Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel
Lächeln bestätigte Isabelle darin, dass er ihre Handlung begrüßte. Sie wollte mehr, und er gab ihr mehr. Seine Hände verharrten auf ihren Hüften, um sie ruhig zu halten, und er stieß seine Zunge in sie. Isabelle schob ihr Becken vor und stöhnte wohlig.
„Mehr Toshi, mehr!“, bettelte sie und spürte seine weiche Zunge ihre Klitoris reiben.
Diesmal tat er ihr den Gefallen und reizte sie stark genug, um sie endlich die Schwelle überschreiten zu lassen. Ihr Unterleib zuckte gegen seinen Mund und sie schrie auf. Isabelles Knie wurden weich und sie konnte nichts dagegen tun. Toshis Arm legte sich um ihre Taille, damit sie nicht fiel. Er richtete sich auf, hielt sie dicht an sich gedrückt und küsste ihren Nacken. Isabelle lehnte einfach an ihm und versuchte, wieder zur Ruhe zu kommen.
„Wieder kein ‚Nein‘“, flüsterte er und öffnete mit einem einzigen Handgriff die Verschnürung um ihre Brüste. Das Seil fiel zu Boden. „Wieder kein Versagen. Was soll ich nur mit dir tun, Isabelle?“
„Ich werde jede deiner verdammten Aufgaben lösen“, murmelte sie, das Gesicht in seiner Schulter vergraben. Der Duft seiner Haut und seines Aftershaves waren betörend und männlich zugleich. Unter ihrem Kinn brüllte der Drache. Die Situation war absurd: Sie lehnte an diesem Yakuza und genoss das Nachglühen ihres Orgasmus, den er ihr verschafft hatte. Und in diesem Augenblick wollte sie nirgendwo anders sein.
„Jede deiner Aufgaben, und dann wirst du Shin und mich gehen lassen.“
Toshis Antwort war nur ein sanftes Streicheln durch ihr Haar.
K APITEL 13
Tanosuke fuhr sich mit einem Handtuch über das Gesicht. Die Hitze in der Großstadt war bereits unerträglich gewesen; hier auf dem Land war sie die reinste Hölle. Die Bedienung brachte ihm einen weiteren Eistee und ließ ihn dann allein auf der Veranda. Er war froh darüber. Erst am Tag zuvor hatte er einige Leute des Yamanote-Clans abhängen müssen. Es waren nicht ihre schlimmsten Bluthunde gewesen, und Tanosuke betete im Stillen darum, dass es so blieb. Soviel wusste er: Wenn Toshinaka herausfand, dass er die Lérand-Akten kopiert hatte, würde er sofort die beiden schießwütigen Zwillinge auf dem Hals haben. Verfluchte Gaijin! Was taten die überhaupt hier?
Er leerte das Eisteeglas fast zur Hälfte und starrte auf den Bildschirm seines Laptops. Die Daten zu kopieren war einfach gewesen, sie zu entschlüsseln allerdings schwieriger. Ihre Sicherung bestand aus einer Kombination aus Codes und Passwörtern, die er bisher nicht hatte knacken können. Zu allem Überfluss saß Yusuri ihm im Nacken. Sie hatte ihn für diese Informationen bezahlt, und im Gegensatz zum Yamanote-Clan würde sie nicht zögern, die Ware, die sie wollte, aus ihm herauszupressen. Auf eine sehr schmerzhafte Weise.
Er tippte einige Zahlenreihen in den Computer ein, aber der gab nur ein schrilles Piepsen von sich. Tanosuke vergrub das Gesicht in den Händen und verfluchte Toshinaka. Es würde eine Ewigkeit dauern, bis er das entschlüsselt hatte. Und Ewigkeit war etwas, das er sicher nicht besaß. Wie besessen machte Tanosuke weiter. Er musste dahinter kommen, was es mit dieser Ausländerin auf sich hatte. Er musste einfach!
Die vorangegangenen Tage wiederholten sich. Isabelle erhielt keinerlei Nachricht von Toshi. Nach der Nacht am Fenster war er gegangen, und seither hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
Isabelle fesselte Kyo kaum noch. Es gab viele Techniken, die sie noch nicht beherrschte, aber sie war auf der Suche nach etwas anderem. Es gefiel ihr, Kyo zu fesseln, aber Toshis Hände auf ihrem Körper, die ihn gefühlvoll streichelten, die prüften, ob das Seil zu fest saß oder zu locker, die Knoten hineinknüpften – das hatte ihr vor wenigen Nächten nie zuvor gekannte Ekstase beschert. Jetzt stand sie oft vor dem Spiegel und übte selbst mit den Seilen. Aber die Ekstase blieb aus.
Als Kyo eines Nachmittags zu ihr kam, bat sie ihn zu sich aufs Sofa. „Fummeln und Knutschen – einverstanden“, grinste er und ließ sich neben Isabelle auf die Polster fallen. Die lächelte und schüttelte den Kopf. „Du kennst dich mit Shibari aus, oder? Kennst du einen Mann namens Kamo?“
„Meister Kamo?“ Auf Kyos Gesicht erschien ein Stirnrunzeln. „Was willst du bei ihm? Neue Lektionen?“
Isabelle fuhr sich ein wenig verlegen durch die Haare. „Nein, ich sollte erst einmal die perfekt beherrschen, die ich schon kenne. Ich möchte nur ...“ Sie zögerte und biss sich auf
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