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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Tabea leckt den Eislöffel ab und macht ein verzücktes Gesicht. »Mmh, Mokkaeis.«
    »Willkommen im Klub? Verstehe ich nicht.«
    »Na ja, als wir vor zwei Jahren von Frankfurt hierhergezogen sind, ging es mir genauso. Bis ich Laureen und Bessy kennengelernt habe. Die passen auch nicht rein. Obwohl sie von hier sind.« Tabea lacht. »Frage nicht, was ich alles versucht habe, um Fuß zu fassen.«
    »Und jetzt?«
    »Bin ich hier zu Hause.«
    »Und Laureen und Bessy sind deine besten Freundinnen? Ich finde sie so …«
    »Arrogant und unnahbar?« Tabea kichert. »Reine Maskerade. Die sind wie du und ich. Wir haben Spaß zusammen und dank Bessy weiß ich genau, was ich mal werden möchte.«
    »Was denn?«
    »Einkäuferin in der Modebranche. Ich durfte letztes Jahr bei ihrem Vater ein Praktikum machen. Ihm gehört die Modekette Move.«
    »Move? Nee! Im Ernst? Meine Mutter hat mir gerade eine Lederjacke von Move gekauft. Die war sauteuer.«
    »Die Jacke, die du vorhin anhattest? Ja, die ist lässig. Die hat Bessy mit entworfen. Sie hat richtig Talent.«
    Sina schüttelt ungläubig den Kopf. Nie hätte sie Bessy zugetraut, dass hinter ihrem Modefimmel eine ernsthafte Begabung stecken könnte. Schweigend schlürft sie ihren Eiskaffee.
    »Was Neues von Rik?«, fragt Tabea in die Stille hinein.
    »Keine Veränderung.« Sina stellt das leere Glas ab. »Ich wünschte, er würde endlich aufwachen. Ich hab so ein komisches Gefühl im Bauch. Ich glaube, der Unfall war kein richtiger Unfall. Ich glaube –«
    Ohne Vorwarnung wird die Tür aufgerissen. Ben und Adrian stecken ihre Köpfe herein.
    »Raus!«, brüllt Tabea.
    Verschreckt tritt Ben den Rückzug an, doch Adrian bleibt stoisch stehen und streckt Tabea eine viel zu große Armbanduhr entgegen. »Ab vier krieg ich die X-Box. Das ist so abgemacht.«
    Sina schreckt hoch. »Vier Uhr? Verdammt! Das Training!«
    13
    Das Donnern der Bälle begrüßt Sina schon in der Umkleide. Die Schnürsenkel noch offen, hetzt sie zur Halle, hofft, dass ihr Zuspätkommen nicht auffällt, und hört eine tiefe Stimme, die nur einem gehören kann: Lehner. Von allen Lehrern ausgerechnet er.
    Mit militärischem Drill spornt er die Gruppe an, sich schneller durch die Halle zu bewegen. Sina schnappt sich einen Ball und reiht sich in das chaotische Durcheinander trippelnder Bälle und mobiler Hindernisse ein. Wer den Ball verliert, kann einpacken. Dann machen sich die anderen einen Spaß daraus, ihn kreuz und quer durch die Halle zu kicken, während man selbst wie ein Idiot hinterherhechtet. Plötzlich rempelt jemand sie von hinten an, sie verliert den Ball, stürmt ihm nach und stolpert über ein ausgestrecktes Bein. Fluchend rappelt sie sich hoch, das Knie blutig und pochend, die Trainingshose aufgerissen. Ein schriller Pfiff gellt durch die Halle und das Donnern der Bälle stoppt abrupt.
    »Na, Sina, ausgeschlafen?«, höhnt Lehner quer durch die Halle.
    »Entschuldigung, ich –«
    »Kannst du dir sparen. Zehn Strafrunden nach dem Training.« Die Trillerpfeife ertönt und die Mannschaft stellt sich im Kreis um ihn auf.
    »In zwei Gruppen teilen!«, bellt er und deutet einen Schnitt durch die Mädchentraube an. »An die Körbe!«
    Am Ende der Halle stellt Sina sich auf die Freiwurflinie. Sie hebt den Ball über den Kopf und spürt einen Stoß in die Rippen. Der Ball flutscht ihr aus der Hand und verfehlt den Korb um mehrere Meter.
    Sina sieht sich um. Céline, Gabriele und Kathi grinsen um die Wette.
    »Danke«, schnaubt Sina wütend und holt ihren Ball.
    Kaum ist sie zurück, stellt Céline sich neben sie. »Heute mal keine Extrawürste. Mit deinem Kleinmädchenlächeln kriegst du vielleicht Frederik dazu, über deine Schlampereien hinwegzusehen, beim Lehner kommst du damit nicht an.«
    »Hast du ein Problem?« Sina klemmt sich den Ball unter den Arm und blitzt Céline an. »Dann sprich’s aus.«
    »Allerdings habe ich ein Problem. Du bist mein Problem.«
    »Ach?«
    »Du und dein lächerlicher Versuch, dich bei Frederik einzuschleimen«, faucht Céline. »Meinst du, das ist uns nicht aufgefallen? Du bist doch nur seinetwegen im Team. Das Team selbst interessiert dich einen Scheiß.«
    »Das stimmt nicht!«
    »Willst du vielleicht abstreiten, dass du in Frederik verknallt bist? Das sieht in meinen Augen aber ganz anders aus. Er hat sich ja kaum vor dir retten können.«
    »Du bist doch bloß eifersüchtig, weil er mit dir Schluss gemacht hat.«
    »Ich?« Céline brettert den Ball auf den Boden und

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