zu haben und nur ein müdes Grinsen ernten. Oder wenn Sie gerade eine
     harte Zeit durchleben und andere sich auch noch darüber lustig machen. Sie wissen ja: Wer den Schaden hat, braucht für den
     Spott nicht zu sorgen. Wenn Sie die Angelegenheit zu ernst und sich zu sehr zu Herzen nehmen, kann Sie das lange Zeit frustrieren,
     demotivieren und sogar traumatisieren. Wollen Sie das? Falls nicht, haben Sie keine andere Wahl: Starten Sie bei Tiefschlägen
     ins Reich Ihrer wunden Punkte eine geistige Scherzoffensive. Machen Sie Witze über sich selbst. Denn dass das Leben manchmal
     tragisch ist, wissen Sie. Wäre es daher nicht sinnvoller, das eigene Verwickeltsein in tragische Momente zu überhöhen – sich
     beißend scherzhaft aus der Affäre zu ziehen? Versuchen Sie, diese Art von Reaktion auf die Härten des Lebens zu einer Weltanschauung
     zu machen. Bevor Sie sich verletzt fühlen, wehren Sie sich mit Witzen.
    Und falls Ihnen die humorvollen Bemerkungen nicht gleich über die Lippen kommen, machen Sie Witze über die, die Sie an Ihrem
     »Lindenblatt« erwischt haben. Stellen Sie sich den, der sich über Sie lustig gemacht hat, mal in irgendeinem komischen und
     schratigen Aufzug vor – zum Beispiel in albernen Badeshorts oder nackt und in Socken. Hauptsache, Sie finden ein Bild für
     die Person, das Sie zum Lachen finden.
    Um von keiner Tragik verwundet zu werden, machen Sie am besten immer beides zugleich: explizit über sich selbst witzeln und
     implizit über die, die Sie verunglimpfen oder lächerlich machen wollten. So überleben Sie alle ungewollten und gewollten Kränkungsversuche
     – mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Trainieren Sie Ihr Lachen
    Nachdem Sie nun geübt haben, die Blockaden im Kopf aufzulösen, gilt es, auch im Bauch mehr Lachbereitschaft herzustellen.
     Dafür |231| kann ich sehr unterschiedliche Mittel empfehlen. Die nachstehenden Anregungen zeigen zum Teil direkt umzusetzende Wege auf
     – teilweise bedarf es aber auch ein wenig Vorbereitung.
    Nun heißt es ausprobieren und Ihrem Bauch signalisieren, dass Sie nicht mehr ernst bleiben wollen. Finden Sie »Lachnummern«,
     die zu Ihnen passen. Und versuchen Sie, unverkrampft damit zu trainieren. Machen Sie sich die Mühe, vor allem, wenn Sie spüren,
     dass Ihnen der Spaßfaktor hier und da ziemlich abhanden gekommen ist. Lernen Sie die