Sei mein Stern
Überblick und raste nach Lust und Laune zwischen den Stockwerken hin und her. Entweder nahmen ihn die Glaskästen auf den Arm oder aber sie waren einfach zu dumm, um sich mehr als drei Befehle zu merken.
Aber jetzt sollte das Programm nach seiner Sicht der Dinge alle obligatorischen Komponenten beinhalten. Womöglich wäre er nun in der Lage, einmal wieder ein paar Stunden abzuschalten. Doch die kniffelige Programmiererei war nicht der einzige Faktor, der ihm den Schlaf raubte. Seit fast einer Woche lebte er nun mit Jana auf engstem Raume und stand kurz vorm Hyperventilieren. So langsam konnte er an nichts anderes mehr denken, als an ihren Wahnsinnskörper in der knappen Seidenunterwäsche.
Er wollte sie in seinem Bett: nackt und feucht, seinen Namen stöhnend. Und es bereitete ihm fast körperliche Qualen, sich von ihr fernzuhalten. Aber er hatte sich geschworen, ihr Zeit und Raum zu geben, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, auch wenn es ihn seine ganze Selbstbeherrschung kostete.
Doch Sex erschien ihm momentan ohnehin nicht angebracht. Es gab eine Hiobsbotschaft von der Erde. Sein Bruder hatte ihm übermitteln lassen, dass Carsten Roth die Jagd nun auf Rafael und seine Familie eröffnet hatte, da er weder Simon noch Jana aufspüren konnte. So hatte er ihnen mehrfach das komplette Haus sowie das Hotel umgekrempelt und hetzte ihnen eine Behörde nach der nächsten auf den Hals. Auch Simons Raumanzug und Computer hatte man hinterfragt, da die Wissenschaftler das Material nicht zuordnen konnten. Und so langsam schien die Luft für Rafael dünn zu werden.
Das schlechte Gewissen fraß Simon beinahe auf. Schließlich hatte er mit seinen kindischen Hackerattacken dieses ganze Dilemma losgetreten. Nun lag es in seiner Verantwortung, diese Bedrohung wieder aus der Welt zu schaffen. Aber wie? Von Siria aus konnte er sich nicht in die Computer der Erde einhacken.
Er würde wohl oder übel zur Erde zurückkehren müssen, um den Fehdehandschuh aufzunehmen, den Carsten Roth hingeworfen hatte. Was nicht mal eine Überwindung darstellte, so friedliebend Simon auch war. Er verspürte den unbändigen Drang, diesem Kerl endlich einmal höchstpersönlich gegenüberzutreten. Er musste wissen, was an diesem Mann so faszinierend war, dass Jana nicht von ihm loskam. Denn dieses Thema hatten sie trotz ausgiebiger Gespräche bisher hartnäckig umschifft. Es stand wie ein unüberwindbares Hindernis zwischen ihnen.
Er sprang auf und tappte auf leisen Sohlen ins Schlafzimmer, um sich zu vergewissern, dass es Jana gut ging.
So wie in jeder Nacht. Seit fast einer Woche.
Und bei dem Bild, das sich ihm bot, erhob sich sein Blutdruck in schwindelerregende Höhen.
Er fand sie zusammengerollt auf der Seite liegend. Sie schien tief und fest zu schlafen. Durch die geöffnete Tür strömte gedämpftes Licht und ließ ihre langen braun gebrannten Beine und ihr knappes rotes Seidenhöschen golden schimmern. Gierig glitten seine Blicke über sie hinweg und verweilten auf ihrem knackigen Hintern. Ihre Pobacken riefen ihm zwei leckere Äpfel in Erinnerung und weckten unwiderruflich das Bedürfnis hineinzubeißen.
Ihr Top war ein Stück nach oben gerutscht und ließ den Blick auf ihre Hüften und eine schmale Taille zu. In diesem Moment schoss eine unglaubliche Erregung durch seinen Körper. In null Komma nichts wurde er hart. Nur die beiden Bärchen, die sich rechts und links an Jana gekuschelt hatten, wobei sie Pollux im Arm hielt und Castor sein Köpfchen auf ihren Oberschenkel gebettet hatte, brachten ihn ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück.
Tja, Castor, dachte er sich, du bist wirklich zu beneiden. Wer würde sich nicht gerne an diese straffen Schenkel schmiegen? Gedankenverloren machte Simon einen Schritt nach hinten und rumpelte gegen den Schrank.
Wie von einem Katapult abgeschossen, schnellte Jana hoch und rief: „Licht!“, was das Zimmer prompt in gedämpfte Helligkeit tauchte.
Die Reflexe der Agentin schien sie bewahrt zu haben, immer in Alarmbereitschaft. Und da er in den letzten Tagen alle gedankengesteuerten Funktionen im Haus auf sprachgesteuert umgestellt hatte, kam sie inzwischen auch ganz gut zurecht. Einzig die Außentüren, die sich partout nicht umprogrammieren ließen, bereiteten ihr Probleme. Denn den Tiefen ihres Gehirns fehlte die nötige Übung, sich stark genug zu konzentrieren, und so lief sie gelegentlich auf eine der Türen auf. Doch außer ein paar Beulen an der Stirn, verbunden mit derben
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