Seidene Küsse
irgendetwas fest. Es war mir egal, dass ich dabei Geschäftspapier zerknitterte.
Er steckte den Daumen weiter hinein, und ich hielt es fast nicht mehr aus. Das ganze Büro roch nach Sex und nach meinen Säften. Nur seine Zunge war zu hören und der Regen, deretwas nachgelassen hatte. Sein Haar, das meine Schenkel berührte, reizte meine Nerven zusätzlich, und dann kam es. Ich fühlte, wie alles um mich herum weiter wegrückte und kleine bunte Punkte vor meinen Augen tanzten. Bilder an der Wand blitzten verschwommen vor meinen Augen auf. Still sitzen war unmöglich. Mit meinen Schuhen trommelte ich auf seinen Rücken, meine Hände verkrallten sich im Papier, und mein Kopf flog immer wieder nach hinten, wenn er mich an einer besonders schönen Stelle erwischt hatte. Dann zog er den Daumen heraus und stieß mit seiner spitzen Zunge in meine Feuchtigkeit. Packte meinen Po und hob ihn wie einen Kelch an seinen Mund. Immer wieder stieß er in mich, dann leckte er in einem immer schneller werdenden Stakkato, bis ich ihm meine Lust entgegenschrie.
Als sein Kopf auftauchte, sah ich meinen Saft an seinen Lippen glänzen, den er voll Hingabe ableckte.
»Fühlst du dich gut?«, fragte er. Dabei glänzten seine Augen, immer noch vor Lust.
»Darauf kannst du wetten. – Mm, weißt du, was ich jetzt gern hätte?«
»Verrate es mir.« Dabei strich er mit dem Daumen über meinen Mund. Ich schmeckte meinen eigenen Saft auf den Lippen.
»Ich möchte dich ausziehen und dich mit meinen Lippen«, dabei leckte ich kurz über seinen Daumen, »in meinem Mund spüren.«
»Du Sau.« Seine Stimme klang rau. »Ja, nicht wahr?«
Ich stand auf und zog seinen Kopf zu mir herunter. Dann küsste ich ihn, und sofort waren wir ineinander verkeilt. Er knetete meinen Hintern, und ich öffnete einen Knopf nach dem anderen. Irgendwie schafften wir es gemeinsam, sein Hemd vom Körper zu streifen, ohne von unseren Mündern abzulassen.
Wie selbständig machten sich meine Hände über seinen Reißverschluss und den Gürtel her.
Überraschung.
Auch er hatte keine Unterhose an. Sein Schwanz sprang mich förmlich an. »Oh!« Ich murmelte in seinen Mund. Immer wilder küssten wir uns, mir wurde bereits wieder ganz heiß. Es ging doch nichts über einen Mann, der es verstand zu küssen. Und hier hatte ich so ein Prachtexemplar. Keine Zunge, die einem wie ein Prügel in den Mund gesteckt wurde und an der man nicht vorbeikam. Nein, wendig und mit dem Gefühl für die jeweilige Situation.
Ein Gullydeckel knallte.
Plötzlich schlug die Glocke an.
Wir fuhren erschrocken auseinander, wie ertappte Kinder.
Sebastian rief ganz laut: »Einen Moment! Sofort!«
Währenddessen zog er in Eile sein Hemd an, ich half ihm dabei. Er stopfte es in seine Hose und murmelte: »Mach schnell das Fenster auf, sonst riecht er es. Ich werde mit ihm in die Küche gehen und die Tür hinter uns schließen. Wenn die Tür zu ist, dann kannst du dich schnell rausschleichen.« Ich schlüpfte in meinen Mantel.
»Sebastian, komm mal her.«
Immer wenn ich ihn ansah, lief gerade eine andere Gefühlsregung ab. Als es geklingelt hatte, hatte er ertappt ausgesehen. Danach ging es von Hektik in ein »Schade« über.
»Was?« Irritiert sah er mich an.
»Deine Haare.«
»Ach so.«
Er strich sie mit den Händen glatt. »Mist. Du hast meine Nummer. Ruf mich auf alle Fälle an. Ich brauche noch mehr von dir.« Enttäuscht meinte er: »Ich hatte doch so schöne Fantasien.«
Ich schob ihn zur Tür.
Als ich wie geheißen rausgeschlichen war, lachte ich schallend. Es war einfach zu komisch gewesen. Im Aufzug schüttelte ich meine Haare, trug etwas Lippenstift auf und sah aus wie eine ganz normale Frau, die wegen des Wetters im Regenmantel unterwegs war. Nichts verriet, was ich gerade getrieben hatte. Was er wohl mit seinem Ständer machen würde? Er war nicht kleiner geworden, als wir so rüde unterbrochen worden waren.
Warum sollte ich also lange suchen? Ich rief Sebastian an. Gesagt, getan. Er hatte sich ursprünglich mit Freunden im Biergarten verabredet, würde aber absagen.
Das ist ein Münchener Phänomen: Ein Sonnenstrahl, und alles ist im Freien unterwegs. Wie Tiere, die nach einem langen Winterschlaf an die Sonne nach draußen drängen.
Er wohnte in einem dieser wunderbaren alten Häuser im Gärtnerplatz-Viertel. Das Treppenhaus strömte den Geruch eines gelebten, betagten Hauses aus. Holzdielen knarrten unter meinen Schritten. Gut, dass ich eine so gute Kondition habe, dachte
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