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Sei mein Moerder

Sei mein Moerder

Titel: Sei mein Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Dinge, Will. Du hast mir vom Tod deiner Frau erzählt und was aus dir wurde. Warum also freuen wir uns nicht über das, was wir haben. Wir sollten jeden Tag dankbar sein, dass es uns gibt und dass wir uns lieben können.«
    Meinte sie Liebe oder Sex?
    »Kennst du das Refugium?«, fragt er.
    »Nur vom Sehen.«
    In den Gewölben der alten Friedrichstadtkirche bot das Restaurant eine vielfältige Küche, manches mit asiatischem Einschlag. Will hoffte, damit Janines Geschmack zu treffen.
    »Du brauchst nicht auszusteigen«, sagte sie unversehens.
    »Warum nicht? Magst du keine asiatische Küche? Die kochen auch deutsch.«
    »Ich sagte, ich will nicht essen gehen, und ich sehe nicht ein, mich von dir bestimmen zu lassen.«
    »Aber ...«
    »Kein aber, Will. Ich bin sehr gerne mit dir zusammen, aber wenn du eine gesellschaftliche Beziehung mit mir möchtest, muss ich ablehnen.«
    »Harte Worte«, murmelte er.
    »Ehrliche Worte«, gab sie sanft zurück.
    Sie öffnete die Tür und schwang die Beine nach draußen. »Ich rufe dich an, Will Prenker.« Und weg war sie.
    Er starrte ihr hinterher und wusste nicht, ob er weinen oder lachen sollte.

19
     
    Mark musste die Frau, die inzwischen erwacht war, erneut mit dem Schocker betäuben. Er drückte die Kontakte an ihren Hals. Es roch nach verbranntem Fleisch. Dann kleidete er sie aus und legte sie auf ein Bauernbett, das er mit Folie ausgelegt hatte. Er fesselte die Frau an den Fußgelenken und den Armen.
    Die Utensilien, Operationsmesser, Tape und Öl, warteten auf dem Frisiertisch. Noch immer lag eine von Gabis Bürsten dort und es duftete schwach nach Parfüm. 
    Er durfte nicht an seine Frau denken. Das lenkte ihn ab und würde ihm Probleme bereiten, der Anordnung des Briefes Folge zu leisten.
    Er hatte 200 Milligramm Sildenafil genommen und litt unter den Begleiterscheinungen. Hitzeflashs, sein Herz pochte, das Blut in ihm zirkulierte. Und er reagierte, als er die nackte Frau betrachtete. Ein makelloser schlanker Körper, kleine Brüste, flacher Bauch und eine sauber in Form eines Fingers rasierte Schambehaarung. Ihre Vagina war ein feiner Schlitz, wie der eines jungen Mädchens. Mark bekam eine Erektion, die stahlhart in der Hose pulste. Die Wirkung würde so schnell nicht nachlassen. Schon der geringste sexuelle Reiz genügte, um das Präparat wirken zu lassen, ohne sexuelle Erregung würde die Erektion ausbleiben. Doch das Gegenteil war eingetreten.
    Mark registrierte erschüttert, dass er nicht nur reagierte, was er kaum angenommen hatte, sondern richtiggehend geil wurde. Er wusste, dass Erektion und Psyche beim Mann dazu führten, dass sich die sexuelle Erregung aufschaukelte. Erektion ist gleich Lust ist gleich Erektion ist gleich Trieb ist gleich ...
    Wie simpel das war im Gegensatz zur weiblichen Libido.
    Er schämte sich dafür, wollte die Lust nicht, die Gier nicht, die Geilheit nicht.
    Und doch wollte er die Frau nehmen.
    Er schaltete den Camcorder ein, überprüfte den Bildausschnitt und wartete, dass Lydia Brandt vollends erwachte.
    Er zog sich aus. Im verspiegelten Schlafzimmerschrank sah er sich, dann die Frau auf dem Bett, und seine Lust machte ihn schwelgerisch.
    »Wo bin ich?« Sie sah ihn und schrie.
    Sollte sie schreien, sie würde auch wieder aufhören. Sie starrte den fremden Mann an, auf seine Nacktheit, ihre Blicke huschten über ihren Körper und sie schien zu begreifen, was geschehen war.
    »Bitte nicht«, flüsterte sie und wurde immer leiser, bis sich nur noch ihre Lippen bewegten. Sie zerrte am Tape, ihr schlanker Körper dehnte und drehte sich. Sie hatte wunderschöne glatte und lange Beine. »Bitte tun Sie das nicht. Ich kenne Sie nicht.«
    »Ich kenne Sie auch nicht«, sagte Mark rau. Im Gegensatz zu seinem ersten Mord hatte er verdammt noch mal keine Lust, erneut zu winseln und sich zu entschuldigen. Was nützte es dem Opfer? Was nützte es ihm?
    »Bitte, bitte tun Sie nicht, was Sie vorhaben!« Dann fiel ihr Blick auf die Utensilien auf dem Schminktischchen und ihr Mund schnappte auf und zu. »Wer sind Sie und warum tun Sie das?«
    Mark überlegte, zu antworten, doch er befürchtete, dass seine Lust ihn verließ, was bedeutete, dass auch die Wirkung des Medikamentes nachlassen würde. Ob er dann noch einmal in Stimmung kam, war fraglich.
    Benenne es!
    Schaffe dir Bilder!
    »Wenn Sie sich wehren, tut es weh. Das muss es nicht.« Aus einer Schublade nahm er eine kleine Flasche hautverträgliches Massageöl.
    Er schraubte den Verschluss ab und

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