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Sei mein Moerder

Sei mein Moerder

Titel: Sei mein Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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rieb es auf seinen Penis. Das Gefühl des Öls machte ihn ungeduldig, er war kurz davor, die Fassung zu verlieren, und keuchte: »Fürchten Sie sich nicht. Es tut nicht weh.«
    Tränen strömten über ihre Wangen, ihr Kopf ruckte hoch und runter.
    Er legte sich zwischen ihre Beine und drang mühelos in sie ein. Er stemmte sich hoch und stieß langsam zu. Er wollte ihr wirklich keine Schmerzen bereiten. Er blickte sie an und überlegte, ob er sie küssen sollte. Vielleicht würde sie es schön finden, wenn er sie küsste, würde Lust empfinden, wenn er sich geschickt anstellte, wenn er sie liebte, wie ein Liebender. Er küsste ihre Brüste, deren Warzen hart geworden waren, und sie schloss die Augen, weinte jedoch weiter und stammelte unverständliche Worte.
    Dann stieß er zu.
    Immer fester, immer tiefer, er drückte sich eng und enger in sie und schloss die Augen.
    Und während sein Opfer unter ihm weinte und summte und brabbelte, ergoss er sich in sie, stieß noch einmal zu und ergoss sich erneut. Er sank auf sie nieder und roch den Geruch einer fremden Frau, spürte fremde Haut, blickte in fremde Augen. Er sprang auf und prallte mit dem Rücken gegen den Schrank.
    Was habe ich getan? Lieber Gott, was habe ich getan?
    Von seinem Schwanz tropfte es auf den Holzboden, es glänzte zwischen ihren Beinen, Feuchtigkeit rann in ihre Poritze.
    »Bist du zufrieden, du verdammtes Arschloch?«, brüllte Mark und starrte in die Kamera. »Bist du zufrieden? Da siehst du, was du aus mir gemacht hast. Wenn ich dich in die Finger bekomme, töte ich dich, du dreckiger Kussmund!«
    Während er schrie, begann auch die Frau zu schreien, sie schrien gemeinsam, helle Laute der Verzweiflung, jeder auf seine Art, ein Chor des Wahnsinns.
    Und dann kam der Zorn. Denn er wollte diese Schreie nicht hören, wollte nicht so hilflos sein, denn wer schrie, war hilflos wie ein Kind, und er war kein Kind mehr.
    Und es geschah noch etwas anderes.
    Mark zweifelte an seinem Verstand, als er das Gefühl festzuhalten versuchte, das ihn überschwemmte wie ein feuchter Nebel, nicht greifbar, aber stinkend wie Moder.
    Er freute sich.
    Liebe Güte, ja, das tat er!
    Er freute sich darauf, ihr die Brüste abzuschneiden. Er wollte es tun!
    Es ist die Vollkommenheit der sinnlichen Erkenntnis.
    Woher kam dieser Gedanke? Wo hatte er ihn gehört? Oder hatte er ihn erdacht, formulierte er das Grauen?
    Er ging zur Ablage und nahm das Skalpell. In der winzigen Klinge spiegelte sich das Licht der Deckenlampe. Er glaubte, der Stahl würde glühen, in seiner Hand pulsieren, ein Eigenleben gewinnen, das er nicht beschreiben konnte. Das Skalpell war die Verlängerung seines Armes und würde tun, was er wollte, sein Arm wollte in Fleisch schneiden, in Fett und in Gefäße.
    Die Vollkommenheit!
    »Bitte lassen sie mich gehen. Sie hatten Ihren Spaß. Ich werde Sie nicht verraten. Liebe Güte, dann bin ich einmal mehr gefickt worden. Das macht überhaupt nichts. Ich habe Schlimmeres erlebt. Aber bitte tun Sie das nicht. Nicht schneiden. NICHT SCHNEIDEN!«
    Er blickte sie an, versank in seinem Glücksgefühl und Hitze spannte seine Schultern, während sein Penis sich erneut versteifte. »Werden Sie gleich aussehen, als bekämen Sie einen Orgasmus?«
    »Wie kommen Sie darauf? Was soll diese Frage?«
    Ja, was sollte sie?
    »Schmerz und Lust, Frau Brandt. Sie liegen nahe beieinander.«
    »Bitte lassen. Bitte lassen. Mama, Mama, hilf mir doch. Ich will auch immer brav sein. Bitte nicht mit dem Messer ...« Nun greinte sie wie ein Kind, zog eine zuckerhübsche Schnute und wollte weg, weg aus dem Alptraum, weg von Mark, der sich auf das freute, was gleich geschehen würde. Denn er begriff es.
    Er übte Macht aus.
    Er übte die größte Macht aus, die es für einen Menschen gab.
    Er war Herr über Leben und Tod.
    Das war berauschend. Hier gab es keine Diskussionen, keinen Streit, keine Alternativen. Hier gab es nur das, was er, Mark Rieger, tun wollte. Er nahm Gabis Haarbürste und warf sie gegen die Wand. Er nahm die Flasche mit dem Parfümrest und schüttete sie über die Frau. Ein betäubender Duft machte sich breit.
    »Ich hasse diesen Gestank«, knurrte Mark. »Ich habe ihn immer gehasst.«
    Dann beugte er sich über die Frau, in deren Augen das Grauen flackerte, und schnitt ihr die Brüste ab, schälte Fett und Gewebe von ihrem Körper wie ein Chirurg, ohne Pause, Schnitt für Schnitt.
    Ja, sie sah aus, als bekäme sie einen Orgasmus. Sie sah wild und lüstern aus, ihr Mund ein

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