Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel
Toshi?“, fragte sie ebenso leise und suchte seine Augen.
Er hob die Hand und berührte ihr Gesicht. „Weil ich diesen Anblick vermisst habe“, sagte er und hob auch die andere Hand. Sie streichelte ihre Wangen, berührten den nackten Hals und umfasste ihre Brüste durch den Stoff hindurch. Isabelle schauderte und schloss die Augen.
„Nein, sieh mich an“, forderte er sie auf. „Ich will, dass du nichts davon verpasst. Und ich will auch, dass sie nichts davon verpassen.“
Isabelle hob erstaunt den Kopf und bemerkte Toshis Blick, der sie zu dem Gebäude gegenüber wies. Es musste sich um einen Bürokomplex handeln. Ein Eckbüro bestand fast nur aus Glasfronten und war als einziges in dem Haus beleuchtet. Es war eine helle Lampe, die zwei Figuren zu Schattenumrissen machte, die an den Fenstern standen. Sie bewegten sich nur leicht und sahen eindeutig zu ihnen herüber.
Isabelle gab einen abwehrenden Laut von sich und wollte vor Toshi zurückweichen, aber der fasste ihre Handgelenke und hielt sie zurück. „Nein“, sagte er nur und stellte sie vor sich, mit dem Gesicht zum Fenster. „Sieh hin. Ich will, dass du ihren Blick spürst.“
„Nicht ... das ist mir peinlich!“
„In der Bahn waren sehr viel mehr Menschen, und trotzdem hat es dir nichts ausgemacht. Im Gegenteil, du wurdest so heiß, dass ich dich mühelos zum Orgasmus bringen konnte“, sagte er scharf, und Isabelle biss die Zähne zusammen. „Ich war damit nie einverstanden gewesen!“, presste sie hervor.
Ein Licht flammte hinter ihnen auf. Eine Stehlampe, sehr hell und genau auf ihren Körper ausgerichtet. „Dann musst du auch in diesem Fall nicht einverstanden sein“, sagte Toshi und zog Isabelle das T-Shirt aus der Hose.
„Was soll das werden?!“, knurrte sie und versuchte, sich zu wehren. Toshi zog sie mit einem Ruck an sich und schlang seine Arme um ihren Oberkörper. Sie konnte sich kaum noch rühren. An ihrem Po spürte sie jedoch deutlich eine harte Erektion. Kyo hatte vielleicht recht – vielleicht ließ sie den Yakuza doch nicht so kalt, wie er es gerne wollte.
„Anscheinend muss ich diesmal etwas deutlichere Mittel sprechen lassen.“ Mit einer schnellen Bewegung hatte er ihre Arme gehoben und das T-Shirt ausgezogen. Isabelle entwand ihm ihre Hände und kreuzte sie vor der Brust, die nur noch durch einen halb durchsichtigen BH verdeckt war. „Der auch noch“, verlangte er.
„Ich will nicht, dass sie uns zusehen!“, bestimmte Isabelle, aber Toshi schien das nicht zu interessieren. Wieder zog er ihr mühelos die Arme auseinander. Die Kraft, die in seiner Bewegung lag, veranlasste Isabelle, ihm, zumindest körperlich, nachzugeben. Sie hatte ihm an Kraft nichts entgegenzusetzen, so sehr sie dieses Wissen auch ärgerte.
Toshi zog ihr auch den BH aus und hob ihr Haar an. „Isabelle“, sagte er mit rauer Stimme, und ihr Klang jagte einen Schauer über ihren gesamten Körper. Toshi folgte ihm mit seinen Lippen, den Nacken hinab, über die Kuhle ihres Rückgrats entlang. „Mir scheint, du bist heute ein wenig rebellisch“, sagte er und trat einen Schritt zurück. „Ich möchte daher eventuellen Angriffen deinerseits vorbeugen.“
Etwas raschelte und kurz darauf spürte Isabelle wieder Toshis Atem an ihrem Ohr. „Du hast die Seidenfesseln nicht für Kyo verwandt? Soll ich geschmeichelt sein?“
„Sei lieber still“, murmelte Isabelle schwach. Ihre Stimme verriet sie; allein der Gedanke an die schmalen, weichen Seile in Toshis großen Händen ließ weiteren Widerstand dahinschmelzen. Himmel, sie wollte, dass er sie fesselte!
Toshis Antwort war ein raues Lachen und er bog ihr die Arme nach hinten. Er hielt sie gerade, und Isabelle fühlte, wie er eines der kleineren Seile mehrmals in entgegengesetzte Richtungen um ihre Handgelenke schlang und sie dann in der Mitte noch einmal umeinander wand, um sie dann zu verknoten. Sie bewegte versuchsweise die Handgelenke. Das Seil saß locker genug, dass es sie nicht einschnürte, aber daraus befreien konnte sie nur noch Toshi. Der Gedanke erregte sie. Als ihr Blick auf die Zuschauer fiel, die noch immer zu ihnen sahen, wurde sie jedoch rot. Sie konnte auf die Entfernung nicht ausmachen, ob es sich dabei um Männer oder Frauen handelte, aber das machte keinen Unterschied. Dort waren Menschen, die genau wussten und sahen, was Toshi mit Isabelle tat. Sie sahen ihre nackten Brüste, die durch die Haltung, die Isabelle dank der Fesselung automatisch einnahm, noch weiter
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