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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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Schink.
    »Schachspielen kann ich aber nicht«, sagte sie lächelnd.
    * * *
    »Wann haben sich Ihr Bruder und seine Frau kennengelernt?«
    Petra Depenbrock wischte sich über die Stirn. »Kann ich ein Glas Wasser haben?«, fragte sie.
    »Ja, natürlich.« Fischer war an der Tür stehen geblieben. Nun ging er nach draußen.
    »Sie haben sich vor drei oder vier Jahren kennengelernt, Jutta jobbte zu der Zeit in einem Discounter in Moers. Und mein Bruder war einkaufen. Es fing mit einem Scherz an, wurde zu einem Flirt. Danach ist er dort regelmäßig einkaufen gegangen.« Sie lächelte. »Ich weiß noch, wie er mich gefragt hat, wie er sie dazu bekommt, mit ihm auszugehen.« Petra Depenbrock schwieg, verlor sich in ihren Gedanken.
    »Und?«, fragte Ermter nach. »Was haben Sie ihm geraten?«
    »Er soll sie einfach auf einen Kaffee einladen. Aber mein Bruder ist schüchtern, er hat es sich nicht getraut. Dann habe ich ihm empfohlen, einfach seine Telefonnummer auf einen Bon zu schreiben und ihr zu geben. Das hat er auch getan. Jutta hat ihn angerufen, und so nahm alles seinen Lauf.« Ihr Gesicht wurde wieder ernst. »Was hat das mit dem Mord zu tun?«
    »Wir müssen alles wissen. Wir müssen tatsächlich manchmal auch die Vergangenheit aufrollen, um zu dem Motiv zu kommen. Hier ist noch alles offen. Es gibt diese Brandleiche. Weiblich. Sie war schwanger. Die äußere Beschreibung ist sehr eingeschränkt, weil die Leiche so stark verbrannt ist, aber es könnte Ihre Schwägerin sein. Sie wurde in einer Gartenlaube in Krefeld verbrannt, mitsamt Laube. Brandbeschleuniger, alles weg. Keine Spuren. Und am Tag zuvor wurde der Besitzer des Schrebergartens auch ermordet dort gefunden.«
    »Auch verbrannt?« Petra Depenbrock riss die Augen auf.
    »Nein, erschossen. Wie auch die Brandleiche. Auch sie wurde erst erschossen und dann verbrannt. Vielleicht ist Ihnen das ein Trost – es ging schnell und war nicht schmerzhaft.« Ermter war bewusst, dass er Plattitüden von sich gab, aber für gewöhnlich trösteten sie die Angehörigen. So auch dieses Mal.
    »Zum Glück. Wie furchtbar das alles ist.«
    »Ja, und deshalb möchten wir den Täter fassen. Ihre Schwägerin war also bei einem Discounter tätig? Ich dachte, sie hätte in der Gastronomie gearbeitet?«
    »Sie musste dringend Geld verdienen, deshalb der Job beim Discounter. Vorher hatte sie eine eigene Gastronomie. Leider musste sie die schließen und war sogar noch im Minus. Insolvenz. Das ist hart in Deutschland. In England ist man nur ein Jahr in Insolvenz, und danach ist man alle Schulden los. Hier sind es sieben Jahre.«
    »Und zu der Zeit hat sie im Discounter gearbeitet, ich verstehe.« Ermter nickte.
    »Als sie fest mit Christoph zusammen war, hat sie gekündigt. Die Arbeitszeiten waren bescheiden, und sie haben sich deshalb selten gesehen. Sie hat dann noch hier und da gejobbt, aber nie lange. Mein Bruder hat genug Geld verdient, dass es für beide reichte. Und dann haben sie geheiratet.
    »Sagt Ihnen der Name Peter Goeken etwas?«
    Petra Depenbrock überlegte, schüttelte dann den Kopf. »Nie gehört. Wer ist das?«
    »Ihm gehörte die Gartenlaube. Hatte Ihre Schwägerin eine Verbindung nach Krefeld?«
    »Ja, natürlich. Sie kam doch aus Krefeld. Hier hatte sie ihre Pommesbude, die dann geschlossen werden musste. Das ist aber schon Jahre her. Verwandtschaft hat sie nicht, und ich glaube auch nicht, dass sie hier noch Freunde hat. Sie war inzwischen ganz in Christophs Freundeskreis integriert, hatte viele Kontakte in Moers.«
    »Ist ihr Bruder wohlhabend?«
    »Nun ja, arm ist er nicht. Er hat irgendein Computerspiel entwickelt und damit eine Menge Geld gemacht.« Sie sah auf, und wieder stand das »Warum« in ihren Augen.
    »Es wurde eingebrochen, möglicherweise war es also ein Raubüberfall. Ihr Bruder muss überprüfen, ob etwas fehlt.«
    »Oh, okay.« Sie nickte.
    »Hat er Feinde?«
    »Ich weiß nicht, ob er Feinde hat. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Er ist immer freundlich zu allen.« Sie massierte sich den Nasenrücken. »Aber natürlich wird es Neider geben. Mit Namen kann ich da allerdings nicht dienen. Dieser andere Tote – war der auch aus der Computerbranche?«
    »Nein, damit hatte er nichts zu tun.« Ermter sah Fischer an. »Irgendwo muss es eine Verbindung geben, bloß wo?«
    »Ist Ihr Bruder öfter auf Geschäftsreise?«, fragte Fischer.
    »Er ist regelmäßig im Ausland. Aber was soll das mit Jutta zu tun haben?«
    »Das wissen wir eben auch

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