Sei schlau, stell dich dumm: Biographie
meiner Jungs. Obwohl die mich auch schon mal schwer haben hängen lassen!
Gefangen im Auto
Das ist noch gar nicht lange her. Wir hatten einen Dreh in Marbella. Sven, mein Redakteur, meinte, dass sie mal eben ganz kurz was erledigen müssten, und schwupps, waren sie weg, die Herren vom Fernsehen. Ich saß im Auto, eingeschlossen, und kam nicht raus. Angeblich ist das ja gar nicht möglich, irgendwie soll man die Tür von innen immer öffnen können. Angeblich! Entweder ist das eine glatte Lüge – oder ich bin wirklich zu blond gefärbt, um den richtigen Knopf zu finden.
Auf jeden Fall turnte ich von hinten nach vorne und wieder zurück, zog an allen möglichen Hebeln und Knöpfen, aber nichts passierte. Obwohl, das ist gelogen! Es passierte eine ganze Menge: Ich fing nämlich an zu heulen und zwar nicht zu knapp! Ich winkte jedem Menschen zu, der am Auto vorbeiging. Die meisten, das war ihnen deutlich anzusehen, dachten wohl: Aah, die Katzenberger, ich wusste doch schon immer, dass die einen an der Waffel hat! Und ich? Ich drehte langsam, aber sicher durch. Es war heiß, es war stickig, ich war allein, keine Hilfe in Sicht.
Und dann lief im Radio (es war eines dieser Modelle, die auch ohne Zündschlüssel funktionieren) »Time to say goodbye«. Na prima, wie passend! Die Katzenberger verendet in einem blöden Auto, während die Herren vom Fernsehen wahrscheinlich irgendwo gerade einen Milchkaffee schlabbern. Mensch, wieso ruft die blöde Kuh (also ich) denn nicht einfach mit ihrem Handy bei Sven an, schreit ihn eine Runde richtig zusammen – und er macht sich zackig auf die Socken? Ruckzuck wäre das Problem gelöst.
Ja, tolle Idee. Die hatte ich auch. Ich wusste auch schon, was ich ihm alles an der Kopf geballert hätte. Aber mein Handy war leer! Alle, die auch mit Prepaid telefonieren, werden das nachvollziehen können. Die Prepaid-Karte ist doch immer genau dann leer, wenn man das verdammte Telefon wirklich mal dringend braucht. Ich komme normalerweise mit vierzig Euro im Monat über die Runden. Durch den Spanien-Aufenthalt hatte ich aber mehr gebraucht (Roaming lässt grüßen) und konnte meine Karte nirgends aufladen. Ich Depp, ich!
Sollte ich diese dramatische Gefangenschaft im Auto überleben, würde ich Sven das Handy zum Dank wenigstens an den Kopf deppern, damit es zu irgendetwas nütze wäre. Zwei Jungs haben sich dann meiner erbarmt. Nachdem ich wie eine Blöde an die Scheiben geklopft hatte, blieben sie stehen und begafften mich erst mal wie einen Affen im Zoo. Bestimmte Ähnlichkeiten waren in dem Moment nicht von der Hand zu weisen. Per Zeichensprache (da bin ich durch meinen Bruder Gott sei Dank ganz gut drin) habe ich sie dann gebeten, den Sven anzurufen und ihnen die Nummer auf dem Display meines Handys gezeigt.
Schon toll, dass man als erwachsene Frau zwei vierzehnjährige Bengel bitten muss, irgendwo anzurufen, weil man selbst keinen Cent Guthaben mehr hat. Hat dann auch geklappt. Zwei Tage habe ich danach mit Sven kein Wort gesprochen. Ich weiß nicht, ob er das als Strafe empfunden hat.
Der Führerschein
Wenn ich mit meinem TV -Team unterwegs bin, fahre ich nie selbst Auto. Obwohl ich könnte! Jawohl, ich habe den Führerschein gemacht. Nicht nur einmal – dreimal! Bei der ersten praktischen Prüfung habe ich leider ein Stopp-Schild überfahren. Beim zweiten Versuch habe ich einen Zebrastreifen glatt übersehen. Aber beim dritten Anlauf war dann alles gut. Ich kann aber nur Automatik, und einparken ist bis heute nicht gerade mein Stärke. Ich hatte aber noch nie einen Unfall. Das kann man irgendwie auch erwarten – nach sechsundfünfzig Fahrstunden.
Ich glaube, mein Führerschein war teurer als mein Doppel-D-Busen. Stolz bin ich auf beides.
Ich brauche kein dickes Auto, um zu zeigen: Ich hab’s geschafft! Abgesehen davon könnte ich mit so einem Monsterschlitten erst recht nicht richtig einparken. Diese fetten Limousinen finde ich absolut peinlich, wenn ich damit nicht gerade am Roten Teppich vorgefahren werde. Neulich wollte mich so ein Spinner in Los Angeles mit einer gemieteten Stretch-Limo beeindrucken – würg, das braucht echt kein Mensch.
Ich fahre mit einem alten Citroen durch die Gegend. Wenn er denn fährt. Seine neueste Macke ist, dass er während der Fahrt ausgeht. Einfach so. Eine Freundin, die öfter mit mir fährt, kriegt jedes Mal fast einen Herzkasper auf dem Beifahrersitz, wenn mein Auto mitten auf der Straße ausrollt. Sie weigert sich deshalb neuerdings, mit
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