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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Ihre Hände umschließen seine rechte Hand. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht«, zischt sie.
    Sina räuspert sich, um ihre Stimme wiederzufinden. »Ich dachte, wir hätten vorhin klargemacht, dass du dich von Rik fernhalten sollst.«
    »Ihr habt mir gar nichts klarzumachen«, sagt Céline gefährlich ruhig, doch ihre Nase bläht sich auf wie bei einem Bullen, bevor er zum Angriff schreitet. »Ich besuche Rik, wann ich will und so oft ich will.«
    »Aber –«
    Céline lässt Riks Hand los und springt auf. »Es gibt kein Aber. Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Kommst hierher und führst dich auf wie die große Starspielerin, nur weil du ein paar Körbe geworfen hast.«
    »Ein paar?« Endlich findet Sina ihre Stimme wieder. »Du meinst neunzig Prozent! Ohne mich hättet ihr es überhaupt nicht so weit geschafft! Hat man am Samstag ja gesehen.«
    Célines Hände stemmen sich in ihre Hüften. »Bild dir bloß nichts darauf ein. Du wirfst nur deshalb die meisten Körbe, weil du den Ball nicht abgibst.«
    »Sehr witzig. An wen soll ich denn abgeben? An dich? An Isme? Oder an Gabriele?«, kontert Sina höhnisch. »Ihr hättet euch am Samstag mal sehen sollen. Ihr wart grottenschlecht. Und du weißt genau, dass Rik mich niemals auf die Ersatzbank gesetzt hätte. Du hast nicht nur deine Position, sondern auch Riks Vertrauen missbraucht. Und jetzt sitzt du hier und hältst scheinheilig seine Hand. Mir wird gleich schlecht.«
    »Ach?« Célines Augen funkeln kampflustig. »Dir wird schlecht? Mir ist schon schlecht! Diese Show, die du da mit deinen neuen Freundinnen abziehst … Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Wenn Rik wüsste, dass du mit diesen Zicken rumziehst, würde er dich eigenhändig aus dem Team werfen. So wie er Bessy und Tabea letztes Jahr rausgeschmissen hat.«
    »Bessy und Tabea rausgeschmissen? Du lügst doch wie gedruckt.«
    »Kannst ja die anderen nachher fragen. In einer halben Stunde im Training. Falls du dich hintraust. Der Lehner ist nicht gerade gut auf dich zu sprechen. Offenbar hast du deiner Mutter ein Schauermärchen über ihn aufgetischt, klang jedenfalls so, als sie sich vorm Lehrerzimmer darüber aufgeregt hat, dass er sie ohne Termin nicht sehen will.« Céline grinst hämisch. »Auf so was fährt der gute Mann nicht so ab.«
    »In einer halben Stunde? Training ist um fünf.«
    »Vorverlegt auf vier. Stand groß und breit am Schwarzen Brett.« Céline setzt sich gemächlich wieder an Frederiks Seite und greift nach seiner Hand. »Und bis dahin bleibe ich hier. Nur dass du Bescheid weißt.«
    Sina knetet unschlüssig ihre Finger. Um zehn vor vier wollte sie Tabea vor Frederiks Wohnung treffen. Sie musste ihr absagen. Tabea würde allein nach dem Tagebuch suchen müssen. Sie konnte nicht schon wieder unentschuldigt beim Training fehlen.
    Ohne Céline eines weiteren Blickes zu würdigen, macht Sina auf dem Absatz kehrt und verlässt das Krankenzimmer. Auf dem Weg zum Aufzug wählt sie Tabeas Nummer. Die Mailbox meldet sich.
    »Hallo, Tabea, Training ist früher. Kannst du das Tagebuch alleine suchen? Melde mich später wieder.«
    35
    Die Umkleide ist leer. Kein Kleidungsstück, keine Menschenseele. Sina holt langsam die Sportsachen aus ihrer Tasche. Zehn vor vier. Es müsste längst jemand hier sein. Ob Céline sie veräppelt hat und das Training findet doch erst um fünf statt? Klar! Ein kleiner Scherz. Wie konnte sie nur auf Céline hereinfallen? Wütend packt sie ihre Sportsachen und stopft sie in die Tasche zurück, als sie im Flur Getrampel und Gelächter hört.
    Sogleich erkennt sie Gabrieles helles Lachen und packt die Sportkleidung wieder aus. Im nächsten Moment stürmt Gabriele in die Umkleide. Als sie Sina erblickt, hält sie mitten in der Bewegung inne.
    »Schau an. Sina. Heute ohne Begleitschutz?« Langsam geht sie auf Sina zu. »Du traust dich was.«
    Gabrieles Kommentar ignorierend, zieht Sina sich weiter aus.
    »So eine wie dich brauchen wir nicht im Team«, fährt Gabriele fort und baut sich einschüchternd vor ihr auf, während die anderen sich hinter ihr in einem Halbkreis aufstellen.
    Sina streckt ihren Rücken durch. »Eine wie mich?«
    »Eine, die Reifen zersticht.« Gabrieles Zeigefinger bohrt sich in Sinas Schulter.
    »Das mit den Reifen war ich nicht, verdammt!« Sina schlägt Gabrieles Arm weg. »Lass mich in Ruhe.«
    »Ich lass dich in Ruhe«, sagt Gabriele und pikt ihren Finger erneut in Sinas Schulter, »wenn du einen großen Bogen um diese

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