Sei schlau, stell dich dumm: Biographie
stellt alles wieder an seinen alten Platz. Das ist echt Slapstick. Das spare ich mir lieber gleich – sowohl das Geld als auch die Nerven.
Ich trinke auch keinen Champagner. Das Zeug mag ich überhaupt nicht. Ist doch irgendwie komisch: Erst träumst du jahrelang von all diesen Dingen, die du immer nur im Fernsehen bei den Schönen und Reichen siehst. Prickelnder Champagner (Leute mit Stil sagen niemals Schampus, hat mir mal jemand erzählt), Kaviar-Kügelchen (ich glaube, wenn die einfach Fischeier heißen würden, wollte sie niemand essen), große Hummer, kleine Wachteleier, glibberige Austern (Würgereflex inklusive), Gänsestopfleber (am liebsten würde ich den Leuten, die diese armen Viecher brutal mästen, mal das Maul stopfen!) – das ist schon irre, was bei manchen Veranstaltungen auf den riesigen Buffets aufgefahren wird.
Dann stehst du erst mal da wie ein Kind im Spielzeugladen oder als Kundin mit der Kreditkarte ohne Grenzen im Schuhsalon, staunst und denkst: Wow, das will ich haben, davon habe ich so viel gehört, so lange davon geträumt, und jetzt ist die Chance da. Aber die Wahrheit ist: Keine Ahnung, warum dieses ganze Millionärsfutter so gehypt wird. Wenn die Buffet-Schnorrer einmal in ihrem Leben eine echte grobe Pfälzer Leberwurst probiert hätten, würden die nie wieder was anderes wollen. Und Champagner schmeckt auch nicht besser als Sekt. Und einen dicken Kopf macht beides. Basta!
Mein Verhältnis zum Geld zeigt auch, dass ich mich bis heute an den schlimmsten Fehlkauf meines Lebens erinnere. Da war ich elf Jahre alt! Es gibt ja wenige Sachen, für die ich mich schäme (abgesehen von einigen Auftritten meiner Mutter), aber meine Spice-Girl-Schuhe gehören eindeutig dazu. Ich meine, hat die Menschheit jemals wieder so hässliche Dinger an den Füßen gesehen? Ich muss den totalen Sockenschuss gehabt haben, als ich mir die Treter zugelegt habe. Aber ich war zum Glück nicht allein mit meinem schlechten Geschmack. Und ich fand die Gerri Halliwell ja so toll. Bis sie dann blond und hager wurde, da konnte ich sie nicht mehr leiden.
Ich war übrigens auch ein ganz großer Paddy-Fan, das war der Hübsche von der Kelly-Family. Mann, fand ich den toll! Aber der Geschmack ändert sich ja bekanntlich mit der Zeit – und zum Glück. Die Einzige, der ich als Fan bis heute treu geblieben bin, ist Marilyn Monroe. Wow, was für eine Frau! Und die lag auch nie daneben. Außer vielleicht mit ihrem Parfum. Chanel No 5 ist nicht so mein Ding, ich mag lieber Miss Dior. Aber egal, was die Monroe anhatte (oder auch nicht), sie sah einfach immer super aus. Daran muss ich wohl noch ein bisschen arbeiten.
Ich lese auch gern Geschichten über Marilyn Monroe, obwohl lesen nicht eben meine große Leidenschaft ist. Von Goethe und Schiller habe ich keine Ahnung. Und ich schäme mich auch nicht dafür, das zuzugeben. Nicht, dass ich darauf stolz wäre, aber da ist wohl irgendwas in meiner Schulzeit nicht ganz richtig gelaufen. Und mir schwirrt so viel im Kopf herum, da ist der Schädel natürlich irgendwann voll, und ich muss in einer Ecke wieder ausmisten und ein bisschen Platz schaffen. Man kann ja auch nicht alles wissen. Und schließlich weiß ich, was eine Wasser-in-Öl-Emulsion oder auch umgekehrt ist und was das Beste für welchen Hauttyp ist. Ist doch auch was.
Ich habe zwar mehr DVD s als Bücher zu Hause, aber Traumdeutungs-Bücher lese ich ganz gern. Und das neue Buch von Sonya Kraus habe ich mir auch geholt, die finde ich lustig. Eine Bekannte von mir hat sich mal gewundert, dass ich meine Bücher in einer Schublade (ja, tatsächlich, eine einzige reicht!) aufbewahre, wo ich doch so viele Regale habe. Und eigentlich heißt es doch auch BÜCHER -Regal. Aber da habe ich doch gar keinen Platz mehr vor lauter Schuhen, Handtaschen und meinem ganzen Make-up-Kram.
Man muss eben Prioritäten setzen. Und ich darf mich geistig einfach nicht zu sehr anstrengen. Ich sage immer, ich habe einen Hirnknoten. Wenn ich anfangen muss, zu viel nachzudenken, dann platzt mir der Schädel. Und das wollen wir ja nicht. Also schön schonen, nicht überfordern!
Freunde haben mir allerdings empfohlen, doch eine Brille zu tragen, wegen des intellektuellen Touchs. Ich bin nämlich blind wie eine Kirchenmaus – ach nee, die ist ja arm (wie ich bis vor Kurzem). Also blind wie ein Maulwurf. Habe minus 1,25 Dioptrien auf jeder Seite. Aber wenn man so eitel ist wie ich … Ich trage meine Brille die meiste Zeit nur spazieren, nicht
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