Seidig wie der Tod
Gegenteil“, gestand sie. „Ich bin überrascht, wie gut Sie spielen.“
„Oh, ich habe alle möglichen verborgenen Talente.“
Desiree, die keinen Zweifel daran hegte, verzichtete auf eine Erwiderung.
Roman legte das Kinn auf ihr Haar und atmete seinen Duft ein. „Habe ich Ihnen schon gesagt, dass Sie heute Abend noch schöner sind als sonst?“
„Als Sie mich abholten.“
„Dann wiederhole ich es noch einmal. Das Kleid ist hinreißend. Sexy und gleichzeitig elegant.“
„Es gehörte meiner Mutter. Als meine Großmutter im letzten Herbst starb, fand ich es in einer Truhe auf dem Speicher.“
Das lange Kleid aus bronzefarbener Seide umschmeichelte Desirees zarte, schlanke Glieder. Der hohe, perlenbesetzte Ausschnitt ließ es vorne eher streng erscheinen, während es hinten bis auf die Taille ausgeschnitten war und einen verlockenden Streifen Haut freigab. Als Roman den überwältigenden Wunsch verspürte, seine Lippen auf diese zarte weiße Haut zu drücken, wusste er, dass er die Schlacht verloren hatte.
„Es sieht aus, als wäre es eigens für Sie entworfen worden“, murmelte er und schob ihr dichtes Haar beiseite, um seinen Lippen Zugang zu ihrem Ohrläppchen zu verschaffen.
Desiree holte überrascht Luft, als er ihr plötzlich einen Ohrring abnahm.
Ihr Nacken war schlank und blass im Schein der funkelnden weißen Weihnachtskerzen. Der geheimnisvolle, exotische Duft, den Roman schon seit Tagen nicht aus seinem Gedächtnis verdrängen konnte, stieg von ihrer warmen Haut auf und verwirrte seine Sinne. „Ich liebe Ihren Duft.“
Sanft berührten seine Lippen ihr Ohrläppchen, und sie schloss die Augen. Als sein Mund über ihren Nacken strich, erbebte sie.
Roman, der es bemerkt hatte, legte ihr sein Jackett um. „Vielleicht sollten wir lieber wieder hineingehen.“
Desiree wehrte sich nicht, als er sie in seinen Armen umdrehte. Sein heiserer Ton verriet, dass eine Rückkehr zu den Gästen nicht seine erste Wahl war.
„Wenn Sie wollen.“
Er zog sie an sich. „Ganz im Gegenteil.“
Was er wollte, war, sie ins nächste Schlafzimmer zu tragen, um dort endlich all seine erotischen Träume zu verwirklichen. Als sie erneut erschauerte, gelang es ihm, den Impuls zu unterdrücken. „Aber Ihnen ist kalt.“
„Eigentlich“, gab sie mit einem atemlosen kleinen Lachen zu, „habe ich eher das Gefühl, innerlich zu verbrennen.“
Sein raues Lachen verriet Erleichterung und Frustration. „Wissen Sie, was Sie mir antun, wenn Sie mich so ansehen?“ Er strich mit dem Daumen über ihre Wange. „Wenn Sie mir solche Dinge sagen?“
Desiree schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Warum zeigen Sie es mir nicht?“
„Mit Vergnügen.“ Seine Hände glitten über ihren Rücken, schlossen sich um ihre Hüften und pressten sie an ihn. „Wie wäre es damit für den Anfang?“, murmelte er, während seine Lippen verführerisch ihren Mund streiften.
„Nicht schlecht.“ Sie schmiegte sich noch fester an ihn. „Für den Anfang.“
„Beweg dich weiter so, Süße“, murmelte er, „und ich hafte nicht mehr für die Folgen.“
Anstatt zurückzuweichen, drängte sie sich noch fester an ihn, entzückt über die Härte seines Körpers. „Soll das eine Drohung oder ein Versprechen sein?“
Roman hatte sich geschworen, nichts zu überstürzen, doch als sein Mund ihre Lippen eroberte, war jeder vernünftige Vorsatz in ihm ausgelöscht. Er begehrte diese Frau. Wollte sie unter sich spüren. Nackt. Stöhnend. Sich lustvoll windend … Die Leidenschaft, die er in jener Nacht auf der Tanzfläche noch mühsam beherrscht hatte, brach jetzt mit aller Macht aus ihm hervor.
Desiree war zu keiner klaren Überlegung mehr fähig. Es gab nur noch das Hier und Jetzt. Nur noch Roman. Als er mit der Hand über die dünne Seide strich, die ihre Brüste bedeckte, stieß sie einen unbewussten kleinen Seufzer aus und öffnete die Lippen, um seinen Kuss zu erwidern.
Sein Knie glitt zwischen ihre Beine, der leichte Druck löste ein vertrautes Ziehen zwischen ihren Schenkeln aus. Seine Hände waren überall, auf ihrem Haar, auf ihren Brüsten, auf ihren Hüften, hinterließen eine feurige Spur und veranlassten sie zu einem Stöhnen, das nicht Schmerz entsprang, sondern gequälter Lust.
Trunken vor Verlangen, verschränkte sie die Finger in seinem Haar, während ihre Lippen seine suchten, die wie im Fieber über ihr Gesicht glitten und ihre Wangen, ihre Schläfen, ihre Augenlider küssten.
Eine gewisse Gewalt ging von ihm aus;
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