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Sei mein Moerder

Sei mein Moerder

Titel: Sei mein Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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gestern kennen gelernt, ein Kuss, wie Mark ihn seit Jahren nicht mehr erlebt hatte.
    Gabi blickte zu ihm auf und flüsterte: »Und du hattest wirklich nichts mit einer anderen Frau? Die ganze Zeit nicht? Du hast nicht ausgenutzt, dass wir getrennt sind? Hast nicht die Gelegenheiten, die sich dir boten, beim Schopf gepackt?«
    Sollte er mit ihr darüber diskutieren, dass er jetzt jedes Recht auf eine neue Beziehung hatte?
    »Ich habe immer nur dich geliebt und so bleibt es.«
     
    Baby I've been here before I've seen this room
    and I've walked this floor,
    You know, I used to live alone before I knew you
    And I've seen your flag on the marble arch
    and love is not a victory march
    It's a cold and it's a broken Hallelujah
    Hallelujah Hallelujah Hallelujah ...
     
    »Du willst mit mir schlafen, gib es zu.« Ihre Augen leuchteten und ihre Lippen waren feucht. Die Nippel ihrer Brust stachen hart durch das dünne Shirt.
    »Ja, das will ich«, sagte er rau.
    Sie stieß ihn rückwärts zur Couch.
    »Nicht lieber das Bett?«, keuchte er.
    »Hier will ich es. Jetzt und hier!«
    »Ja, Baby. Ich will dich auch.« Mit zitternden Händen zog er sich die Hose herunter, schlüpfte aus dem Hemd, aus der Unterhose und stand nackt vor ihr. Seine Erregung war nicht zu übersehen.
    Ihr nackter Körper sah wunderschön aus.
    Er fiel hintenüber auf die Couch. Ihre Hand war an ihm, ihre Lippen auf seinen, er roch ihre Haare, ihre Haut, ihren leichten Schweiß. Sie saugten sich regelrecht aneinander fest. Sie rieb ihn, er tastete nach ihrer feuchten Leibesmitte.
    Sie stöhnte und einer seiner Finger drang in sie. Sie bäumte sich auf, die Arme gestreckt. Gleich würde sie sich auf ihn setzen. Gleich würde sie ihn aufnehmen. Oh, wie er sie dabei liebte, wenn sich ihr Gesicht veränderte, es weicher wurde, die feinen Falten zu schmelzen schienen, wenn aus ihrem Mund Laute der Lust kamen, nie sehr laut, aber guttural und intensiv.
    Im selben Moment schnellte sie hoch, rollte sich weg und krachte mit dem Rücken zwischen Wohnzimmertisch und Couch.
    Mark richtete sich auf. »Lieber Gott, was ist passiert? Habe ich was falsch gemacht? Hast du dir weh getan? Wir hätten doch ins Bett ...«
    Sie starrte ihn an und jedes weitere Wort vereiste auf seinen Lippen. Ihr Gesicht hart. Die Augen kalte Murmeln. »Keine anderen Frauen?«, sagte sie ganz leise und rappelte sich auf. »Immer noch der gleiche elende Lügner?«
    Und Mark begriff. Eiseskälte überzog seine Haut, er warf sich über Gabi, griff nach dem Brief, zerknüllte ihn und warf ihn quer durch den Raum. »Das geht dich nichts an!«
    »Nein? Du wolltest mich mit einer Lüge ficken? Während auf deinem Tisch so ein Brief liegt, der mit einem Kussmund unterzeichnet ist?« Sie richtete sich auf. Ihr Körper bebte, ihre Brustwarzen standen noch immer ab. »Mein Gott, wie kitschig. Mit einem Kussmund. Ich glaube es nicht ...«
    »Das ... das ist kein Liebesbrief«, murmelte Mark atemlos.
    »Nein? Ist es nicht?«
    »Beruhige dich, Gabimaus.«
    »Nenn mich nicht Gabimaus!«
    »Es ist kein Liebesbrief. Außerdem leben wir getrennt. Dich geht meine Post nichts an.«
    »Lass ihn mich lesen. Ich will ihn lesen. Und wenn ich mich irre, entschuldige ich mich bei dir. Ich will nur wissen, ob du noch immer ein Lügner bist.«
    »Geh!«, sagte Mark. Er schlüpfte in seine Unterhose. Sein schwankender, noch halbsteifer Penis kam ihm in diesem Moment lächerlich vor, ein lästiges Anhängsel, das nur Ärger bereitete.
    »Das tue ich auch, Lügner. Und ich werde nie mehr wiederkommen.«
    »Ich kann dir den Brief nicht zu lesen geben. Er ... er  ist privat. Wirklich, ich kann nicht.«
    Sie verzog angewidert das Gesicht. »Arschloch!« Sie zog sich schweigend an. Mark sah ihr dabei zu, ein schier unbeherrschbarer Zorn brannte auf seinen Wangen.
    »Ich täte es gerne, aber versteh mich doch. Es geht ganz einfach nicht.«
    »Du bist zu bemitleiden!«
    Gabi stapfte an ihm vorbei, dann drehte sie sich noch einmal um. »Unterschreib die Scheidungspapiere. Ich habe keine Lust, noch länger zu warten.«
    Die Haustür fiel hinter ihr ins Schloss.
    Und Jeff Buckley sang.
     
    And it's not a cry that you hear at night
    It's not somebody who's seen the light
    It's a cold and it's a broken Hallelujah!
     
     
    Nachdem Gabi das Haus verlassen hatte, zertrümmerte er alle Gläser, die hinter der Hausbar aufgereiht waren, warf das Telefon durch die Wohnung, trampelte auf dem Brief herum, als könne er dadurch den

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