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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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nicht nehmen, die Rechnung zu begleichen.
    In Gedanken hakte Jana einen weiteren Punkt auf ihrer Liste mit Motiven ab. Geldgierig war dieser Mann also auch nicht. Sie musste sich eingestehen, dass der Besuch des Spielkasinos zwar unterhaltsam war, sie aber bei ihren Ermittlungen bisher keinen Deut weitergebracht hatte. Nur, weil jemand ein mathematisches Genie war, musste er schließlich kein gefährlicher Krimineller sein.
    Doch es bot sich ja noch eine weitere Chance. Das Roulette, dessen Überlistung laut Carsten ein Ding der Unmöglichkeit war.
    Sie legte den Kopf schief und lächelte ihren Begleiter herausfordernd an. „Was ist, Simon? Bringst du mir auch noch das Roulettespielen bei?“
    Er grinste. „Ach, Schätzchen. Das ist doch kinderleicht.“ Sanft griff er nach ihrer Hand und zog sie auf einen der Spieltische zu.
    Sie stutzte. Hatte er sie gerade Schätzchen genannt?
    Und während sie sich noch den Kopf zerbrach, ob er sich erneut auf ihre Kosten erheiterte, redete er mit stoischer Gelassenheit weiter: „Du legst einfach deine Chips auf eine Zahl. Das nennt sich Plein. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit auf mehrere Felder gleichzeitig zu setzen, aber das ist was für Warmduscher.“
    Mit diesen Worten schob er sie auf einen Stuhl und postierte sich hinter ihr. „Ich agiere als dein Glücksbringer“, befand er trocken. „Spiel du. Ich begnüge mich damit zuzusehen.“
    Was sie dann auch voller Begeisterung tat. Sie pfriemelte eine Handvoll Chips aus den Tiefen ihrer Handtasche und schubste sie immer wieder wahllos auf eine Zahl. Simons Hände ruhten derweil auf ihren Schultern und massierten sie sanft, was sie mehrfach vom Spiel ablenkte und ihrer Kehle den einen oder anderen unterdrückten Seufzer entlockte.
    Aber dieses Mal war das Glück ihr nicht hold. Ein Großteil der Chips war ihr bereits durch die Lappen gegangen, und so langsam gewann Verdruss die Oberhand. „Simon, das ist doch zum Mäusemelken!“, maulte sie verstimmt. „Ich habe die totale Pechsträhne.“
    Simon schmunzelte. „Ach was, du musst dich einfach in Geduld üben. Außerdem hätte ich dich nie für einen solchen Hasenfuß gehalten. Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass du normalerweise mit höherem Einsatz spielst!“
    Ihr entging weder die Zweideutigkeit seiner Worte noch der süffisante Blick, mit dem er sie bedachte.
    War es heute sein erklärtes Ziel, sie bis aufs Blut zu reizen?
    Ihr war es bisher nicht gelungen, ihn aus der Reserve zu locken. Doch sie stand kurz davor, aus der Haut zu fahren. Mit Müh und Not schluckte sie die Worte hinunter, die sie ihm am liebsten an den Kopf geworfen hätte. „Dir dürfte nicht entgangen sein, dass ich bereits mit zehn Euro Einsatz spiele“, grummelte sie stattdessen.
    Er beugte sich zu ihr herab, und prompt vernebelte der herbe Duft seines Rasierwassers ihr die Sinne. „Los, trau dich! Versuch es mit hundert“, flüsterte er so nah an ihrem Ohr, dass sein warmer Atem die feine Haut ihres Nackens streifte, und ihrem Körper im Eiltempo eine Gänsehaut bescherte. Sie hielt für einen Moment die Luft an, griff dann aber todesmutig nach zehn Chips und stapelte sie auf der Sieben. Wenn das so weiterginge, wäre ihr Gewinn vom Blackjack bald Schnee von gestern.
    Wie gebannt verfolgten ihre Augen die Bewegungen des Croupiers. Mit einer gekonnten Handbewegung drehte er das Rad an und warf die silberne Kugel gegen die Drehrichtung in den Kessel. Auf der Stelle startete diese ihren Lauf. Für schätzungsweise fünfzehn Sekunden kreiste sie klackernd am Rand entlang. Dann wurde sie langsamer, kollidierte mit einer der Metallrauten, die auf der Seite angebracht waren, und fiel letzten Endes erschöpft ins Fach einer Zahl.
    Wie durch einen Nebel hörte Jana die Stimme des Kasinoangestellten. Sie riss die Augen auf. Hatte er eben tatsächlich „Sieben“ verlauten lassen? Und bevor sie noch ansatzweise begriff, dass sie einen Treffer gelandet hatte, schob der Croupier ihr schon eine Armada von Chips zu. Völlig konsterniert wandte sie sich zu Simon um.
    Schalk blitzte in dessen Augen auf. „Na also, geht doch. Nicht kleckern, sondern klotzen. Das ist die Devise. Du bist übrigens gerade um dreitausendfünfhundert Euro reicher geworden. Möchtest du deinen Gewinn sicher nach Hause bringen oder bist du die Draufgängerin, für die ich dich halte, und versuchst es ein weiteres Mal?“
    Jana schluckte, während die Gedanken in ihrem Kopf wie ein Squashball hin und her

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