Sei schlau, stell dich dumm: Biographie
präsentiert, dann liegt es ja nahe, bei der Dame mal anzuklopfen und zu fragen, ob sie zu mehr bereit wäre. Da darf man keinem böse sein. Ich habe freundlich, aber bestimmt abgelehnt.
Es klingelt im Höschen
Ich Trottel hatte natürlich gedacht, dass ich jetzt eine echte Model-Karriere starten würde. War natürlich völlig bekloppt von mir, wie so vieles. Aber so ganz verkehrt war das Oben-ohne-Foto in der BILD dann doch nicht. Ich bekam einen Job bei taff , wo ich mich mit meinen Aufnahmen beworben hatte.
Da habe ich als Handyhöschen-Testerin angefangen und bekam später sogar meine eigene Kolumne – Die Pfalz-Prinzessin hieß die. Hundertfünfzig Euro zahlten sie mir für meinen ersten Drehtag. Mein Auftrag war es, ein rosa Unterhöschen vorzuführen. Da stand »Call me« drauf, und es hatte so ein Täschchen fürs Handy – damit ging’s ab in die Kölner Fußgängerzone. Das rosa Teil habe ich heute noch – aber nur in der Schublade. Das Täschchen war für ein Nokia-Gerät gemacht, mein iPhone passt da gar nicht rein …
Die Sache mit dem Klingel-Höschen hatte ich anscheinend gut gemacht, denn nur wenige Tage später flatterte der nächste Auftrag ins Haus. Ich sollte einen Disco-Check machen. Dafür habe ich mir auch gleich Verstärkung geholt. Die von taff fanden zwei Mädels vor der Kamera besser. So habe ich mir die Tanja aus Mamas Café geschnappt. Die mochte ich, auch wegen ihrem frechen Mundwerk. Wir waren ein echt gutes Gespann, so ganz ohne Stutenbissigkeit. Und ich kann heute aus Erfahrung sagen, das ist selten in dieser Branche.
Tanja und ich sind dann also durch die Läden gezogen und haben geschaut, wo was geht: Musik, Getränke, Gäste. Und natürlich der Flirt-Faktor. Da hatten die mit mir echt einen Experten an Land gezogen – denn wenn ich von irgendwas gar keine Ahnung habe, dann davon. Da erklär ich lieber in einem Dia-Vortrag Einsteins Relativitätstheorie!
Tja, bei taff habe ich eine ganze Menge gemacht. Meinen letzten Auftrag erledigte ich am Valentinstag. Da sollte ich mich als Geschenk verpacken, quasi mit Ganzkörperschleife. Mein damaliger Freund durfte mich auspacken (nee, richtig zu sehen gab’s nix!), und dann kriegte er noch einen Stripkurs obendrauf. Irgendwie albern, wenn ich mir das heute so überlege. Damals hat es aber Spaß gemacht und brachte Geld. Alles besser, als sich fremder Frauen Verunreinigungen durch eine Lupe anzugucken oder Hornhaut von den Füßen zu raspeln. Das kostet mich übrigens bis heute echt Überwindung, sogar bei mir selbst.
Ja, auch ich habe Hornhaut. Merke: Pumps tragen und keine Hornhaut haben gibt’s nicht! Wer das behauptet, lügt. Ich kann deshalb auch keine Kartoffeln schälen. Das sieht nämlich genauso aus und erinnert mich immer an diesen grässlichen Hobel und die abgestorbene dicke Fersenhaut. Bäh!
Die »Hooters«
Wer weiß, ob ich heute noch vor der ProSieben-Kamera rumhüpfen würde, wenn da nicht die Geschichte mit der »Hooters«-Bewerbung passiert wäre.
Für die Vox-Sendung Auf und davon – Mein Auslandstagebuch wurden Mädchen gesucht, die Bock auf ein Praktikum bei »Hooters« hatten. »Hooters« ist eine amerikanische Restaurant-Kette, die nicht nur wegen ihrer Mega-Burger, sondern auch – wenn nicht sogar viel mehr! – wegen der vollbusigen Bedienungen bekannt ist. Ja, ja, liegt bei mir ja auf der Hand (oder vor der Hütte), könnte man jetzt denken. Stimmt aber nicht, denn das war im Herbst 2008. Da gab es meinen heutigen Busen noch nicht, selbst das Silikon dafür war noch nicht produziert. Das Busenwunder Katze? Im Gegenteil, das war genau die Zeit, in der ich meine Schlauch-Brüste im Winter auch als Schal hätte tragen können.
Beworben habe ich mich trotzdem und am selben Tag noch einen Rückruf inklusive Einladung zum Casting erhalten. Am 20. Oktober 2008 stand ich also in Bochum vor der Kamera und wäre am liebsten gleich wieder gegangen. Was mussten wir da für beknackte Sachen machen! Ich sage nur »Ententanz«. Ich meine, geht’s noch? Keine Ahnung, wieso, aber ich habe mich dann doch eine Runde zum Deppen gemacht und lustig mit dem Arsch gewackelt.
Nach dem dämlichen Tanz erzählte ich also vor der Kamera von meinem USA -Traum, dass ich unbedingt zu »Hooters« nach Los Angeles möchte. Und wenn ich denn schon mal da wäre, könnte ich mich auch gleich beim Playboy persönlich vorstellen. Schließlich hatte ich diesen Centerfold-Traum, also das Mädchen zum Ausklappen, seitdem ich dreizehn
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