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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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schnell wieder. „Es wird sich für Sie lohnen“, sagte er und schob eine schmale Akte über den Tisch zu ihr.
    Yusuri griff mit unbewegter Miene danach und schlug sie auf. Ein Foto der rothaarigen Gaijin war darin. Es war mit einer Büroklammer an einigen Blättern Papier befestigt. Yusuri schob es nachlässig zur Seite und begutachtete die Daten. Anfangs konnte sie nicht sehen, wie diese Geburtsdaten und Namen für sie interessant sein sollten, aber dann verstand sie, was sie da in den Händen hielt. „Du bist sicher, dass das keine Fälschung ist?“
    Tanosuke lächelte eifrig und nickte. „Kein Zweifel, die Daten sind echt.“
    Yusuri spürte den Geschmack des Sieges auf der Zunge. Das war es. Das war das letzte Druckmittel, das sie gegen Toshi benötigt hatte! Yusuri lächelte und schloss die Akte.
    Die Nacht war bedeutend kühler als der Tag. Die warme Luft, die von den heißen Onsen aufstieg, vermischte sich mit der zunehmenden Kühle und kroch als Dampfschwaden durch die Nacht davon. Isabelle blieb stehen und sah ihnen nach. Sie wollte ihren letzten Abend in Nikkō genießen. Die Aussicht, dieses idyllische Plätzchen in den Bergen jemals wiederzusehen, war gering. Bevor es zurück in den Moloch Tokio ging, wollte sie noch einmal seine Ruhe und die Harmonie, die hier herrschte, in sich aufnehmen.
    Von den Wasserbecken her hörte Isabelle leises Plätschern. War jemand dort? Sie sah kein Licht, aber man konnte sich auch im Dunkeln das Vergnügen eines heißen Bads gönnen. Sie hätte einfach durch den Bambus hindurchspähen können, aber Isabelle verbot es sich selbst. War es schon soweit, dass sie Leuten hinterherspionierte? Und was, wenn es Toshi war? Der Gedanke ließ sie stutzen. Vielleicht war Ayumi zurückgekehrt und hatte beschlossen, mit dem Yakuza die heißen Quellen zu besuchen?
    Isabelle spürte einen bitteren Geschmack ihre Kehle hinaufdrängen. Die Vorstellung gefiel ihr weniger, als sie zugeben mochte, und versetzte ihr einen Stich. Isabelle spürte, wie der Wind ihr die langen, offenen Haarsträhnen ins Gesicht blies, und sie schob sie seufzend hinter das Ohr. Wenn Toshi und sie sich unter anderen Umständen kennengelernt hätten – wer wusste, wie es ausgegangen wäre. Aber so, wie die Dinge standen, gab es keine Zukunft für sie. Es war hoffnungslos. Das Plätschern wurde zu einem Rascheln neben ihr und Isabelle trat einen Schritt zurück. Ein Mann trat zwischen dem Bambus hervor. Er war nackt. Im Halbdunkel konnte Isabelle ihn nicht richtig erkennen, aber als er ihr die Hand reichte, sah sie auf seinem Oberarm den Teil einer Tätowierung. Eine dunkle Drachenklaue. Toshi!
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu und umfasste seine Hand. Er schien sich nicht mit einer langen Begrüßung aufhalten zu wollen. Stattdessen zog er sie an sich, und Isabelle rang nach Atem, als sie seinen nackten Körper an sich fühlte. Durch den dünnen Yukata konnte sie die Hitze nur allzu deutlich spüren, die von ihm ausging.
    „Wird das wieder eine deiner Prüfungen?“, versuchte sie den Rest ihrer Fassung zu bewahren. Im Halbdunkel des nächtlichen Gartens sah sie ein bei ihm bisher seltenes, ehrliches Lächeln aufblitzen. Wortlos führte er sie durch den Bambus. Dunkelheit umfing sie, nur unterbrochen vom Licht des Mondes. Dass sie kaum etwas sah, schuf eine geschützte Atmosphäre und sorgte dafür, dass Isabelle ihren inneren Schutzwall gegen Toshi fallen ließ. Er war so nah, und sie wollte ihn endlich spüren. Keine Spiele mehr. Ihre Hand in seiner, folgte sie ihm. Hörte er ihr Herz schlagen? Oder bemerkte er ihren schneller gehenden Atem? Isabelle konnte ihr eigenes Verlangen nicht mehr zügeln. Dies war kein Machtspiel mehr, es war reine Begierde. Toshi blieb stehen. Vor ihnen stieg der typische Dampf eines heißen Beckens auf. Es war eines derjenigen, die Isabelle bei ihrem letzten Besuch nicht gesehen hatte. Es war vom Eingang des Badebereichs aus kaum zu sehen. Große, abgeflachte Steine waren am Rand eingelassen und luden ein, darauf Platz zu nehmen. Ein paar schmale Stufen führten in das natürliche Becken, das von einem verwinkelten System aus schmalen, hölzernen Kanälen gespeist wurde.
    Es bot Platz für weitere Personen, aber jetzt gab es nur Toshi und sie. Isabelle setzte sich an den Rand, während Toshi hineinstieg. Er kam näher und seine dunklen Augen funkelten in dem schwachen Mondlicht. Er bückte sich und hob Isabelles Bein an. Atemlos sah sie zu, wie er einen Kuss auf den Spann

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