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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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gleiten, daß sie wünschte, sich erneut an ihn klammern zu dürfen.
    »Das wollte ich Ihnen demonstrieren«, gestand er ihr. »Wir begehren einander. Und es gibt nichts Schlimmeres bei einer verdeckten Operation - als Sex.«
    Dani genoß noch einen Augenblick seine warmen Hände, die Daumen, mit denen er über die Unterseite ihrer Brüste strich, und das blanke Verlangen in seinen Augen. Nur vorübergehend überließ sie sich einem köstlichen Schauder.
    »Dann müssen wir eben einfach nein sagen, nicht wahr?«
    Shane antwortete auf tibetisch.
    Dani bat ihn nicht um eine Übersetzung.
    »Sie bestehen also noch immer darauf mitzukommen?« fragte er ein wenig resigniert.
    »Jawohl.«
    »Es wird die Hölle, Lady. Ich kann Ihnen versichern, daß Sie bald mit mir im Feuer rösten.«

15
    Curaçao
    November
    Fünf Tage später saß Dani in einem Privatjet von Risk Limited und starrte auf das wolkenverhangene Meer hinunter; doch was sie sah, waren nicht die Wolken. Es war Shane, wie er ausgesehen hatte, als er sie küßte, Licht und Schatten, die über ein vor Leidenschaft glühendes Gesicht fielen.
    Seit jenem Abend hatte er kaum mehr ein Wort mit ihr gewechselt. Gillespie war es, der ihren Crashkurs in Selbstverteidigung und Undercoverarbeit übernahm. Und er war angenehm überrascht festzustellen, daß sie einige Judogriffe kannte und noch ein paar andere gemeine Tricks, um einen Mann unschädlich zu machen.
    Gleichzeitig schimpfte er über ihre Ahnungslosigkeit im Umgang mit Feuerwaffen. Er gab nicht eher Ruhe, als bis Dani wußte, wie man Revolver und Halbautomatikpistolen lud und wie man sie abfeuerte. Außerdem gab er ihr eine Kurzeinführung in die Funktionsweise von leichten Automatikwaffen und brachte ihr sogar bei, wie man Drei-Runden-Salven mit einer Uzi, der israelischen Waffe, die von den Risk-Limited-Agenten bevorzugt wurde, abfeuerte.
    Manchmal traf sie sogar ihr Ziel. Meist jedoch brummte Gillespie lediglich, sie solle warten, bis sie das Weiße in den Augen des Gegners sah und dann davonrennen wie der Teufel.
    Andererseits jedoch lobte er ihren ausgezeichneten Orientierungssinn und ihr Talent im Kartenlesen, ihre Fähigkeit, sich Fakten und Namen zu merken sowie Befehle zu erteilen, aber auch zu befolgen.
    Ich hätte auch noch die Höchstpunktzahl dafür kriegen sollen, wie gut ich mit mir allein zurechtkomme, dachte Dani trocken. Shane ist mir jedenfalls geflissentlich aus dem Weg gegangen seit dem Abend, an dem er mich nach Hause begleitet und geküßt hat, bis der Asphalt unter meinen Füßen schmolz.
    Sie versuchte nicht an jene leidenschaftliche Umarmung zu denken, der sich beide ebenso unerwartet wie hemmungslos hingegeben hatten.
    Unglücklicherweise blieb ihr auf dem langweiligen Flug zum Plesman Airport in Curacao wenig anderes zu tun, außer sich die vor ihnen liegenden Gefahren auszumalen.
    Da war es im großen und ganzen immer noch besser, über Shane nachzudenken.
    Das Flugzeug schoß wie ein Falke zur Rollbahn hinab. Gillespie, der neben dem Piloten saß, reckte den Kopf und nickte. Shane machte sich nicht die Mühe, einen Blick nach unten zu werfen. Er saß einfach nur da, so wie er während des ganzen Fluges dahingedämmert hatte, und fragte sich, warum er bloß in so ein Schlamassel geraten war. Ausgerechnet Dani als Partnerin bei einer verdeckten Operation zu haben. Ausgerechnet!
    Dummheit, dachte Shane, pure Dummheit. Oder Lust.
    Was auf dasselbe hinausläuft.
    Eine Bell Jet Ranger hockte wie eine zornige Hornisse auf dem Flugfeld, als die firmeneigene Gulfstream II auf der Rollbahn aufsetzte. Gillespie hatte die Flugzeugtür schon aufgerissen, bevor der Jet neben dem Helikopter zum Halten kam.
    Dann trat er hinaus in die schwülen Passatwinde und streckte sich genüßlich. Mit seinen Khakishorts und dem schwarzen, mit riesigen roten Blumen verzierten Hemd sah er ganz wie der Durchschnittstourist aus.
    »Endlich wieder daheim«, sagte er mit einem breiten Grinsen, als Dani die Gangway herunterkam. »Warm wie ’n Backofen, aber daheim!«
    »Mit dem Namen hielt ich Sie eher für einen schottischen Grafen oder so was«, bekannte Dani.
    »Stimmt auch, aber etwas karibisches Blut fließt auch durch meine Adern.«
    »Zwei Welten, und fühlt sich in beiden zu Hause«, sinnierte Dani.
    Gillespie grinste.
    »Beweg dich, Gillie«, ertönte Shanes Stimme hinter Danis Rücken. »Die Zeit drängt.«
    Etwas schief lächelnd, salutierte Gillespie und eilte zu dem mit laufendem Motor wartenden

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