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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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sie Jana entdeckte. Ihr verdrossener Gesichtsausdruck brachte deutlich zum Ausdruck, was sie von dem unerwünschten Eindringling hielt. Und im Gegensatz zu Simon war sich Jana durchaus darüber im Klaren, warum Valerie den Versuch unternommen hatte zu intervenieren.
    „Oh, ich komme wohl ungelegen“, stellte Blondie mürrisch fest und fixierte Simon mit Killerblick. „Schatz, ich muss meine Ohrringe in deinem Schlafzimmer vergessen haben“, verkündete sie mit unschuldigem Tonfall.
    Jana verbarg mit Müh und Not ihre Belustigung. Diese kleine Spitze hätte ihren Nachbarn ganz schön in Bedrängnis bringen können. Doch dieser wirkte völlig unbeteiligt und schien nichts von den Giftpfeilen mitzubekommen, die durch das Zimmer schossen. Typisch Mann eben, an ihm ging offenbar einiges im Leben vorbei.
    „Ach, richtig.“ Simon zog von dannen und war im Nu mit den Schmuckstücken zurück. Wortlos reichte er sie der knatschigen Blondine.
    Diese schnappte sie, wirbelte mit schwingenden Hüften herum und eilte zur Tür. Dort hielt sie noch einmal inne. „Rufst du mich an?“
    Oha! Selbst in Anbetracht dieser fragwürdigen Situation war Blondie einem Wiedersehen gegenüber nicht abgeneigt. Anscheinend war der Mann im Bett tatsächlich so gut, wie sein Aussehen und seine fließenden Bewegungen es vermuten ließen.
    Simon nickte geistesabwesend. „Bei Gelegenheit.“
    „Lügner“, knurrte die junge Frau beim Hinaussegeln, bevor die Tür mit einem lauten Knall hinter ihr ins Schloss flog.
    Mit einem verhaltenen Stöhnen ließ Simon sich neben Jana auf den Stuhl fallen und fuhr sich erneut nachdenklich durchs Haar.
    „Ich hoffe, ich habe Ihre Freundin nicht in die Flucht geschlagen“, fand Jana als Erste die Sprache wieder.
    Simon zog eine Augenbraue hoch. „Sie ist nicht meine Freundin. Ich verstehe überhaupt nicht, was das ganze Trara soll.“
    Jana schüttelte in Gedanken ungläubig den Kopf. War der Typ wirklich so naiv? Falls ja, war das eigentlich entzückend. Oder war er einfach nur geradlinig? Einer dieser Männer, die einer Frau ins Gesicht hinein offenbarten, dass sie nur an Sex interessiert waren? Was die wenigsten Frauen für bare Münze nahmen. Und zu Janas Leidwesen passte ein solches Wesensmerkmal hervorragend in das Profil eines Computerfreaks. Denn entweder waren diese Kerle schüchtern und verklemmt wie eine Jungfrau oder aber von einer weltfremden Direktheit geprägt, die ihre Mitmenschen häufig vor den Kopf stieß.
    Sie räusperte sich. „Nun, anscheinend ist die liebe Laura da anderer Ansicht. Was meinen Sie wohl, warum sie ihre Ohrringe vergessen hat?“
    Simon guckte sie einen Moment lang belämmert an. Dann schien ihm ein Licht aufzugehen, und er grinste. Ein Grinsen, das vermutlich Frauen jedes Alters dazu gebracht hätte, nicht nur ihren Schmuck, sondern ihren ureigenen Namen zu vergessen. Für den Bruchteil einer Sekunde setzte Janas Herzschlag aus.
    „Ich verstehe.“ Er nickte leicht. „Werden Sie mir auch etwas zurücklassen, wenn Sie gehen?“, flirtete er unumwunden mit ihr, wobei seine Stimme einige Nuancen tiefer klang.
    Soviel zum Thema einfältiger Nerd, der nicht über seinen Tellerrand hinausblicken konnte. Irgendetwas passte hier nicht ins Bild. Trotzdem wurde ihr Mund trocken wie die Wüste Gobi. Ihr war mehr als bewusst, dass es für ihren Seelenfrieden das Cleverste wäre, sich schnellstmöglich vom Acker zu machen, doch die Agentin in ihr ging ohne Umschweife auf die Provokation ein. „Möchten Sie das denn?“
    „Würde ich sonst fragen?“ Sein Blick begegnete dem ihren, glasklar und unwiderstehlich, bis ihre Nerven anfingen zu flattern. Eine Gefühlsregung, der sie extrem selten unterlag. Immerhin war sie etliche Male mit bedrohlichen Psychopathen und Killern konfrontiert worden. Doch dieser Mann fixierte sie nicht mit dem lüsternen, gierigen Ausdruck, mit dem Männer sie oft bedachten. Nein, sie hatte das Gefühl, einer Prüfung unterzogen zu werden.
    Aber auf was wollte er hinaus? Versuchte er einzuschätzen, ob sie eine Gefahr für ihn darstellte?
    Schlagartig wurde ihr klar, dass hinter der Fassade des netten, hilfsbereiten Hotelangestellten eventuell doch ein eiskalter Verbrecher lauerte.
    Hilfe! Sie benötigte dringend eine Auszeit, um sich eine adäquate Strategie zurechtzulegen.
    Nervös sprang sie auf und schaute auf ihre Armbanduhr. „Es tut mir leid, Simon. Der Artikel … Mir läuft die Zeit davon.“ Sie hob die CD in die Luft. „Und danke,

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