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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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nassen Körper. Sie bebte, nicht wegen der Kälte, sondern vor Wut.
    „Wie konntest du das tun, du Mistkerl?“, schrie sie und kam bis auf einen Schritt an ihn heran. Wäre der Schreibtisch nicht zwischen ihnen gewesen, hätte sie ihm mit den Fingernägeln das Gesicht zerkratzt. „Du wusstest, ich würde ihn für dich halten! Es war nie die Rede davon, dass du auch mit meinen Gefühlen spielen darfst!“
    Toshis Miene war vollkommen unbewegt und kalt. Er stand auf und umrundete den Schreibtisch. Isabelles wütender, funkelnder Blick folgte ihm, aber sie bewegte sich nicht.
    Toshi lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. Sie funkelte ihn noch immer an. Wut und Enttäuschung rangen in ihr. Aber Isabelle fürchtete insgeheim, dass die Enttäuschung überwog. Sie war verletzt wie noch nie in ihrem Leben.
    „Ich habe niemals von Gefühlen gesprochen“, sagte er, und sie hasste ihn für den kühlen Klang seiner Stimme. „Du warst diejenige, die sich verliebt hat. Nicht ich.“
    Isabelle spürte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. Diese wenigen Worte fühlten sich wie ein kleiner Tod an. Stumm drehte sie sich um und ging. Sie ertrug seinen Anblick nicht mehr. Entweder hätte sie sich schreiend auf ihn stürzen oder weinend zusammenbrechen müssen. Und diese letzte Demütigung hätte sie ihm nicht auch noch gegönnt. Wenigstens ihre Tränen gehörten noch ihr.
    Toshi fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und verfluchte sich für jedes Wort der Lüge, das er ihr gesagt hatte. Sie war so schön gewesen wie niemals zuvor, als sie vor ihm gestanden hatte.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein körperlicher Schlag. Zum Glück hatte er schon vor Jahren gelernt, seine Gefühle zu verbergen, sodass sie ihm nichts angemerkt hatte. Er hatte sie getroffen. Es hätte ihn freuen sollen; das war es gewesen, was er hatte erreichen wollen. Warum fühlte er sich dann nicht als Sieger?
    Toshi stöhnte unterdrückt und ließ sich in seinen Sessel fallen. Sein Blick streifte dabei das Telefon, und er verkrampfte sich unwillkürlich. Yusuri hatte ihn vor drei Stunden angerufen; jedes einzelne ihrer Worte und ihres Gesprächs hatte sich in sein Hirn eingebrannt.
    Yusuris Stimme war schmeichelnd gewesen und verführerisch. Es hatte jedoch nichts am Inhalt ihrer Botschaft geändert. „Genießt du dein neues Spielzeug?“, schnurrte Yusuri. „Sie muss köstlich sein. Die vollen Brüste, die roten Lippen und diese unendlich langen Beine ...“
    „Was willst du, Yusuri?“, unterbrach er sie harsch.
    Sie lachte und nannte ihn einen Narren. „Dachtest du, ich würde es niemals herausfinden?“
    „Was herausfinden?“, knurrte er, um Zeit zu gewinnen. Sie konnte es nicht wissen, oder etwa doch? Ein kalter Schauer kroch ihm über den Rücken. Tanosuke! Danach hatte Tanosuke gesucht, und für sie hatte er gearbeitet. Im Stillen verfluchte er diese Ratte.
    „Isabelle Lérand ist ein bezaubernder Name. Und ihm fehlt so jeglicher Zusammenhang zu Shin Sagawa. Was würde es auch für Möglichkeiten eröffnen, wenn die übrigen Clanchefs der Yakuza herausfinden würden, dass sich die Halbschwester des Yamanote-Clans in deinen Händen befindet?“
    Der kalte Schauer wurde zu einem eisigen Bad. Und noch immer bohrte Yusuris giftig-süße Stimme sich in sein Ohr. „Ich weiß, was du mit ihr vorhast. Und auch, was du mit all dem Geld willst. Sie ist dein Druckmittel gegen Shin, nicht wahr? Der Vorsitz des Yamanote-Clans, das ist es, was du willst.“
    Toshi atmete unhörbar ein. Yusuri hatte herausgefunden, wer Isabelle war – und die Tatsache, dass Toshi sie zu sich geholt hatte, vollkommen falsch interpretiert. Das brachte Isabelle nicht aus der Gefahrenzone, aber es verschaffte ihm etwas Zeit.
    „Was willst du also, dass ich tue, Yusuri? Soll ich Shin und mir eine Kugel in den Kopf jagen und dir die gesamte japanische Unterwelt überlassen?“
    „Oh, mein liebster Drache, mein Tetsu ... so einfach mache ich es dir nicht. Ich wollte nur, dass du weißt, was ich herausgefunden habe. Den Wert dieser Information werde ich noch früh genug festlegen.“ Er hörte ihr Lächeln regelrecht. „Man sieht, wie sehr du dich bereits in ihr verloren hast. Und sie hat sich ebenso dumm in dich verliebt, wie andere Frauen es bereits vor ihr getan haben. Ich möchte dir gerne zurückzahlen, was du damals mit mir getan hast. Vielleicht beginne ich einfach damit, indem ich dem wehtue, das dir etwas bedeutet. Vielleicht aber auch nicht. Das wirst du nicht

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