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Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Titel: Sei schlau, stell dich dumm: Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Zehennägel schneiden – all das mache ich lieber unter Ausschluss der Öffentlichkeit – und das will bei mir wirklich was heißen.
    Außerdem bin ich der klassische Heimscheißer. Ihr wisst schon, wenn ich woanders bin, kann ich nicht aufs Klo, nur Pipi machen geht (es soll ja angeblich Leute geben, die dabei den Wasserhahn anmachen, damit man das Pinkelgeräusch nicht hört – Sachen gibt’s). Einmal saß ich bei einem Freund im Badezimmer und hatte weder Deo noch Haarspray noch sonst einen Geruchskiller dabei, und es hat entsetzlich gestunken – wie peinlich! Da habe ich dann erst mal fünf, sechs Streichhölzer abgefackelt, das hat zumindest ein wenig geholfen. Seitdem gehe ich nur noch bei mir aufs Klo für groß. Das ist aber ein typisches Frauenproblem, Männern ist das im wahrsten Sinne scheißegal!
    Geschlossene Anstalt
    Tja, so habe ich also meine Erfahrungen mit Jungs und Männern gesammelt. Das ist ein bisschen wie beim Aschenputtel. Die guten (leider viel zu wenig) ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen – bei mir würden die Tauben garantiert ’ne Magenverstimmung kriegen, so viel könnten sie fressen. Aber ich gebe nicht auf.
    Lesbisch werde ich sicher nicht, denn ich bin keine Schnecken-Checkerin – und schon gar keine Schnecken-Schleckerin, wie eine Journalistin, die mich nicht richtig verstanden hatte, mal in ihren Blog geschrieben hat. Manchmal glaube ich, dass ich doch ein bisschen an meiner Aussprache – also dem Dialekt – arbeiten müsste, um solchen Missverständnissen vorzubeugen.
    Bis heute habe ich noch nie einen Mann von ganzem Herzen geliebt, darauf warte ich immer noch. Aber ich bin sicher, dass ich noch mal das richtige Rezept für den Traummann finde. Da muss ich mich eben weiter durch saure Sahne futtern, aber irgendwo muss sie ja sein, die Rosine. Und die schnappe ich mir dann. Es sollte allerdings eine robuste Rosine sein, also eine, die hart ist im Nehmen.
    Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich glaube, ich könnte mich selber nicht ertragen! Das muss man sich ja mal vorstellen: Viele Leute sehen nur einen kleinen Ausschnitt aus meinem Leben, und das reicht ihnen, um am liebsten schreiend wegzulaufen. Aber ich muss jeden Tag aufs Neue vierundzwanzig Stunden mit mir klarkommen. Das ist wahrhaft keine leichte Aufgabe. Und wenn der Typ dann erst mal meine Mutter kennenlernt – das wird der absolute Härtetest.
    Nur um das noch zu sagen: Einen Brad Pitt oder George Clooney könnte man mir nackt wo auch immer hinschnallen – keine Chance. Die sind mir viel zu glatt. Die sind so der Typ Markus Lanz. Der ist mir auch viel zu hübsch. Bei dem war ich in der Sendung und habe die ganze Zeit gedacht, der sieht aus wie der Junge von der Zwieback-Packung. So gar nicht mein Typ Mann!
    Dann lieber so einer wie Al Bundy oder aber Christian Rach, diesen Restaurant-Retter. Den finde ich ganz toll. Wollte ihn neulich sogar schon vom Fernseher abfotografieren. Ein klasse Mann!
    Noch in diesem Jahr soll ich übrigens meinem Traummann begegnen. Das hat zumindest der Kartenleger gesagt, bei dem ich gewesen bin. Und in der Theorie gefällt er mir schon mal ganz gut: Ein Meter fünfundachtzig groß, dunkles Haar, und er hat irgendetwas mit Schönheit zu tun. Das kann aber nun alles heißen. Vielleicht ist er Designer oder Friseur, vielleicht aber auch Nagelpfleger oder Proktologe. Werde mich wohl überraschen lassen müssen. Auf jeden Fall soll ich ihn im Ausland treffen, sagt der Kartenleger. Einziges Problem: Ich glaube nicht ans Kartenlegen. Aber was soll’s, so ein Tagtraum ist doch auch mal schön.

Kinderfotos

















Ausziehen bitte!
    Zum allerersten Mal stand ich 2006, also mit neunzehn, vor einer professionellen Kamera. Das war für das Männermagazin FHM . Mein erstes Shooting! Mann, war das spannend! Ich saß gerade in der Berufsschule, steckte noch mitten in meiner Ausbildung zur Kosmetikerin, als ich in der FHM blätterte, die eine Mitschülerin mitgebracht hatte. Da sah ich den Aufruf zu einem Casting.
    In einer Kooperation mit einer Schnapsmarke wurden Partygirls gesucht. Diesen Pflaumenschnaps gibt es in jeder Kneipe. Den trinken vor allem Frauen, damit sie locker werden im Gesicht. Aber egal, mir ging’s ja nicht um den Drink, sondern ums Modeln. War mir doch wurscht, für wen oder was.
    Ich habe mir also gleich die Kontaktdaten rausgeschrieben und noch am selben Tag meine Bewerbung abgeschickt. Zwei Tage später, am 3. März, kam der Anruf aus der Redaktion, und in

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