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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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nicht«, murmelte Ermter.
    »Ihre Schwägerin hatte eine Pommesbude?« Fischer zog die Aktenmappe heran. »In Krefeld?«
    »Ja, das ist aber schon Jahre her. Mindestens sechs.«
    »Wo?«, fragte Ermter nun und setzte sich auf. »Wo hatte sie die Pommesbude?«
    »Irgendwo in einer miesen Gegend, hat sie mal erzählt. Gathfeld oder so.«
    »Gatherhof?«
    »Ja, kann sein.«
    Ermter sah Fischer an. »Die Vergiftungsgeschichte?«
    »Aber doch nicht nach all der Zeit«, wandte Uta ein, die sich zu ihnen gesellt hatte. »Das macht doch keinen Sinn.«
    »Moment.« Fischer ging in den Flur. Er wählte Schinks Festnetznummer, doch sein Freund ging nicht ans Telefon. »Verdammt«, fluchte Fischer. Er drückte die Kurzwahl zu Martinas Handy.
    »Sag mal, wann ist Jakob gegangen?«
    »Noch gar nicht«, antwortete Martina erstaunt. »Er sitzt mir gegenüber.«
    »Gib ihn mir mal.«
    »Er hat was?«, fragte Guido Ermter verblüfft.
    »Er hat vor ein paar Monaten einen Schrebergarten in der Anlage in Inrath gepachtet. Dort, wo auch Goeken seinen Garten hatte.« Fischer tippte etwas in seinen Computer. »Nils Loers. Hier haben wir ihn. Er hat damals nach dem Tod seines Kindes Zivilklage gegen Goeken und Depenbrock erhoben, da hieß sie noch Jutta Schlüter. Er wohnt wieder in Gatherhof – hier ist die Adresse.«
    Ermter überlegte nicht lange. »Zwei Streifenwagen nach Gatherhof, zwei zum Schrebergartengelände.« Er schaute nach draußen. Inzwischen war es dunkel geworden. »Volker und Markus fahren zum Gatherhof, Uta und ich nach Inrath.«
    »Ich komme mit dir«, sagte Fischer, und es war keine Bitte. »Ich wette, er ist dort, am Ort des Verbrechens.«
    »Das glaube ich auch.« Ermter nickte.

ZWANZIG
    Ermters Handy klingelte, noch bevor sie die Schrebergärten erreicht hatten.
    Die Kollegen riefen vom Gatherhof aus an.
    »In der Wohnung ist er nicht«, informierte Ermter Uta und Fischer nach dem Gespräch. »Aber die Kollegen haben bei Loers Material gefunden, das auf einen Bombenbau hindeutet.«
    »Was denn?«
    »Zünder und Bauanleitungen aus dem Internet, außerdem Quittungen für zwei Gasflaschen.« Ermter furchte die Stirn.
    »Und jetzt?« Uta gähnte.
    Ermter wurde wütend. »Jetzt ist er möglicherweise nicht nur bewaffnet. Die Spurensicherung ist gerade mit Depenbrocks Haus fertig und nun auf dem Weg nach Gatherhof.«
    Fischer und Ermter sahen sich an. »Was meinst du?«, fragte Ermter.
    »Hört sich … brisant an. Vielleicht ist er schon über alle Berge. Oder er sitzt auf Gasflaschen in seinem Gartenhaus und wartet darauf, gefunden zu werden.«
    »Worauf tippst du?« Eigentlich war es keine Frage. Ermter blickte aus dem Fenster. »Was für ein Scheiß«, murmelte er.
    »Antwort zwei«, sagte Fischer trotzdem.
    Vor dem Eingang der Schrebergartenanlage warteten schon die beiden Streifenwagen der Wache West.
    »Wir wurden angefordert?«
    »Ja, möglicherweise sitzt in der Gartenanlage ein bewaffneter Verdächtiger. Wir brauchen die Schutzwesten.« Ermter öffnete den Kofferraum und holte die Westen hervor, die Kollegen taten es ihm gleich.
    »Versteckt er sich in der Anlage oder hat er dort einen Garten?« Der Kollege nahm sich eine starke Taschenlampe aus dem Streifenwagen.
    »Er hat einen Garten.« Fischer war nervös. »Aber wir wissen nicht, welchen. Und inzwischen ist es stockduster. Keine einfachen Voraussetzungen.«
    »Wollen Sie zum Nils?« Eine Frau stand an der Pforte eines der Gärten. »Hallo, Jürgen, ich dachte, du wärst noch krankgeschrieben.«
    »Erna?« Verblüfft sah er die Lebensgefährtin seines Freundes Jakob an. »Was machst du denn hier?«
    »Ich habe meiner Schwester heute geholfen, hier Unkraut zu jäten. Jakob hat vorhin angerufen und gefragt, ob wir noch hier sind. Er wollte, dass wir nach Hause kommen, aber wir wollten wissen, ob an den Vermutungen etwas dran ist.«
    »Vermutungen?«
    »Na ja, dass Nils etwas mit den Morden zu tun hat. Grund genug hätte er ja gehabt, Goeken umzubringen, das habe ich Samstag schon gedacht.«
    »Es wäre tatsächlich besser, wenn ihr nach Hause fahrt«, sagte Fischer. Die großen Hecken, die die Gärten begrenzten, wirkten wie Mauern. »Sind noch viele Leute hier?«
    »Der eine oder andere schon. Es war ja ein einigermaßen schöner Tag, das muss man ausnutzen. Wer weiß, wie das Wetter in diesem Jahr wird. Letztes Jahr war es auch erst schön, aber dann –«
    »Wo ist denn der Garten von Nils Loers?«, mischte sich Ermter ein.
    »Im mittleren Gang, auf der

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