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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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beugen.«
    »So, wie Sie das sagen, klingt das ja, als stecke er jetzt in einer unfreiwilligen Position. Ein Sklave oder so was!«
    Shane warf Dani einen langen Seitenblick zu.
    »Wie sollte man es sonst sehen?« fragte er.
    »Als Partnerschaft.«
    Shane machte ein Geräusch, das alles bedeuten konnte.
    »Hab nicht gehört, daß sich einer von beiden beklagen würde«, fügte Dani hinzu. »Sie vielleicht?«
    Er sparte sich eine Antwort. Mit einem letzten Blick auf den Chopper schritt Gillespie zu Shane und Dani zurück. In der Hand hatte er einen dünnen, schwarzgelben Ordner, der Dani irgendwie bekannt vorkam. Den reichte er Shane.
    »Hertz-Mietwagenvertrag, Zündschlüssel und der Schlüssel zu einer Strandcabana im Hyatt Regency auf Aruba«, rasselte Gillespie herunter. »Der Wagen ist ein blauer Toyota Kabrio und steht in einem Palmenhain etwa hundert Meter von dem Strand entfernt, auf dem Miller euch absetzt.«
    Shane klemmte sich den Ordner unter den Arm. Gillespie blickte Dani an.
    »Sie finden alles, was Sie brauchen, in der Cabana«, sagte er. »Strandkleidung und ein paar feinere Klamotten fürs Casino. Vergeßt nicht, ihr seid ein glückliches Liebespärchen auf Urlaub.«
    »Glückliches Liebespärchen, hm?« fragte Dani höhnisch.
    Sie blickte Shane an. »Denken Sie dran, wenn Ihnen wieder nach Fremdeln zumute ist.«
    Shane murmelte etwas Unverständliches.
    »Benehmen Sie sich bitte wie ein altmodisches Mädchen«, empfahl Gillespie Dani. »Überlassen Sie Ihrem Partner die Entscheidungen.«
    »Ich hab noch nie ’ne gute Matratze abgegeben«, begehrte Dani auf.
    »Verflucht noch mal«, seufzte Gillespie. »Fünf Tage waren einfach zu wenig.«
    »Fünf Jahre hätten genausowenig gereicht«, übertrumpfte Shane ihn noch.
    Gillespie warf ihm einen bitterbösen Blick zu, bevor er sich wieder Dani zuwandte. Sanft tippte er mit dem gestreckten Zeigefinger auf ihre Stirn.
    »Sie haben einen ziemlich hellen Verstand«, appellierte er an sie. »Benutzen Sie den, statt Ihren Mund.«
    Dani mußte gegen ihren Willen lächeln. Sie umarmte Gillespie spontan, was beide überraschte.
    »Danke. Glaube ich wenigstens«, sagte sie.
    Er lächelte, schüttelte Shane die Hand und winkte sie an Bord des Helikopters. Als sie näher traten, begannen sich die Rotoren schneller zu drehen.
    Diesmal war der Pilot ein Mann mit graumeliertem Haar und weißem Schnurrbart. An seiner rechten Hand fehlten zwei Finger. Die alte Verletzung behinderte ihn jedoch nicht im geringsten. Nur Sekunden nachdem Shane und Dani sich festgeschnallt hatten, befanden sie sich auch schon in der Luft.
    Die nächsten vierzig Minuten lang saßen sie eng zusammengedrängt auf dem Rücksitz. Das Dröhnen der Motoren machte eine Unterhaltung unmöglich.
    Da wären wir also wieder mal in einer Lärmschachtel, dachte Dani trocken. Bloß, daß diesmal die Sitze bequemer sind. Ein bißchen zumindest. Alles in allem war Shane gar keine so schlechte Unterlage.
    Bei dem Gedanken kräuselten sich ihre Mundwinkel.
    Shane reichte Dani ein Paar Kopfhörer, deutete auf einen Schalter und setzte die seinen ebenfalls auf.
    »Studierzeit«, ordnete er an.
    Aus einem Aktenordner zog er acht postkartengroße Fotografien heraus. Er hielt ihr eine hin.
    Dani unterdrückte mühsam ein Stöhnen.
    »Katja Pilenkowa«, leierte sie herunter. »Bordellmadam, wohnhaft in Harmony Estate. Ehemaliges Mitglied der sowjetischen Nomenklatura. Beteiligte sich aktiv am Ausverkauf des Sowjetimperiums nach dessen Zusammenbruch. Im Austausch für gewaschenes Geld aus dem Westen gingen wahre Wagenladungen von Rubeln an die italienische Mafia und das kolumbianische Kartell. Die Rubel wurden dazu benutzt, um alles, von Kunstwerken bis zu Spaltprodukten, auf dem russischen Schwarzmarkt zu kaufen, Güter, die dann wiederum ganz legal an den Westen verscherbelt wurden. Ruckzuck saubere Dollars.«
    Shane machte eine ungeduldige Handbewegung. Er war nicht an Katjas Vita interessiert. Dani sollte sich nur auf eins konzentrieren.
    »Ist Katja gefährlich?« fragte er schroff.
    »Nur wenn man ihr den Rücken zudreht. Oder im Bett. Oder wenn man ’ne Flasche Wodka ist. Himmel, die Frau kann vielleicht saufen!«
    Shane lächelte dünn. Ein weiteres Foto tauchte aus der Akte auf.
    »Ilja Kasatonin«, begann Dani erneut. »Katjas Liebhaber und wahrscheinlich auch Geschäftspartner. Mietkiller der Harmony Hat den Afghanis genauso eingeheizt wie sie ihm. Und ja, er ist immer gefährlich.«
    Ein drittes Foto

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